Präeklampsie (PE) ist eine ernste Erkrankung während der Schwangerschaft, die durch Hypertonie und Proteinurie ab der 20. Schwangerschaftswoche gekennzeichnet ist. Präeklampsie tritt bei 3-5% der Schwangerschaften auf und hat eine hohe Mortalitäts- bzw. Morbiditätsrate für die Mutter, den Fötus oder das Neugeborene zur Folge. Klinische Manifestationen reichen von milden bis zu schweren Formen; die Präeklampsie ist noch immer eine der Hauptursachen für fetale und maternale Morbidität und Mortalität.
Die Freisetzung von Angiogenesefaktoren in der Plazenta führt zu einer Funktionsstörung des Endothels; dies scheint die Ursache für eine Präeklampsie zu sein. Bei Frauen mit Präeklampsie finden sich veränderte Serumspiegel für PlGF (placental growth factor) und sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase-1, auch VEGF-Rezeptor-1). Darüber hinaus kann durch den Nachweis der PlGF- und sFlt-1-Konzentrationen im Blut eine normale Schwangerschaft von einer mit Präeklampsie einhergehenden Schwangerschaft noch vor dem Auftreten der klinischen Symptome abgegrenzt werden. In einer normalen Schwangerschaft steigt der pro-angiogenetische Faktor PlGF während der ersten beiden Trimester an und fällt gegen Ende der Schwangerschaft ab. Im Gegensatz dazu bleibt der anti-angiogenetische Faktor sFlt-1 während dem frühen und mittleren Stadium der Schwangerschaft gleich und zeigt bis zum Ende der Schwangerschaft einen ständigen Anstieg. Bei Frauen, die eine Präeklampsie entwickeln, konnten höhere sFlt-1-Konzentrationen und niedrigere PlGF-Konzentrationen festgestellt werden als bei normal verlaufenden Schwangerschaften.
Der sFlt-1/PlGF-Quotient erwies sich als besserer Prädiktor für Präeklampsie als die jeweilige Bestimmung für sich alleine. Der sFlt-1/PlGF-Quotient scheint ein zuverlässiges Instrument zur Abgrenzung der verschiedenen Typen von hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft zu sein. Außerdem hat der sFlt-1/PlGF-Quotient eine potentielle Bedeutung als prognostischer Parameter von PE und kann bei der Vorhersage von Präeklampsie und damit zusammenhängenden negativen Folgen, bei der Risikostratifizierung und bei der Behandlung nützlich sein.
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