Differentialblutbild (Neutroph., Lympho, Mono, Eosinoph., Basoph.)

Basisdaten

Notfall

Schein

A, N

Labor

Zentrallabor LKH

Verfügbarkeit

Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr

Benötigtes Material

Benötigtes Material

3 ml EDTA-Blut

Behälter

EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen

Präanalytik

Abnahme nüchtern

Nein

Einverständniserklärung notwendig

Nein

    Vorbereitung des Patienten

    Probengewinnung

    Ein Wechsel der Körperlage (vom Liegen zum Sitzen) oder eine zu lange Stauung (über 1 min.) führen zu einem Konzentrationsanstieg von Blutzellen um 10% und mehr.

    EDTA-Röhrchen bis zur Markierung füllen und nach der Entnahme mehrmals Schwenken um eine Gerinnselbildung zu verhindern

    Weitere präanalytische Hinweise

    Proben möglichst unverzüglich an das Labor weiterleiten (Nach ca. 8 Stunden können die Leukozyten-Gesamtzahl und die Zuverlässigkeit der automatischen Differenzierung der Leukozyten abnehmen. Weiters sollte - falls eine mikroskopische Beurteilung erforderlich ist - das Blut innerhalb von 6h ausgestrichen und gefärbt werden, damit eine optimale Beurteilbarkeit der einzelnen Zellkomponenten erhalten bleibt.).

    Probenversand

    Transporthinweis

    Analysegeräte

    Laborbereich

    Hämatologie Tel.:+43 (0) 5 7255 - 58122
    • XN2000 - Ambulanzlabor (Sysmex) - (SYS_AMB - Zentrallabor LKH)
    • Handmethode - Ambulanz - (AMB_HAND - Zentrallabor LKH)
    • XN2000 - Notfalllabor (Sysmex) - (SYS_NFL - Zentrallabor LKH)
    • SP-10 (Sysmex) - (SP_10 - Zentrallabor LKH)

    Analytik

    Methode

    Impedanzprinzip, Coulterprinzip, Durchflußzytometrie, oder Mikroskopie

    Störungen

    Kommentar

    Alternatives Material

    Links

    Details

    zuständiger Akademiker/Akademikerin

    Priv.Doz. Dr. Cornelia Mrazek Tel.:+43 (0)5 7255 - 57260

    LOINC-Code

    Interpretation

    Die Anforderung „Differentialblutbild“ umfasst zusätzlich zu den Parametern des Blutbildes die weitere Differenzierung der Leukozyten in:

    • Neutrophile Granulozyten
    • Lymphozyten
    • Monozyten
    • Eosinophile Granulozyten
    • Basophile Granulozyten

    Ob das vom Hämatologiegerät ermittelte Differentialblutbild ausgegeben wird oder ob zusätzlich eine mikroskopische Beurteilung erforderlich ist, entscheidet sich nach einem internen Regelwerk in Abhängigkeit von Gerätewarnungen bzw. den quantitativen Werten. Hinweis: eine mikroskopische Beurteilung des Blutausstrichs ist nur zu Routinezeiten möglich!


    Für die Interpretation der Leukozytenpopulationen werden die Absolutwerte herangezogen. Veränderungen können reaktiv oder neoplastisch bedingt sein.

    Mögliche Ursachen einer Neutrophilie:

    • Stress
    • Schwangerschaft
    • Infektionen (bakterielle Infektionen)
    • Enzündungen
    • metabolisch/endokrin (Überproduktion von Glukokortikoiden, Hyperthyreose, Urämie, diabetische Azidose)
    • Medikamente (Kortikoide, Adrenalin, Lithium)
    • Raucher
    • myeloproliferative Erkrankungen (chronische myeloische Leukämie, Polycythaemia vera, Primäre Myelofibrose, essenzielle Thrombozythämie)


    Mögliche Ursachen einer Lymphozytose:

    • virale Infektionen (Mononukleose, CMV, HSV, VZV, EBV
    • bakterielle Infektionen (Tuberkulose, Bordetella pertussis, Lues)
    • Hyperthyreose
    • Medikamente (nach IL-2-Therapie, Diphenylhydantoin, Postvakzinationsphase)
    • Kollagenosen
    • Colitis ulcerosa, M. Crohn
    • Raucher
    • chronische lymphatische Leukämie
    • leukämisch verlaufende NHL, T-Zell-Lymphome
    • akute lymphatische Leukämie


    Mögliche Ursachen einer Monozytose:

    • bakterielle Infektionen (Tuberkulose, subakute Endokarditis, Erholungsphase nach schweren Infektionen)
    • Protozoen-Infektionen (Malaria, Leishmaniasis, Trypanosomiasis)
    • Entzündungen (chronische Polyarthritis, Kollagenosen, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
    • Autoimmunerkrankungen
    • hämatologische Systemerkrankungen (myelo-monozytäre Leukämie, Monozytenleukämie, myelodysplastisches Syndrom, M. Hodgkin)
    • Glucocorticoid-Therapie
    • Splenektomie


    Mögliche Ursachen einer Eosinophilie:

    • Infektionen mit Parasiten / Pilzen
    • allergische/atopische Erkrankung
    • Virusinfektionen (Viruspneumonie in der Postakutphase, Katzenkratzkrankheit, Masern)
    • Kollagenosen und Vaskulitiden
    • maligne Neoplasien / hämatologische Erkrankungen (M. Hodgkin, NHL, chron. myeloische Leukämie, Eosinophilenleukämie)
    • idiopathisches hypereosinophiles Syndrom


    Mögliche Ursachen einer Basophilie:

    • Hämatologische Neoplasien (chronische myeloische Leukämie)
    • allergische Reaktionen
    • Entzündungen (Colitis ulcerosa, rheumatisches Fieber)
    • Infektionen (Influenza, Varizellen, Tuberkulose)
    • Diabetes mellitus
    • Östrogenbehandlung


    Mögliche Ursachen einer Neutropenie:

    • zytotoxischer Chemotherapie, Radiatio
    • Verdrängung der Hämatopoese (Leukämie, Karzinom)
    • medikamententoxisch
    • Hypersplenismus
    • viralen Infektionen (Hepatitis, Influenza, HIV, EBV)


    Mögliche Ursachen einer Lymphopenie:

    • aplastische Anämie
    • Chemo- und Radiotherapie
    • Immunotherapie mit lymphotoxischen AK
    • Kortisontherapie
    • schwerverlaufende Viruserkrankungen
    • SLE, Felty-Syndrom, Myasthenia gravis
    • Nierenversagen, proteinverlierende Enteropathie
    • AIDS-Erkrankung (v.a. Verminderung von CD4-Lymphozyten)


    Mögliche Ursachen einer Monozytopenie:

    • Haarzellenleukämie
    • Kollagenosen, rheumatoide Arthritis
    • AIDS-Erkrankung
    • Glukokortikoidtherapie


    Mögliche Ursachen einer Eosinopenie

    • Stress
    • schwerwiegende akute Infektionen
    • gesteigerte ACTH-Produktion, Kortisontherapie


    Eine Verminderung der Basophilen ist wegen der physiologischerweise geringen Zellzahl nicht praxisrelevant.



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