Freies Prostataspezifisches Antigen

Basisdaten
CR
CDK Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Freies PSA ist instabil (Halbwertszeit ca. 2,5 Stunden) und muss innerhalb von 3 Stunden nach Blutabnahme zentrifugiert werden, um falsch niedrige Werte zu vermeiden

    Details
    Univ.Prof. Dr. Janne Cadamuro Tel.:+43 (0)5 7255 - 57263

    Physiologischer Hintergrund

    • Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein sekretorisches Glykoprotein, das in den Epithelzellen der Prostata gebildet wird. Seine Hauptfunktion ist die Verflüssigung des Prostatasekrets, um die Beweglichkeit der Spermien zu unterstützen

    Wann wird PSA und/oder freies PSA bestimmt?

    • Die Bestimmung des Gesamt-PSA dient der Abklärung von Prostataerkrankungen wie Prostatakarzinom, benigner Prostatahyperplasie (BPH) oder Prostatitis
    • Bei PSA-Werten im Graubereich (ca. 2–10 ng/ml) sollte zusätzlich das freie PSA gemessen und der fPSA/tPSA-Quotient berechnet werden.

    Bewertung der Werte

    • Der fPSA/tPSA-Quotient wird berechnet: freies PSA (ng/ml)÷Gesamt-PSA (ng/ml)×100freies PSA (ng/ml)÷Gesamt-PSA (ng/ml)×100
    • Im Blut liegt PSA zu etwa 60–95 % gebunden an Proteine (hauptsächlich Alpha-1-Antichymotrypsin) und zu 5–40 % in freier, ungebundener Form (freies PSA, fPSA) vor
    • Bei einem PSA-Wert im sogenannten „Graubereich“ (meist 4–10 ng/ml, teilweise auch ab 2 ng/ml) wird zusätzlich das freie PSA bestimmt, um die Unterscheidung zwischen gutartiger und bösartiger Ursache zu verbessern
    • Die alleinige Bestimmung des freien PSA ist diagnostisch nicht sinnvoll; entscheidend ist das Verhältnis freies PSA zu Gesamt-PSA (fPSA/tPSA-Quotient)
    • Interpretation des Quotienten
      • < 15 %: Hinweis auf Malignität (Prostatakarzinom) – dringende weitere Abklärung empfohlen
      • 15–20 %: Graubereich – Verlaufskontrolle empfohlen
      • > 20 %: Hinweis auf benigne Veränderungen (z. B. BPH)
  • Bei Prostatakarzinom ist typischerweise der Anteil des freien PSA am Gesamt-PSA niedriger als bei gutartigen Veränderungen, da Tumorgewebe mehr gebundenes PSA produziert
  • Die Bestimmung ist kein absoluter Tumornachweis, sondern dient der Risikoeinschätzung und Entscheidung für weitere Diagnostik (z. B. Biopsie)

    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.