Um Probenmanipulationen zu unterbinden kann die Probengewinnung u.U. unter Aufsicht erfolgen.
Als Untersuchungsmaterial wird Urin verwendet. Die Urinproben können im Kühlschrank bei 2-8 °C bis zu 7 Tage gelagert werden. Längere Lagerung ist im Dunkeln bei unter -18°C für mindestens 3 Monate möglich. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen der Proben ist zu vermeiden. Durch die Kühlung wird die ektopische, Produktion von EtG, sowie die EtG Degradation durchGlucuronidasen im bakteriellen Urin verhindert (sehr selten möglich, strittige Relevanz in der Literatur).
ungekühlt möglich
Allgemein:
Zur Labordiagnostik des Alkoholmissbrauchs stehen Parameter sowohl zum Nachweis des akuten Trinkens, als auch für den chronischen Missbrauch (Alkoholiker) bzw. zur Abstinenzkontrolle und Rückfalldiagnostik zur Verfügung.
Der akute, einige Stunden zurückliegende Alkoholmissbrauch wird meist durch die Bestimmung von Ethanol in der Atemluft (Atemalkoholtests) und der Bestimmung des Blutalkoholspiegels nachgewiesen. Zur Ermittlung des langfristigen, chronischen Missbrauchs (d.h. > 2 Wochen) hat sich die Bestimmung von CDT etabliert, dessen Halbwertszeit, nach Abstinenz, etwa 7 Tage beträgt.
Für den Nachweis von Alkoholmissbrauch in einem Zeitfenster, welches zwischen den Kurzzeitmarkern (z.B. Ethanol) und den Langzeitmarkern (z.B. CDT) liegt, dient die Bestimmung des Parameters Ethylglukuronid (EtG). EtG dient als Indikator für die Alkohol Einnahme (auch akzidentiell) bzw. Alkohol Abstinenz und zur Beurteilung von Abstinenzbehauptungen, bzw. der Widerlegung von behaupteten Konsummustern.
Die Bestimmung aus Urin erlaubt den Nachweis des Alkoholkonsums bis zu 80 Stunden nach schwerem, exzessivem Trinken und eignet sich daher insbesondere zur Rückfalldiagnostik im Rahmen einer Alkoholentwöhnungstherapie. Bei niedrigen (< 0,25 g/kg) bis mittleren (< 0,50 g/kg) Ethanolmengen ist EtG typischerweise bis zu 24 bzw. 48 Stunden im Urin nachweisbar. Auch der Genuss von sehr kleinen Mengen (d.h. < 10 g) kann noch viele Stunden erfasst werden.
Aus EtG-Konzentrationen kann nicht auf Trinkmenge, Trinkzeitpunkt und Art des/der konsumierten Getränk(e) geschlossen werden. Hohe EtG-Werte können nicht durch sehr kleine Alkoholmengen verursacht werden.
Indikationen:
Beurteilung von Alkohol Abstinenzbehauptungen, bzw. Widerlegung von behaupteten Konsummustern.
Erhöht bei:
Ausschließlich bei Alkohol Einnahme (auch akzidentiell), direkter Alkohol Marker.
Erniedrigt bei:
EtG kann nicht erniedrigt sein.
- TDM und Toxikologie
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