Sirolimus

Basisdaten

Proben müssen bis 10.00 Uhr eingelangt sein.

Schein

E

Labor

Zentrallabor LKH

Verfügbarkeit

2x/Woche (Di+Do)

Benötigtes Material

Benötigtes Material

1 ml EDTA-Blut

Behälter

EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen

Präanalytik

Abnahme nüchtern

Nein

Einverständniserklärung notwendig

Nein

    Vorbereitung des Patienten

    Grapefruitsaft vermeiden.

    Probengewinnung

    Weitere präanalytische Hinweise

    Blut wird nach Einstellung auf eine stabile Dosis im Steady-State vor der ersten Tagesdosis entnommen (Talspiegel).

    Probenversand

    Versand bei Umgebungstemperatur ist möglich (< 24 Stunden). Bei längeren Transportzeiten wird gekühlter Transport (4°C) empfohlen.

    Transporthinweis

    Versand bei Umgebungstemperatur ist möglich (< 24 Stunden). Bei längeren Transportzeiten wird gekühlter Transport (4°C) empfohlen.

    Analysegeräte

    Laborbereich

    Toxikologie LC-MS Tel.:+43 (0) 5 7255 - 23018
    • API 4000 (AbSciex) - (API4000 - Zentrallabor LKH)

    Analytik

    Methode

    Massenspektrometrie

    Störungen

    Der Abnahmezeitpunkt stellt die wichtigste Einflussgröße dar. Die Abnahme soll unmittelbar vor der nächsten Medikamentengabe erfolgen, damit miteinander vergleichbare Talspiegel ermittelt werden können. Als Störfaktoren spielen Hämolyse, Ikterus und Lipämie keine Rolle.

    Kommentar

    Es ist kein allgemeingültiger therapeutischer Bereich etabliert, Indikationsabhängig.

    - Triple-Therapie mit Cyclosporin A, Corticosteroiden und Sirolimus bei nierentransplantierten Patienten: 4-12 µg/L

    - Dual-Therapie mit Corticosteroiden und Sirolimus bei nierentransplantierten Patienten: 12-20 µg/L

    - Bei lebertransplantierten Patienten in der sekundären Immunsuppression: 3-6 µg/L

    - Bei lebertransplantierten Patienten ohne chronische Niereninsuffizienz: 5-8 µg/L

    Quelle: Thomas L.: Labor und Diagnose, 7. Auflage, Verlag TH-Books, Frankfurt/Main (2008)

    Umrechnungsfaktor: von nmol/L in µg/L: x 0,914; von µg/L in nmol/L: x 1,094

    Alternatives Material

    Links

    Details

    zuständiger Akademiker/Akademikerin

    Priv-Doz Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    LOINC-Code

    Interpretation

    Allgemein:

    Klinische Indikation: Monitoring/Überwachung einer Everolimus-/Sirolimus-Therapie zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen (z.B. nach einer Nierentransplantation) sowie Überdosierungen.

    Sirolimus (Synonym: Rapamycin, Handelsname: Rapamune®) ist ein Immunsuppressivum mit Macrolidstruktur und wird aus Actinomyceten (Streptomyces hygroscopicus) gewonnen. Sirolimus wird hauptsächlich zur Unterdrückung der Immunreaktion nach Nierentransplantationen eingesetzt.

    Sirolimus inhibiert eine Reihe von Cytokin-vermittelten Signaltransduktionswegen durch Komplexbildung mit dem Protein mTOR (mammalian Target of Rapamycin), einer Serin/Threoninkinase. Die Deaktivierung von mTOR behindert zwei mTOR-abhängige Folgereaktionen des Zellstoffwechsels:

    ? die Aktivierung und anschließende Proteinsynthese der S6-Kinase (p70S6K) und damit die Aktivierung des ribosomalen Proteins S6

    ? die Komplexbildung der p34cdc2-Kinase mit Cyclin E

    Durch diese beiden Mechanismen stoppt Sirolimus die Progression der Antigen-aktivierten T-Lymphozyten von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus und somit die Aktivierung von Lymphozyten.

    Die Gabe von Sirolimus kann mit Elektrolytveränderungen (Hypokaliämie), Fettstoffwechselstörungen (Hypertriglyzeridämie) und Blutbildveränderungen (Thrombozyto-, Leukozytopenie und Anämie) einhergehen. Regelmäßige Konzentrationskontrollen sind daher besonders bei Einschränkung der Leberfunktion, gleichzeitiger Verabreichung eines Inhibitors/Induktors der Cytochrom P 450 Enzyme und/oder des P-Glycoproteins, bei Veränderung einer gleichzeitigen Cyclosporintherapie, bei hohem Risiko einer Abstoßung oder zur Überwachung der Medikamenteneinnahme (Compliance) indiziert.

    In der Kardiologie werden die anti-proliferativen Effekte von Sirolimus genutzt. Die Beschichtung von Stents mit Sirolimus erweist sich als wirksam in der Vermeidung von Wiederverengungen (Restenosen) durch eine Hyperplasie der Gefäß-Intima.

    Pharmakokinetische Variabilität von Immunsuppressiva wird durch die niedrigen Konzentrationen, Absoprtionsabweichungen durch gleichzeitige Nahrungsmittel- oder Medikamentenaufnahme, oder Änderungen des klinischen Zustandes des Patienten hervorgerufen.

    Erhöht bei:

    Erhöhte Spiegel sind u.a. bei Co-Medikation von Cyclosporin A, Fluconazol, Erythromycin und Verapamil möglich.

    Erniedrigt bei:

    Erniedrigte Spiegel sind bei der gleichzeitigen Einnahme u.a. von Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital möglich.

    Kommentar

    Zusätzliche Messtage bei dringlichen Fällen nach telefonischer Anfrage möglich.

    Dokumente

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