Calcium

Basisdaten
A, N
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
1 ml Heparin-Plasma
Heparin-Röhrchen
Heparin-Röhrchen
Präanalytik
Ja
Nein

    Die letzte Nahrungsaufnahme sollte 4h zurückliegen.

  • Zu langes Anlegen der Staubinde und längerzeitiges Verharren in aufrechter Körperhaltung vor der Entnahme können einen Anstieg des Gesamt-Ca-Wertes um bis zu 10% verursachen.
  • Kein Oxalat-, EDTA- oder Citratröhrchen verwenden.
  • Referenzwerte: Die Werte für Gesamt-Ca bleiben bei Frauen das gesamte Leben über unverändert. Bei Männern soll es jenseits des 50.Lebensjahres zu einem Abfall um 0,05 - 0,10 mmol/l kommen.
  • Medikamente: Eine in vivo-Erhöhung können Chlorthaldion, Hydrochlorothiazid, Silböstrol und Tamoxifen verursachen. Erniedrigend wirken können Antiepileptika, Furosemid, Glukagon und Laxantien.
  • Medikamente, die Strontiumsalze enthalten, können zu signifikant erhöhten Calcium-Werten führen.
  • Intravenös verabreichte Kontrastmittel für MRI: Stark erniedrigte Calciumwerte wurden bei der Verabreichung von Gadodiamid beobachtet.
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    Allgemein:

    Das Gesamt-Calcium setzt sich zusammen aus:

  • 50% ionisiertem Calcium
  • 45% Protein-gebundenem Calcium und
  • 5% an Anionen (z.B. Phosphat, Citrat) gebundenes Calcium
  • Das Gesamt-Calcium ist dem ionisierten Calcium gleichwertig, wenn eine Veränderung des Total-Proteins und eine Dysproteinämie ausgeschlossen sind, da die Gesamt-Calcium-Konzentration durch das Total-Protein, insbesondere Albumin, stark beeinflusst wird. Ein Abfall des Albumins/Total-Proteins führt zu einer Erniedrigung des Gesamt-Calciums und umgekehrt. In diesem Fall wäre das ionisierte Calcium ein besserer Indikator des biologisch-aktiven Calciums (-> siehe Analyse "Calcium ionisiert arteriell"). Steht die Bestimmung dieses Parameters nicht zur Verfügung kann das Gesamt-Calcium auf Albumin bzw. Total-Protein korrigiert werden:

  • Korrigiertes Ca [mg/dl] = gemessenes Ca [mg/dl] ? Albumin [g/dl] + 4
  • Korrigiertes Ca [mmol/L] = gemessenes Ca [mmol/L] ? 0,025 x Albumin [g/l] + 1
  • Korrigiertes Ca [mg/dl] = gemessenes Ca [mg/dl] / (0,6 + (Total-Protein [g/dL] / 19,4))
  • Bei Störungen im Calciumhaushalt sollten zur Orientierung Calcium im Serum/Plasma sowie im Harn bestimmt werden. Zusätzlich Phosphat in Serum/Plasma sowie Harn, da der Phosphat- mit dem Calciumstoffwechsel verknüpft ist und Albumin bzw. Total-Protein zur Korrektur des Gesamt-Calciums. Die Parathormonbestimmung ist differentialdiagnostisch die wichtigste weiterführende Untersuchung bei Vorliegen einer Hyper- oder Hypokaziämie.

    Indikationen:

  • Screening (Fragestellung: Osteoporose) ab dem 50. Lj. alle 2 Jahre
  • Intensivpatienten
  • Neugeborene, wenn Frühgeburt, mütterlicher Diabetes, Asphyxie, Krämpfe, Sepsis
  • Tetanie
  • Spontanfrakturen, Knochenschmerzen, osteoporotische Frakturen
  • Nephro-, Urolithiasis, Polyurie, Polydipsie, chron. Nierenerkankung, Dialysepatienten
  • Schilddrüsen-, Nebennierenrinden-Erkrankungen
  • Medikamenteneinnahme von Vitamin D, Vitamin A, Antiepileptika, Korikosteroide, Thiazide

  • Erhöht bei:

  • Malignom (bzw. Metastasen) (46%)
  • Primärem Hyperparathyreoidismus (35%)
  • Thiazid-Therapie
  • Vitamin-D-Überdosierung oder vermehrter Vitamin-D-Produktion bei granulomatösen Erkrankungen
  • Immobilisation
  • zu langer venöser Stauung -> Pseudo-Hyperkalziämie
  • Vitamin-A-Überdosierung
  • Hyperthyreose
  • Mb. Addison
  • Familiärer hypokaziurischer Hyperkalziämie
  • Erniedrigt bei:

  • Calcium-Absorptionsstörung (z.B. bei Vitamin-D-Mangel, Malabsorption)
  • Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus
  • Chronischer Niereninsuffizienz
  • Autosomal dominanter Hypokalziämie mit Hyperkalziurie (ADHH)
  • Leberzirrhose
  • Tumore mit osteoblastischen Metastasen
  • akuter Pankreatitis
  • Nebennierenrinden-Hyperplasie, Glucokortikoidgabe
  • Therapie mit Furosemid, Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin)
  • Dokumente
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.