Aminosäuren aus Trockenblut

Basisdaten
Proben müssen am Messtag bis spätesten 07.00 Uhr im Labor eingelangt sein.
Zentrallabor
2x/Woche (Di+Fr)
Benötigtes Material
1 anderes Material
Sonstige
Sonstige
Präanalytik
Nein
Nein

    Trockenblut auf Filterpapierkarten

    Kapilläres oder venöses Blut wird aus der Ferse entnommen und auf eine Filterkarte aufgetropft und bei Raumtemperatur getrocknet. Es darf kein EDTA- oder Heparinblut verwendet werden!

    Der erste Blutstropfen muss verworfen werden. Das Blut sollte durch das Papier durchsickern und die Kreismarkierung ausfüllen. Es dürfen keine Blutstropfen übereinander aufgetragen werden, oder die Karte von beiden Seiten betropft werden. Dies würde zur Änderung des Blutvolumens pro Blutfleck führen.

    Blutflecken 2-4 Stunden horizontal trocknen. Trocknungen durch Hitzeeinwirkung (Heizung o.Ä.) und einstrahlendes Sonnenlicht müssen vermieden werden.

    Die Testkarte soll innerhalb von 24 Stunden an das Testlabor geschickt werden.

    Details
    PD Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    Eine wichtige Erkrankung im Neugeborenen-Screening ist die Phenylketonurie (PKU), die zum häufigsten angeborenen Defekt im Aminosäure-Stoffwechsel führt. In Mitteleuropa tritt PKU mit einer Häufigkeit von 1:10.000 in Lebendgeburten auf. PKU wird autosomal-rezessiv vererbt.

    Die bei der Phenylketonurie vorliegende Störung des Stoffwechsels betrifft den Abbau der Aminosäure Phenylalanin. Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäuren, die der menschliche Organismus zur Bildung von körpereigenen Proteinen benötigt. Phenylalanin wird in der Leber durch das Enzym Phenylalanin-Hydroxylase zu Tyrosin umgewandelt.

    Tyrosin ist unter anderem für die Herstellung von Hormonen beispielsweise der Nebenniere und Schilddrüse (Adrenalin, Thyroxin) nötig. Bei der Phenylketonurie funktioniert die Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin nur eingeschränkt oder gar nicht. Die Folge ist die Ansammlung von Phenylalanin im Körper.

    Rechtzeitig und angemessen behandelt entwickeln sich Kinder mit Phenylketonurie normal. Ohne Therapie kann die Stoffwechselerkrankung jedoch eine schwere geistige und motorische Behinderung zur Folge haben. Nach etwa drei Monaten treten als erste Anzeichen für PKU eine Verzögerung der geistigen Entwicklung auf. Epileptische Anfälle, Störungen der Muskelspannung und eine Minderentwicklung des Gehirns folgen. Unbehandelt führt PKU zu irreversiblen, schweren geistigen Behinderungen.

    Ein typisches Anzeichen für eine unbehandelte Phenylketonurie ist unangenehmer Geruch nach Azeton. Der Körper wandelt einen Teil des angereicherten Phenylalanins in Phenylazetat um, welches über Urin und Schweiß ausschieden wird.

    Weiters ist durch den Enzymdefekt die Herstellung von Melanin gestört. PKU äußert sich auch als Pigmentmangel (helle Haut, blaue Augen, blondes Haar), Pigmentstörungen und Hautausschläge.

    Indikation
      Funktionsgruppe
        Dokumente
        Name Dateigröße
        Derzeit keine Dokumente verfügbar
        Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.