Thrombinzeit

Basisdaten
A, G, N
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
1 ml Citratblut
Gerinnungsröhrchen
Gerinnungsröhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Zu falschen Werten kann es bei folgenden Umständen kommen:

  • Zu langer venöse Stauung. (Diese bewirkt eine lokale Aktivierung der Fibrinolyse als auch der Gerinnung.)
  • Unterfüllung des Citratröhrchens (Verhältnis Citrat: Plasma falsch)
  • Ungenügende Mischung des Röhrchens nach der Abnahme (Teilgerinnung)
  • Zu starkes Aspirieren
  • Zu langes Stehen lassen der Probe
  • Abnahme aus liegenden Zugängen
  • Ungenügende oder zu späte Zentrifugation ergibt falsch niedrige Werte (Plasma zu plättchenreich)
  • Medikamente:
  • hochmolekulares (nicht fraktioniertes) Heparin: verlängerte TZ

    Asparaginase: falsch hohe Werte

  • Ein Fibrinogenmangel wirkt sich erst bei Werten unter 60 mg/dl verlängernd aus.
  • Bei Patienten mit schweren Infekten (Sepsis, Pneumonie), Hepatopathien, ausgedehnten Myocardinfarkten eignet sich die TZ zur Überwachung einer Antikoagulation mittels Heparin BESSER als die PTT, da letztere bei obigen Erkrankungen durch eine Störung der Kontaktaktivierung unspez. verlängert ist und somit eine höhere Heparinwirksamkeit vortäuscht!!!

    Details
    Dr. Janne Cadamuro Tel.:+43 (0)5 7255 - 57263

    Allgemein:

    Die Thrombinzeit dient der Beurteilung der Endstrecke der plasmatischen Gerinnung und somit der Erfassung von Störungen der Fibrinbildung aus Fibrinogen.

    Thrombin führt zur Spaltung von Fibrinogen wodurch es zur Bildung von Fibrinaggregaten kommt.

    Indikation:

    Sie ist gut geeignet zur Kontrolle der fibrinolytischen Therapie mittels Urokinase, Streptokinase sowie r-tPA, da sowohl die Fibrinogenabnahme als auch das Auftreten von Fibrinogenspaltprodukten erfaßt wird.

    Weiters reagiert die TZ auch auf die Anwesenheit von Heparin im Plasma. Zur Kontrolle einer Antikoagulation mittels Unfraktioniertem Heparin (UFH) eignet sich jedoch die PTT-Bestimmung besser.

    Beurteilung in Zusammenschau mit den weiteren Suchtest der Gerinnung (PTT, PZ) sinnvoll.

    Erhöht bei:

  • Heparintherapie
  • Anwesenheit von Fibrinogenspaltprodukten, die bei der Fibrinolyse entstehen
  • Fibrinolysetherapie
  • Dysfibrinogenämie
  • Schwerer Fibrinogenmangel
  • Direkte Thrombininhibitoren
  • Bei verlängerter TZ ist zumeist auch die aPTT verlängert. Bei stark verlängerter TZ reagiert dann auch die PZ mit.

    CAVE:

    Durch den Einsatz sog. neuer oraler Antikoagulantien kann es vorkommen, dass die Analytik Standard- und Spezialgerinnungstests gestört und die Ergebnisse entsprechend verfälscht werden.

    Daher ist es für uns, und letztendlich auch für Sie, von entscheidender Bedeutung einerseits eine solche Therapie bei der Testanforderung mit anzugeben und andererseits die Blutabnahme unter einer solchen Therapie zeitlich entsprechend zu legen. (Talspiegel - kurz vor der nächsten Gabe)

    Dokumente
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.