Nachweis fetaler Erythrozyten (Kleihauer Test)

Basisdaten
A
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
3 ml EDTA-Blut
EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Bitte EDTA-Blut der Mutter einsenden.

    Für eine Befundung am gleichen Tag (Mo-Fr, wenn kein Feiertag) muss die Probe bis spätestens 12:00 im Labor eintreffen.

    Es muss gesichert sein, dass die Probe spätestens am Tag nach der Blutabnahme bis 12:00 im Labor einlangt.

    Probenmaterial unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor schicken.
    Details
    Dr. Cornelia Mrazek Tel.:+43 (0)5 7255 - 23032

    Allgemein:

    In der Schwangerschaft kann es unter besonderen Umständen (manuelle/operative Eingriffe, Placentalösung, Placenta praevia, abdominales Trauma, Mehrlingsschwangerschaft) zu einem vermehrten Übertritt von fetalem Blut (> 30 ml) in den Blutkreislauf der Mutter kommen (fetomaternale Blutung).

    Die Allogene auf den fetalen Blutzellen führen zur Bildung entsprechender Autoantikörper bei der Mutter. Besonders bei Rh D-negativen Müttern mit einem Rh D-positiven Fetus kann dies zu einer Beeinträchtigung der bestehenden und schweren Komplikationen (hämolytische Anämie) in folgenden Schwangerschaften führen. Zur Vermeidung muss Anti-RH D Immununglobulin verabreicht werden und zwar in einer Dosierung, die auf das Volumen des in den mütterlichen Kreislauf transfundierten Blutes angepasst ist.

    Berechnung der übertragenen Blutmenge:

    (%o fetale Zellen / 1000) * 5000 mL = Volumen fetomaternaler Übertragung (in mL)

    (5000ml sind geschätzt das mütterliche Blutvolumen)

    Bsp: 0,1 %o fetale Zellen / 1000 = 0,0001 Zellen * 5000mL = 0,5 mL

    Cave: Bei Frauen > 70kg KG kann es zur Unterschätzung kommen, da das Blutvolumen bei diesen Frauen > 5000ml betragen kann

    In der täglichen Laborroutine erfolgt der Nachweis von fetalen Erythrozyten im mütterlichen Blut mikroskopisch mit dem relativ einfach durchzuführenden, aber zuverlässigen Kleihauer-Betke Test (Angabe der fetalen Erythrozyten in Promille). Die Beurteilung des Kleihauer-Betke Tests kann aber durch mütterliche F-Zellen (Erythrozyten mit einem erhöhten Anteil an HbF) erschwert oder unmöglich werden. In diesem Fall wird das Ergebnis des Kleihauer-Betke Tests durchflußzytometrisch überprüft. Durch Verwendung einer geeigneten Antikörperkombination (Anti-HbF und Anti-Carboanhydrase) kann im Durchflußzytometer der Anteil der fetalen Erythrozyten im mütterlichen Blut sehr spezifisch und sensitiv gemessen werden.


    CAVE:

    • Bei Durchführung des Tests nach einer Vaginalgeburt kann es bei AB0-Inkompatibilität zwischen Mutter und Kind zu einem raschen Abbau kindlicher Erytrhozyten kommen und folgend zu einem falsch negativen Ergebnis.
    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.