HIV-Antikörper

Basisdaten
A, N, I
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor gebracht werden.

    Proben werden während der Routinezeiten unmittelbar nach Eintreffen im Labor abgearbeitet.

    Falls das Gerät nicht zur Verfügung steht (z.B. Wartung) bzw. außerhalb der Routinezeiten werden die Proben bis zur Analyse im Kühlschrank bei 2 - 8 °C gelagert.

    Bei wiederholt positivem Antikörperergebnis und einer Erstuntersuchung des Patienten ist ein zweite Blutprobe anzufordern. Ist auch diese positiv, werden beide Proben an das Institut für Virologie in Wien zur Western-Blot Untersuchung gesandt.

    Gleichzeitig empfiehlt es sich, eine Virusgenombestimmung anzuschließen.

    Details
    Doz. Mag. Dr. Hannes Oberkofler Tel.:+43 (0)5 7255 - 23030

    Das Humane Immundefizienz-Virus -1 und -2, das zur Familie der Retroviren und zur Gattung der Lentiviren gehört, besitzt neben den kanonischen retroviralen Genen gag, pol und env weitere regulatorische und akzessorische offene Leseraster (ORFs). Das Viruspartikel (Virion), mit einem Durchmesser von etwa 100 -120 nM, ist von einer Lipidmembran umgeben in deren Inneren sich das Viruskapsid liegt, das aus den durch gag codierten Kapsidproteinen aufgebaut ist. Im Kapsid findet sich das virale Genom in Form zweier Kopien der einzelsträngigen RNA in Plusstrangorientierung. Ebenso befinden sich im Kapsid die Enzyme reverse Transkriptase (RT) und Integrase. Die Protease ist maßgeblich an der Partikelbildung beteiligt und findet sich daher im gesamten Partikel.

    Von HIV-1 gibt es vier Untergruppen, die mit M, N, O und P bezeichnet werden. Der überwiegende Teil der Betroffenenist mit HIV-1 Typ M (major) infiziert, der wiederum die Subtypen A bis I umfasst. Deutlich seltener tritt dagegen HIV-1 Typ O (outlier) auf. Er ist fast ausschließlich auf Zentral- und Westafrika begrenzt, wo er für etwa 2 bis 4 Prozent der Infektionen verantwortlich ist. Ausschließlich in Kamerun kommt ein weiterer Typ vor, nämlich HIV-1 N (non-M, non-O). Der zweite Stamm der Retroviren, HIV-2, ist ebenfalls hauptsächlich in Westafrika verbreitet, allerdings ist er deutlich weniger virulent und schlechter übertragbar als HIV-1.

    HIV ist der Erreger des erworbenen Immundefizienz-Syndroms (AIDS). Eine HIV-Infektion kann durch sexuellen Kontakt, Kontakt mit infiziertem Blut oder infizierten Blutprodukten oder durch eine infizierte Mutter auf den Fetus übertragen werden. Innerhalb von 3-6 Wochen nach der HIV-Exposition entwickeln die infizierten Personen normalerweise ein kurzzeitiges, akutes Syndrom, das sich durch grippe-ähnliche Symptome auszeichnet und mit einer hochgradigen Virämie im peripheren Blut verbunden ist. Bei den meisten infizierten Personen folgt darauf innerhalb von vier bis sechs Wochen nach dem Auftreten der ersten Symptome eine HIV-spezifische Immunreaktion und eine Abnahme der Plasmavirämie. Nach erfolgter Serokonversion beginnt bei den infizierten Personen im typischen Fall eine klinisch stabile, asymptomatische Phase, die jahrelang anhalten kann. Die asymptomatische Periode ist durch persistierende niedrige Plasmavirämie und eine graduelle Abnahme der CD4+ T-Lymphocyten gekennzeichnet, die zu schwerer Immundefizienz, multiplen opportunistischen Infektionen, malignen Erkrankungen und schließlich zum Tod führen kann. Obwohl die Viruskonzentrationen im peripheren Blut in der asymptomatischen Phase der Infektion relativ niedrig sind, scheinen Virusreplikation und –Clearance dynamische Vorgänge zu sein, bei denen die hohen Raten der Virusproduktion und Infektion der CD4+-Zellen durch gleich hohe Raten der Virus-Clearance, Absterben infizierter Zellen und Regeneration von CD4+-Zellen ausgeglichen werden, wodurch es zu relativ stabilen Plasmavirämie- und CD4+-Werten kommt.

    Die Labordiagnose der HIV-Infektion basiert primär auf einem Screening-Test, dessen Ergebnis im reaktiven Fall mit einem alternativen Testformat (Bestätigungstest) verifiziert werden muss (Stufendiagnostik). Als Screening-Tests zugelassen sind automatisierte HIV-Tests der 4. Generation, die simultan sowohl HIV-spezifische Antikörper als auch das HIV-1-Antigen p24 nachweisen und alle bekannten HIV-Typen (HIV-1 und -2), HIV-Gruppen und HIV-Subtypen erfassen.

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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.