Phencyclidin (PCP) im Urin

Basisdaten
D
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
5 ml Urin
Urin-Röhrchen
Urin-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Spontanharn

    möglichst rasch ins Labor senden

    Bitte sofort nach Abnahme ins Labor einsenden.
    Details
    PD Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    Phencyclidin (Abkürzung von Phenylcyclohexylpiperidin, kurz PCP), in der Drogenszene auch als Angel Dust (Engelsstaub), Londrea, Killerweed, Sherman Hemsley, TAC oder Peace Pill bekannt, ist ein als Droge genutztes Dissoziativum. PCP ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der NMDA-Antagonisten, der wie das strukturell und pharmakologisch verwandte Ketamin als Anästhetikum entwickelt wurde. Es hat psychotrope und halluzinogene Eigenschaften und wird nicht mehr medizinisch eingesetzt. Phencyclidin wird seit den 1960er Jahren als Halluzinogen missbraucht. Insbesondere nach Langzeitgebrauch besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Im Tierversuch schädigt es das Hirngewebe.

    Hinsichtlich seiner Wirkungsweise ähnelt PCP am ehesten Ketamin. Im Vergleich ist PCP weniger schmerzdämpfend, jedoch stärker halluzinogen. Unter dem Einfluss von PCP geben Konsumenten an, sich von sich selbst als auch von der Umwelt abgespalten wahrzunehmen und zu fühlen. Die Wirkung von PCP ist unberechenbar und stark abhängig von der Dosis, der momentanen Verfassung, der Umgebung und bisherigen Erfahrungen.

    Bei geringer Dosis: Euphorie, Enthemmung, Erregtheit, Rastlosigkeit, Ausgeglichenheit, Schweregefühl in Armen und Beinen, Benommenheit, Schmerzunempfindlichkeit, Wahrnehmungsverzerrungen, Halluzinationen, Müdigkeit, Aggressionen

    Bei höherer Dosis: Zustand von völliger Teilnahmslosigkeit, fehlender Körperkontrolle, Bewegungsunfähigkeit, unartikuliertem Sprechen und unlogischem Denken, bis hin zu Bewusstlosigkeit und Narkose. Die Wirkung tritt in Abhängigkeit von der Konsumform ein: bei nasaler Einnahme nach etwa 2–5 Minuten; beim Schlucken nach etwa 20–60 Minuten, bei intravenösem Konsum sofort. Je nach Dosis hält der Rausch etwa 45 Minuten bis 2 Stunden lang an. Folgende Nebenwirkungen werden berichtet bzw. beobachtet: Benommenheit, Wahrnehmungsstörungen, Sprach- und Koordinationsstörungen, Störungen der Motorik (insbesondere Augenrollen, Gangstörungen), Speichelfluss, Paranoia, Halluzinationen und Aggressivität (gegen sich selbst und Andere). Häufig werden Horrortrips berichtet. Eine Schädigung des Nervensystems kann insbesondere bei längerer Anwendung eintreten. Der Mischkonsum von PCP und Alkohol kann Effekte verstärken und Halluzinationen, Ohnmacht, Atemdepression oder Atemstillstand bewirken


    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
    Packungsbeilage PCP.pdf100.27 KB
    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.