Pankreas-spezifische Amylase (CDK)

Basisdaten
CN, CR
CDK Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
1ml ml Heparin-Plasma
Heparin-Röhrchen
Heparin-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein
    Details
    Univ.Prof. Dr. Janne Cadamuro Tel.:+43 (0)5 7255 - 57263

    Physiologischer Hintergrund

    • Die Pankreas-Amylase (Amy2, Amy-P) ist ein Isoenzym der Alpha-Amylase und wird ausschließlich in den Azinuszellen des exokrinen Pankreas gebildet um Kohlenhydrate zu spalten.
    • Sie wird über den Ductus pancreaticus in das Duodenum abgegeben, wo sie Polysaccharide wie Stärke und Glykogen in kleinere Oligo- und Disaccharide (v.a. Maltose, Maltotriose) spaltet
      Im Normalfall gelangt nur ein sehr kleiner Teil der Pankreas-Amylase ins Blut

    Wann wird die Pankreas-Amylase bestimmt?

    • Die Bestimmung der pankreasspezifischen Amylase im Serum dient vor allem der Abklärung von akuten Oberbauchschmerzen und dem Verdacht auf eine akute Pankreatitis
    • Die Messung kann auch nach bestimmten Eingriffen (z.B. ERCP) oder bei anderen Ursachen für ein akutes Abdomen sinnvoll sein

    Bewertung der Werte

    • Ein signifikanter Anstieg der Pankreas-Amylase im Serum spricht für eine akute Schädigung des Pankreas, insbesondere eine akute Pankreatitis
    • Sie kann auch bei anderen Erkrankungen des Pankreas (z.B. Pankreaskarzinom, Schub einer chronischen Pankreatitis) erhöht sein
    • Die Amylase steigt meist innerhalb weniger Stunden nach Beginn der Entzündung an, erreicht ihr Maximum nach 12–30 Stunden und normalisiert sich innerhalb von 3–5 Tagen (biologische Halbwertszeit 3–6 Stunden)
    • Erhöhte Werte können auch bei anderen Erkrankungen auftreten (z.B. Niereninsuffizienz, Perforation, Parotitis, Tumoren)

    Die Beurteilung sollte möglichst im Kontext mit der Klinik und im Verlauf (Dynamik?) interpretiert werden.

    Makroamylasämie

    Makroamylase ist ein Komplex aus Amylase (auch Pankreas-Amylase) und Immunglobulinen (meist IgA oder IgG), der aufgrund seiner Größe nicht durch die glomeruläre Filtration der Niere ausgeschieden werden kann. Dies führt zu einer chronisch erhöhten Amylaseaktivität im Serum, ohne dass eine Pankreaserkrankung vorliegt

    Wie entdeckt man Makroamylasämie?

    • Typisches Laborbild: Erhöhte Amylase (auch Pankreas-Amylase) im Serum, aber normale oder erniedrigte Amylase im Urin, da der große Makroamylase-Komplex die Niere nicht passieren kann. Keine oder nur geringe Dynamik (Anstieg / Abfall der Werte im Verlauf)
    • Keine passenden Symptome
    • Weitere Diagnostik: Die Diagnose kann durch Nachweis des Makroamylase-Komplexes (z. B. durch Polyethylenglykol-Präzipitation oder Gel-Filtration) bestätigt werden, ist aber im klinischen Alltag meist nicht notwendig, da die Konstellation (hohe Serumamylase, normale Urinamylase, keine Symptome) bereits typisch ist.

    Klinische Bedeutung:
    Makroamylasämie ist eine harmlose Anomalie und hat keinen Krankheitswert, kann aber die Interpretation von Amylasewerten erschweren und zu unnötigen Abklärungen führen

    Dokumente
    Name Dateigröße
    Derzeit keine Dokumente verfügbar
    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.