Die Blutentnahme sollte am nüchternen Probanden erfolgen, da die Zn-Konzentration im Blut nach Nahrungsaufnahme abfällt.
Längere Stauung bei der venösen Blutentnahme ist zu vermeiden, da der Zinkgehalt im Plasma/Serum mit der Stärke und Dauer der Stauung ansteigt.
Aufgrund relativ hoher zellulärer Zinkkonzentrationen (Erythrozyten, Thrombozyten) bewirkt eine Hämolyse einen Anstieg der Zinkkonzentration im Serum/Plasma.
Allgemein:
Zink ist ein wichtiges Spurenelement. Etwa 99% des Gesamtkörper-Zinks befindet sich innerhalb von Zellen, der Rest im Blutplasma und der extrazellulären Flüssigkeit. Bisher konnten über zweihundert Zinkproteine identifiziert werden und Zink- Metallenzyme kommen in allen sechs Enzymklassen: Oxyreduktasen, Transferasen, Hydrolasen, Lyasen, Is merasen und Ligasen vor. Bekannte Beispiele sind die Alkoholdehydrogenase, die RNA- und DNA-Polymerase, die alkalische Phosphatase, die Pyruvatcarboxylase und die Carboanhydrase. Dementsprechend vielfältig sind die physiologischen Funktionen von Zink im menschlichen Organismus und unter den Zeichen eines Zinkmangels werden noch vor dem Auftreten klinischer Symptome zunächst die Aktivitäten zinkhaltiger Enzyme betroffen sein. Besonders ausgeprägte Aktivitätsminderungen werden bei alkalischer Phosphatase, Carboanhydrase, Alkoholdehydrogenase und Thymidinkinase gefunden. Thymidinkinase wie auch DNA- und RNA-Polymerasen sowie RNA-Synthetasen sind Schlüsselenzyme der Nukleinsäuresynthese, so daß Zink auch die Genexpression von Enzymen reguliert.
Etwa 70% des Serum Zinks sind an Albumin und andere Proteine gebunden. Der Serum-Zink-Spiegel ist ziemlich konstant, geringfügige diurnale Variation kommt jedoch vor. Die Absorption von Zink im Dünndarm wird durch faserhältige Nahrung, Phosphate, Kalcium und Kupfer vermindert, während Peptide, Aminosäuren und Chelatbildner die Absorption von Zink erhöhen. Der Zinkspiegel kann fallen, wenn Aufnahme oder Absorption (z. B. durch Darmerkrankungen) verringert ist, oder die Ausscheidung über Stuhl und Harn erhöht ist (Hypo-Albuminämien verschiedenster Genese, Verabreichung von Penicillamin, katabole Zustände). Der Zinkspiegel fällt auch bei Herzinfarkt, Infektionen, malignen Erkrankungen und Hepatitis, wobei eine Umverteilung von Zink ins Gewebe ursächlich beteiligt sein dürfte. Der Zinkbedarf ist in der Schwangerschaft und im Wachstumsalter erhöht. Zink-Mangel kann zu Wachstumsverlangsamung, Haarausfall, Dermatitis, immunulogischen, psychologischen Störungen usw. führen. Erniedrigte Serumwerte beweisen jedoch nicht die Diagnose des Zinkmangels, die lediglich durch Besserung der Symptomatik nach Substitution gesichert erscheint. Zinkbestimmungen im Gewebe können dabei hilfreich sein.
Die autosomale-rezessive Erkrankung Akrodermatitis-Enteropathika dürfte auf einen Defekt in der Zink-Absorption zurückzuführen sein. Zink-Mangelzustände können auch während totaler parenteraler Ernährung auftreten.
Zink-Toxizität wird nach Inhalation zinkhältiger Gase (Schweißtechnik), oraler Überdosierung oder auch intravenöser Verabreichung beobachtet. Klinische Erscheinungen von Zinktoxizität sind: Fieber, Schüttelfrost, vermehrter Speichelfluß, Kopfweh, Husten, Leukozytose, Pankreatitis, Ulcus ventriculi und pulmonale Fibrose.
Indikationen:
s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"
Erhöht bei:
Inhalation zinkhältiger Gase (Schweißtechnik)
oraler Überdosierung
intravenöser Verabreichung
Erniedrigt bei:
verringerte Aufnahme oder Absorbtion (Darmerkrankungen wie M. Crohn)
Akrodermatitis-Enteropathika
parenterale Ernährung
erhöhter Bedarf bei Schwangerschaft
vermehrte Ausscheidung über Stuhl und Harn (Hypo-Albuminämien verschiedenster Genese, Verabreichung von Penicillamin, katabole Zustände)
chronische Hämodialyse
Herzinfarkt
Inflammation und Infektionen
chronische Lebererkrankungen
Pankreatitis
maligne Erkrankungen
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