Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor gebracht werden.
Proben werden während der Routinezeiten unmittelbar nach Eintreffen im Labor abgearbeitet.
Falls das Gerät nicht zur Verfügung steht (z.B. Wartung) bzw. außerhalb der Routinezeiten werden die Proben bis zur Analyse im Kühlschrank bei 2 - 8 °C gelagert.
Allgemein:
Das humane Cytomegalievirus (CMV) ist ein DNA-Virus aus der Familie der Herpesviridae. Nach Primärinfektion persistiert CMV lebenslang in latenter Form in verschiedenen Zellen und Organen und kann durch Reaktivierung zu rezidivierenden Infektionen führen, wobei es zu einer cytomegalen Veränderung der virussynthetisierenden Zellen (Eulen-augenzellen) kommt. CMV-Infektionen haben eine Inkubationszeit von 20 - 60 Tagen und verlaufen bei immunkompetenten Personen in der Regel asymptomatisch (geringradiges Fieber, mononukleoseähnliche Symptomatik, Lymphadenopathie, Lymphozytose oder Hepatitis möglich). Die Seroprävalenz von CMV-Antikörpern liegt bei Erwachsenen zwischen 40 und 80%. Die Übertragung erfolgt durch Kontaktinfektion wie z.B. durch Speichel, Urin, Zervix-, Vaginal- und Samenflüssigkeit, Muttermilch und Blut.
Bei Immunsupprimierten (Transplantationsempfänger, HIV-infizierte Personen etc.) ist die CMV-Infektion und Reaktivierung eine gefürchtete opportunistische Infektion (Primärinfektionen oder Reaktivierungen: Pneumonie, Retinitis, Enterokolitis, Enzephalitis etc.). Bei V.a. eine akute Erkrankung ist zu beachten, dass der Antikörper-Nachweis von untergeordneter Bedeutung ist, da bei vielen immunsupprimierten Patienten die Bildung der Antikörper beeinträchtigt ist. Dies kann auch bei vorher nachweisbaren IgG-AK-Titern zum Absinken der Antikörper unter die Nachweisgrenze führen. Zur Abklärung akuter Krankheiten sollte daher primär ein direkter Erregernachweis mittels PCR durchgeführt werden.
Eine Übertragung von CMV ist während der ganzen Schwangerschaft möglich (am häufigsten im 1.-2. Trimenon) und wird in ca. 40% der Fälle diaplazentar übertragen. CMV gehört zu den am häufigsten intrauterin auf den Feten übertragenen Erregern.
Pränatale Infektion: Primärinfektion oder Reaktivierung einer CMV-Infektion der Mutter kann zu einer pränatalen Infektion des Feten führen, die bei ca. 5-10% klinische Manifestationen zeigen mit milder oder schwerer Symptomatik (cerebrale Störungen). Bei den infizierten Neugeborenen, die nach der Geburt keine unmittelbaren klinischen Symptome aufweisen, können sich Spätschäden entwickeln (geistige Retardierung, Hörverluste, Sehstörungen). Das Virus wird in hoher Menge im Urin ausgeschieden.
Perinatale Infektion: Infektion erfolgt unter der Geburt oder nachgeburtlich durch die Muttermilch. Die Infektion des Neugeborenen verläuft in der Regel subklinisch mit monatelangem Ausscheidertum des Virus und gelegentlichen Spätfolgen.
Der Nachweis von IgM-AK weist auf eine aktive primäre oder reaktivierte Infektion hin. Das Fehlen der IgM-AK schließt eine Infektion jedoch nicht aus. Nach einer Primärinfektion persistieren die IgM-AK bei Immunkompetenten ca. 2-9 Monate. Nach intrauteriner Infektion ist der CMV-IgM-Nachweis bei Neugeborenen in den ersten Lebenstagen nur zu 50% positiv. Hier ist der DNA-Nachweis (im Blut oder Urin) mittels der PCR vorzuziehen.
Der Nachweis von IgG-AK weist auf eine frühere oder akute Infektion hin. Bei Reaktivierungen kommt es oft nur zum IgG-Titeranstieg. Die IgG-AK persistieren meistens über Jahre in unveränderter Höhe. Aufgrund der verzögerten Antikörperkinetik ist eine rasche Verlaufsbeurteilung durch die serologischen Untersuchungsmethoden eingeschränkt. Molekularbiologische Untersuchungsmethoden (PCR) werden für die Diagnostik der prä/perinatalen CMV-Infektionen, zum Monitoring bei Immunsuprimierten sowie in der Liquordiagnostik empfohlen.
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