C1-Esterase-Inhibitor (Aktivität)

Basisdaten
A
Zentrallabor
Benötigtes Material
3 ml Citratblut
Gerinnungsröhrchen
Gerinnungsröhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

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    Bei Einsendungen von extern: Probe zentrifugieren und Plasma abpipettieren. Plasma gekühlt ins Labor schicken. Sollte die Zeit von der Abnahme bis zum Eintreffen im Labor 2 Tage überschreiten, so sit die Probe einzufrieren und gefroren an uns zu schicken.

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    Details

    Allgemein:

    Der C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH, Plasmaprotease C1-Inhibitor) ist ein zu den Serpinen gehörender Serin-Protease-Inhibitor, der die Aktivierung des Komplementfaktors C1 kontrolliert und so das Komplementsystem reguliert.

    Ein Mangel an diesem Protein wird als Hereditäres Angioödem (oder Hereditäres angioneurotisches Ödem) bezeichnet. Meistens präsentiert es sich mit wiederkehrenden Schwellungen (Ödemen) der Haut, Schleimhäute und der inneren Organe (GI, Trachea), die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Man schätzt, dass etwa einer unter 10.000-50.000 Menschen betroffen ist, jedoch liegt die Dunkelziffer wahrscheinlich deutlich höher. In 85 % der Fälle ist das Niveau von C1-INH erniedrigt, während in 15 % das Protein in normalen Mengen zirkuliert, aber nicht funktionsfähig ist.

    Der C1-Esterase-Inhibitor inhibiert eine ganze Reihe von Proteasen wie Komplementfaktoren (C1r und C1s) oder Proteasen des Kallikrein- Kinin-Systems (Kallikrein und Faktor XIIa)

    Da der C1-Esterase-Inhibitor der einzige Inhibitor von C1r bzw. C1s ist, kommt ihm eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Komplementaktivierung über den klassischen Weg zu. Daher kommt es zu einer mehr oder weniger spontanen Aktivierung des Komplementsystems, entscheidend für die Symptome betroffenen Patienten ist jedoch die verminderte Hemmung des Kallikrein-Kinin-Systems mit vermehrten Bradykinin-Freisetzung. Bradykinin bedingt die vaskuläre Permeabilitätserhöhung mit Ödeme-Bildung.

    Ein Mangel an funktionsfähigem C1-Inaktivator führt zu einem verstärkten Verbrauch von C2 und C4, jedoch ohne C3-Verbrauch.

    Eine Verminderung des Komplementfaktors C4 bei normaler C3-Konzentration spricht für einen C1-Esterase-Inhibitor-Mangel.

    Das angioneurotisches Ödem kann angeboren oder erworben sein.

    Kriterium für einen angeborenen oder erworbenen C1-Esterase-Inhibitor-Mangel ist eine funktionelle Aktivität < 25 % der Norm bei entsprechender klinischer Symptomatik.

    Vom hereditären Angioödem existieren zwei verschiedene Typen.

    Patienten mit Typ 1 haben ein normales C1-INH-Gen und ein defektes Gen, das nicht exprimiert wird. Patienten mit Typ II besitzen ebenfalls ein normales und ein defektes Gen, das aber im Gegensatz zu Typ I exprimiert und zur Synthese eines dysfunktionellen Proteins führt. Bei etwa 20 % der Patienten liegen Neumutationen vor.

    Zur Diagnose eines hereditären Angioödem sollte der C1-Esterase-Inhibitor sowohl funktionell als auch immunologisch (s. Analyse C1-Esterase-Inhibitor (Antigen)) sowie C4-Komplement bestimmt werden

    Hereditäres Angioödem Typ I:

  • Vorkommen: 85 % der Patienten mit hereditärem Angioödem
  • C1-Inhibitor Aktivität: erniedrigt
  • C1-Inhibitor Antigen: erniedrigt
  • Hereditäres Angioödem Typ II:

  • Vorkommen: 15 % der Patienten mit hereditärem Angioödem
  • C1-Inhibitor Aktivität: erniedrigt
  • C1-Inhibitor Antigen: normal bis erhöht
  • Vom erworbenen Angioödem gibt ebenfalls zwei verschiedene Typen. Bei Verdacht auf die erworbene Form sollten zusätzlich auch C1q, CH50 sowie Antikörper gegen C1-Esterase-Inhibitor bestimmt werden.

    Erworbenes Angioödem Typ I:

  • Vorkommen: Folge einer Erkrankungen des B-Lymphozytensystem (z.B. CLL, Plasmozytom etc.)
  • C1-Inhibitor Aktivität: erniedrigt
  • C1-Inhibitor Antigen: erniedrigt
  • Bemerkung: Ursache ist vermutlich ein erhöhter C1-Inhibitor-Verbrauch

    Erworbenes Angioödem Typ II:

  • Vorkommen: Folge einer Erkrankungen des B-Lymphozytensystem (z.B. CLL, Plasmozytom etc.)
  • C1-Inhibitor Aktivität: erniedrigt
  • C1-Inhibitor Antigen: normal bis erniedrigt
  • Bemerkung: Durch Autoantikörper bedingte Hemmung der C1-Inhibitor-Aktivität

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