Lupus Antikoagulans (Test 1 - DRVV)

Basisdaten
G
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
3 ml Citratblut
Gerinnungsröhrchen
Gerinnungsröhrchen
Präanalytik
Nein
Nein
  • Bei Vergleichsprüfungen werden die Tests mit Screening-Reagenz LA 1 und Bestätigungsreagenz LA 2 jeweils zur gleichen Zeit durchgeführt.
  • Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Lupusantikoagulans wird ein zweiter Test, welcher auf einem anderen Testprinzip beruht durchgeführt (s. "Kaolin Clotting Time"). Darüber hinaus wird ein Plasmatauschversuch zur Verifikation des Vorhandenseins eines Gerinnungshemmers und ein Bestätigungstest zur Dokumentation der Phospholipid-Abhängigkeit durchgeführt.
  • Details
    Dr. Janne Cadamuro Tel.:+43 (0)5 7255 - 57263

    Allgemein

    Autoantikörper gegen spezifische Phospholipide beeinflussen die Gerinnung im Sinne einer Verlängerung der PTT und einer Thromboseneigung. Auch die Inzidenz von Aborten ist bei positiven Anti-Phospholipid-Antikörpern erhöht. Pathogenetisch ist die Bildung dieser Antikörper unklar. Der Verlauf hinsichtlich Antikörpertiter ist sehr variabel und reicht von Spontanremissionen bis zu dramatischen Anstiegen innerhalb kurzer Zeit.

    Die Abklärung eines Anti-Phospholipidsyndroms erfolgt entsprechend der aktuellen Guidelines.

    Zu den wichtigsten Antikörpern aus dieser heterogenen Gruppe gehören:

  • Lupus-Antikörper (70% der Antiphospholipid-AK)
  • ß2-Glycoprotein-Antikörper
  • Anti-Cardiolipin-Antikörper
  • Weitere Phospholipide, die in einem weiteren Test miterfasst werden können, sind:

  • Phosphatidyl-Serin
  • Phosphatidyl-Inositol
  • Phosphatidsäure
  • Bei diesen Untersuchungen werden jeweils IgG- und IgM-Antikörper bestimmt.

    Indikationen zum APS-Screnning:

    ergänzend zur Lupus-Antikörper-Diagnostik bei:

  • Verdacht auf Thrombophilie
  • unklaren Aborten/mehrfach Aborten
  • arteriellen Thrombosen ohne Nachweis atherosklerotischer Veränderungen
  • Autoimmunerkrankungen mit Gefäßbeteiligung
  • Bei der Anforderung eines "Antiphospholipid-Screenings" werden standardmässig folgende Analysen durchgeführt:

  • PTT-LA Screeningtest
  • PTT-LA Bestätigungstest ( Wenn Screeningtest pathologisch)
  • Kaolin Clotting Time mit Rosner Index
  • ß2-Glycoprotein-Antikörper
  • Anti-Cardiolipin-Antikörper
  • Aus Screening und Bestätigungstest wird die LA-Ratio gebildet. Diese ist am besten dazu geeignet das Enderbenis der Analyse auszudrücken.

    Um versteckte Fehlergebisse der Probe zu korrigieren und um die Präsenz von LA zu klären, werden bei grenzwertigen Ergebnissen Plasmatauschversuche durchgeführt.

    CAVE: Die Diagnose eines Antiphospholipid-Syndroms darf nur gestellt werden wenn:

    1. eine Klinische Diagnose einer Thrombose, eines Aborts oÄ besteht

    UND

    2. Anti-Cardiolipin-AK, ß2-Glykoprotein-AK, oder Lupus-AK nachweisbar sind

    UND

    3. die entsprechenden AK nach 12 Wochen weiterhin bestehen.

    Da Anti-Phospholipid-Antikörper auch passagär bei Infekten (häufig bei Kindern) auftreten können, sollen zur sicheren Diagnosestellung die Antikörper in 2 Blutproben, die in einem zeitlichen Abstand von mindestens 12 Wochen abgenommen wurden, nachgewiesen werden.

    Referenzwerte:

    LA-Screeningtest: 29-45.7 Sekunden

    LA-Bestätigungstest: 25.7-33.3 Sekunden

    LA Ratio: 1.07-1.46

    Falsch negative Ergebnise möglich bei:

  • Hohen Faktor VIII-Spiegeln (Akutphase, Schwangerschaft)
  • Falsch positive Ergebnisse möglich bei:

  • Heparinisierten Patienten
  • Therapie mit NOAKs (neuen oralen Antikoagulantien)
  • Indikation
    Funktionsgruppe
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