Reticulocyten und Ret-He

Basisdaten
A, N
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
3 ml EDTA-Blut
EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Ein Wechsel der Körperlage (vom Liegen zum Sitzen) oder eine zu lange Stauung (über 1 min.) führen zu einem Konzentrationsanstieg von Blutzellen um 10% und mehr.

    EDTA-Röhrchen bis zur Markierung füllen und nach der Entnahme mehrmals Schwenken um eine Gerinnselbildung zu verhindern

    Proben möglichst unverzüglich an das Labor weiterleiten

    Details
    Dr. Cornelia Mrazek Tel.:+43 (0)5 7255 - 23032

    Hinweis: Die Anforderung "Reticulocyten und Ret-He" umfasst folgende Parameter:

    • Blutbild
    • Reticulocyten [%]
    • Reticulocyten absolut
    • Ret-He


    Retikulozyten sind kernlose, jugendliche Erythrozyten, die noch Reste von RNS enthalten und größer als reife Erythrozyten sind. Eine Vermehrung der Retikulozyten zeigt im Blutausstrich eine Anisozytose, Polychromasie und Makrozytose.

    Die Retikulozytenzahl ermöglicht die Beurteilung der Effektivität der Erythropoese im Rahmen von Anämien.

    • Bei einer adäquat gesteigerten Erythropoese finden sich erhöhte Retikulozytenzahlen (hyperregeneratorische Anämie z.B. hämolytische Anämie, Blutungsanämie, erfolgreiche Therapie einer Mangelanämie).
    • Normale/erniedrigte Retikulozytenwerte bei Anämie weisen auf eine ineffektive Erythropoese hin (hyporegeneratorische Anämie z.B. Anämie chronischer Erkrankungen, renale Anämie, aplastische Anämie, Eisen-, Vitamin-B12-, Folsäuremangel, Verdrängung der Erythropoese im Knochenmark).


    Mit der Bestimmung des Hämoglobins im Reticulocyten (RetHe/Sysmex) steht ein Parameter zur Verfügung, der es mit hoher Zuverlässigkeit erlaubt, einen funktionellen Eisenmangel zu diagnostizieren und der die Standardparameter Eisen, Transferrin, Transferrin-Sättigung, sTfR und Ferritin sinnvoll ergänzt.

    Da Reticulocyten im peripheren Blut über 2-3 Tage zu Erythrocyten ausreifen, lässt sich aus dem erniedrigten RetHe (< 28pg) ein funktioneller Eisenmangel in der Erythropoese (länger als 3-4 Tage bestehend) sehr zuverlässig erkennen. Dies gilt besonders für Situationen wie chronische Entzündungen, Tumore und Erythropoietin-Therapie bei chronischer Dialyse.

    Unter diesen Voraussetzungen ist die Indikation für eine Eisensubstitution oft schwierig zu stellen. Eine wirksame i.v. Eisentherapie zeigt sich schon nach 3-4 Tagen durch den Anstieg des RetHe in den Reticulocyten des peripheren Blutes.

    Das RetHe wird messtechnisch aus der Fraktion der Reticulocyten erfasst und gemeinsam mit den Reticulocyten ausgegeben. Die isolierte Bestimmung des RetHe bzw. der Reticulocyten ist problematisch, da es unter bestimmten Umständen (Hämoglobinopathien, Megaloblastären Anämien und anderen hämatologischen Systemerkrankungen) zu einer Fehleinschätzung kommen kann. Die Bestimmung erfolgt deshalb nur zusammen mit einem Blutbild.

    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.