Zu falschen Werten kann es bei folgenden Umständen kommen:
Eine unsachgemäße Probenhandhabung kann zu fälschlich erhöhten oder erniedrigten Einzelfaktor-Bestimmungen führen.
Medikamente welche die Gerinnung beträchtlich beeinflussen und bei jeder Gerinnungsanalyse angegeben werden
sollten sind:
Lupus Antikoagulans kann bei der Einzelfaktor- Bestimmung die tatsächliche Faktor-Aktivität verändern. In einem solchen Fall wird ein Verdünnungseffekt beobachtet, falls sich Lupus Antikoagulans in der Untersuchungsprobe befindet.
Bei längeren Wegstrecken Abseren des Materials notwendig
Allgemein:
Die Bestimmung der Einzelfaktoren der Gerinnung ist nur nach vorheriger Gerinnungsanamnese (Erwachsene / Kinder) und Globaltest-Analytik (PTT, PZ) durchzuführen.
Welche Faktoren bei welchen Befundkostellationen der Globalteste sinnvoll ist zeigt ihnen diese Aufstellung:
PZ pathologisch / PTT normal:
PTT pathologisch / PZ normal:
PTT und PZ pathologisch:
Potentiell kann hier jeder Gerinnungsfaktor ursächlich sein. Meißt liegt eine kombinierte Verminderung mehrer Faktoren z.B. bei Bildungsstörung durch Leberschädigung oder medikamentös vor.
PZ und PTT normal (bei entsprechender Klinik):
In Kombination von Klinik und Laborbefunden kann noch folgende Interpretation in Betracht gezogen werden:
PTT leicht verlängert ohne Blutungszeichen:
PTT stark verlängert ohne Blutungszeichen:
PTT leicht verlängert mit Blutungszeichen:
PTT stark verlängert mit Blutungszeichen:
Interpretation der Faktor X - Werte:
50-70%: i.d.R. ausreichend für die Hämostase
25-50%: i.d.R. keine Spontanbluntungen. Bei Operationen u.U. substitutionsbedürftig .
15-25%: Bei Operationen i.d.R. substitutionsbedürftig.
<10%: Tlw. lebensbedrohliche Spontanblutungen möglich. Operationen substitutionsbedürftig mit Gaben in 12-stündigem Anstand bis zur Wundheilung
Quelle: Barthels, v. Depka, Das Gerinnungskompendium, Thieme 2003
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