Eine zu lang Stauung während der Blutentnahme täuscht erhöhte Kupferwerte vor.
Kontamination durch Kupfer vermeiden. Glas und Metalllegierungen können Kupfer enthalten!
Allgemein:
Das mit der Nahrung aufgenommene Kupfer wird im Dünndarm resorbiert, an Albumin gebunden, zur Leber transportiert und dort großteils über die Galle und über den Stuhl ausgeschieden. Ein Teil wird an Apo-Ceruloplasmin gebunden und gelangt über die Blutbahn in das Gewebe. 90% des Serum-Kupfers liegen als Ceruloplasmin vor. Kupfer spielt als Bestandteil von Metalloproteinen eine wichtige Rolle in der Bildung von Bindegewebe, in der Funktion des zentralen Nervensystems und in der Hämatopoese.
Ein Kupfermangel, meist als Folge von Resorptionsstörungen, äußert sich anfangs durch Störungen der Bildung der roten Blutzellen und später durch Osteoporose, verminderte Hautpigmentation und neurologische Symptome. Menke's-kinky-hair-disease ist eine angeborene, seltene Form des Kupfermangels, der sich noch im Mutterleib äußert.
Bei M. Wilson kommt es durch einen genetischen Defekt im ATP7B Protein zu einem Defekt in der biliären Kupferauscheidung, Kupfer wird vermindert in das Transportprotein Coeruloplasmin eingebaut, was zu einer Kupferüberladung in den Zellen führt. Das führt zur Leberzirrhose und auch zur Schädigung anderer Organe vor allem im Bereich des Nervensystems. Der Morbus Wilson ist gekennzeichnet durch eine verminderte Coeruloplasmin-Konzentration im Serum, eine erniedrigte Konzentration von Gesamtkupfer und eine erhöhte Konzentration von freiem Kupfer im Serum; die Kupfer-Ausscheidung im Harn ist erhöht, wie auch der Kupfergehalt der Leber. Erhöhte Kupferserumwerte kommen auch bei akuten und chronischen Infektionen und verschiedenen Tumoren vor.
Indikationen:
s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"
Erhöht bei:
Schwangerschaft (3. Trimenon)
akut und chronisch aktive Entzündungen
chronische Hepatitis
metastasierender Tumor
Infektionen
Diabetes mellitus Typ1
Pankreasinsuffizienz
akute Vergiftung mit löslichem Kupfer
chronische Intoxikation durch Cu-haltiges Wasser und Nahrungsmittel
Erniedrigt bei:
M. Wilson (Hepatolentikuläre Degeneration)
Menkes-Erkrankungen (Kinky-Hair oder Steely-Hair-Syndrom)
Anämie und Granulozytopenie
Nephrotisches Syndrom
Bariatrische Chirurgie
Cisplatin-Resistenz
Myelolpathie
Nutritiver Kupfermangel
-Malabsorbtions-Syndrom
-Parenterale Ernährung
-Zink-induzierter Cu-Mangel
-selten in Schwangerschaft
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