Aminosäuren aus Trockenblut

Basisdaten

Proben müssen am Messtag bis spätesten 07.00 Uhr im Labor eingelangt sein.

Labor

Zentrallabor LKH

Verfügbarkeit

2x/Woche (Di+Fr)

Benötigtes Material

Benötigtes Material

1 anderes Material

Behälter

Sonstige
Sonstige

Präanalytik

Abnahme nüchtern

Nein

Einverständniserklärung notwendig

Nein

    Vorbereitung des Patienten

    Probengewinnung

    Trockenblut auf Filterpapierkarten

    Weitere präanalytische Hinweise

    Kapilläres oder venöses Blut wird aus der Ferse entnommen und auf eine Filterkarte aufgetropft und bei Raumtemperatur getrocknet. Es darf kein EDTA- oder Heparinblut verwendet werden!

    Der erste Blutstropfen muss verworfen werden. Das Blut sollte durch das Papier durchsickern und die Kreismarkierung ausfüllen. Es dürfen keine Blutstropfen übereinander aufgetragen werden, oder die Karte von beiden Seiten betropft werden. Dies würde zur Änderung des Blutvolumens pro Blutfleck führen.

    Blutflecken 2-4 Stunden horizontal trocknen. Trocknungen durch Hitzeeinwirkung (Heizung o.Ä.) und einstrahlendes Sonnenlicht müssen vermieden werden.

    Probenversand

    Die Testkarte soll innerhalb von 24 Stunden an das Testlabor geschickt werden.

    Transporthinweis

    Analysegeräte

    Laborbereich

    Toxikologie LC-MS Tel.:+43 (0) 5 7255 - 23018
    • API 4000 (AbSciex) - (API4000 - Zentrallabor LKH)

    Analytik

    Methode

    Massenspektrometrie

    Störungen

    Isoleucin interferiert mit Leucin (gleiche m/z). Die gemessene Leucinkonzentration ist eine Summe aus beiden Einzelkonzentrationen.

    Asparagin interferiert mit Ornithin. Erst Asparagin-Konzentrationen über 300 µmol/L führen zu einem 20 %-igen Anstieg der Ornithin-Konzentration.

    Creatin (als Nahrungsergänzung) interferiert mit Alanin und Leucin.

    Bei Patienten mit parenteraler Ernährung, bei der Tyrosin durch Acetyl-Tyrosin ersetzt ist, kann die Tyrosin-Konzentration erniedrigt sein. Der Phe/Tyr-Quotient wird dadurch erhöht, was eine Phenylketonurie vortäuschen kann, obwohl die Phenylalanin-Konzetration normal ist.

    Kommentar

    Semiquantitative Bestimmung der Aminosäuren: Alanin, Arginin, Asparaginsäure, Citrullin, Glutaminsäure, Glycin, Leucin, Methionin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Tyrosin, Valin.

    Alternatives Material

    Links

    Details

    zuständiger Akademiker/Akademikerin

    Priv-Doz Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    LOINC-Code

    Interpretation

    Eine wichtige Erkrankung im Neugeborenen-Screening ist die Phenylketonurie (PKU), die zum häufigsten angeborenen Defekt im Aminosäure-Stoffwechsel führt. In Mitteleuropa tritt PKU mit einer Häufigkeit von 1:10.000 in Lebendgeburten auf. PKU wird autosomal-rezessiv vererbt.

    Die bei der Phenylketonurie vorliegende Störung des Stoffwechsels betrifft den Abbau der Aminosäure Phenylalanin. Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäuren, die der menschliche Organismus zur Bildung von körpereigenen Proteinen benötigt. Phenylalanin wird in der Leber durch das Enzym Phenylalanin-Hydroxylase zu Tyrosin umgewandelt.

    Tyrosin ist unter anderem für die Herstellung von Hormonen beispielsweise der Nebenniere und Schilddrüse (Adrenalin, Thyroxin) nötig. Bei der Phenylketonurie funktioniert die Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin nur eingeschränkt oder gar nicht. Die Folge ist die Ansammlung von Phenylalanin im Körper.

    Rechtzeitig und angemessen behandelt entwickeln sich Kinder mit Phenylketonurie normal. Ohne Therapie kann die Stoffwechselerkrankung jedoch eine schwere geistige und motorische Behinderung zur Folge haben. Nach etwa drei Monaten treten als erste Anzeichen für PKU eine Verzögerung der geistigen Entwicklung auf. Epileptische Anfälle, Störungen der Muskelspannung und eine Minderentwicklung des Gehirns folgen. Unbehandelt führt PKU zu irreversiblen, schweren geistigen Behinderungen.

    Ein typisches Anzeichen für eine unbehandelte Phenylketonurie ist unangenehmer Geruch nach Azeton. Der Körper wandelt einen Teil des angereicherten Phenylalanins in Phenylazetat um, welches über Urin und Schweiß ausschieden wird.

    Weiters ist durch den Enzymdefekt die Herstellung von Melanin gestört. PKU äußert sich auch als Pigmentmangel (helle Haut, blaue Augen, blondes Haar), Pigmentstörungen und Hautausschläge.

    Kommentar

    Indikationen

    Funktionsgruppe

      Dokumente

      Document Information
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