Ein Wechsel der Körperlage (vom Liegen zum Sitzen) oder eine zu lange Stauung (über 1 min.) führen zu einem Konzentrationsanstieg von Blutzellen um 10% und mehr.
EDTA-Röhrchen bis zur Markierung füllen und nach der Entnahme mehrmals Schwenken um eine Gerinnselbildung zu verhindern
Proben möglichst unverzüglich an das Labor weiterleiten
Hinweis: Die Anforderung "Reticulocyten und Ret-He" umfasst folgende Parameter:
- Blutbild
- Reticulocyten [%]
- Reticulocyten absolut
- Ret-He
Retikulozyten sind kernlose, jugendliche Erythrozyten, die noch Reste von RNS enthalten und größer als reife Erythrozyten sind. Eine Vermehrung der Retikulozyten zeigt im Blutausstrich eine Anisozytose, Polychromasie und Makrozytose.
Die Retikulozytenzahl ermöglicht die Beurteilung der Effektivität der Erythropoese im Rahmen von Anämien.
- Bei einer adäquat gesteigerten Erythropoese finden sich erhöhte Retikulozytenzahlen (hyperregeneratorische Anämie z.B. hämolytische Anämie, Blutungsanämie, erfolgreiche Therapie einer Mangelanämie).
- Normale/erniedrigte Retikulozytenwerte bei Anämie weisen auf eine ineffektive Erythropoese hin (hyporegeneratorische Anämie z.B. Anämie chronischer Erkrankungen, renale Anämie, aplastische Anämie, Eisen-, Vitamin-B12-, Folsäuremangel, Verdrängung der Erythropoese im Knochenmark).
Mit der Bestimmung des Hämoglobins im Reticulocyten (RetHe/Sysmex) steht ein Parameter zur Verfügung, der es mit hoher Zuverlässigkeit erlaubt, einen funktionellen Eisenmangel zu diagnostizieren und der die Standardparameter Eisen, Transferrin, Transferrin-Sättigung, sTfR und Ferritin sinnvoll ergänzt.
Da Reticulocyten im peripheren Blut über 2-3 Tage zu Erythrocyten ausreifen, lässt sich aus dem erniedrigten RetHe (< 28pg) ein funktioneller Eisenmangel in der Erythropoese (länger als 3-4 Tage bestehend) sehr zuverlässig erkennen. Dies gilt besonders für Situationen wie chronische Entzündungen, Tumore und Erythropoietin-Therapie bei chronischer Dialyse.
Unter diesen Voraussetzungen ist die Indikation für eine Eisensubstitution oft schwierig zu stellen. Eine wirksame i.v. Eisentherapie zeigt sich schon nach 3-4 Tagen durch den Anstieg des RetHe in den Reticulocyten des peripheren Blutes.
Das RetHe wird messtechnisch aus der Fraktion der Reticulocyten erfasst und gemeinsam mit den Reticulocyten ausgegeben. Die isolierte Bestimmung des RetHe bzw. der Reticulocyten ist problematisch, da es unter bestimmten Umständen (Hämoglobinopathien, Megaloblastären Anämien und anderen hämatologischen Systemerkrankungen) zu einer Fehleinschätzung kommen kann. Die Bestimmung erfolgt deshalb nur zusammen mit einem Blutbild.
Name | Dateigröße | ||
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Name | Labor |
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Reticulocyten | Zentrallabor |
Reticulocyten absolut | Zentrallabor |
Hämoglobingehalt des Einzel-Reticulocyten | Zentrallabor |
Blutbild (Ery, Hämoglobin, Hämatokrit, MCV, MCH, MCHC, Leuko, Thrombo) | Zentrallabor |