Toxoplasmose IgM-Antikörper

Basisdaten
I
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor gebracht werden.

    Die Proben können vor oder nach ihrer Trennung vom Blutkuchen oder den Erythrozyten bis zu 3 Tage lang bei 15 - 30 °C oder bis zu14 Tage lang gekühlt bei 2 - 8 °C gelagert werden

    Die Proben können vor oder nach ihrer Trennung vom Blutkuchen oder den Erythrozyten bis zu 3 Tage lang bei 15 - 30 °C oder bis zu 14 Tage lang gekühlt bei 2 - 8 °C gelagert werden

    Material abzentrifugiert und abgehoben
    Details
    Doz. Mag. Dr. Hannes Oberkofler Tel.:+43 (0)5 7255 - 23030

    Allgemein:

    Unter Toxoplasma-Infektion versteht man die Anwesenheit von Tachyzoiten oder Zysten von Toxoplasma gondii in Geweben. Nur wenn auf Grund dieser Tatsache klinische Symptome auftreten, soll der Ausdruck Toxoplasmose verwendet werden.

    Die Tatsache, dass Toxoplasma gondii sich ausschließlich intrakorporal in Warmblütlern entwickelt und darüber hinaus ein außerordentlich breites Wirtsspektrum aufweist, macht es verständlich, dass seiner Verbreitung keine klimatischen Grenzen gesetzt sind.

    Entwicklungszyklus: Toxoplasma gondii kann sich in einem eigenem geschlechtlichen und einem ungeschlechtlichen Entwicklungszyklus vermehren. Die Endprodukte beider Zyklen sind Oozysten bzw. Gewebszysten, die für den Menschen, aber auch für ein breites Spektrum von Warmblütlern (einschließlich Vögel) infektiös ist. Der Mensch und Säugetiere infizieren sich durch die orale Aufnahme entweder von Zysten z.B. im rohen Fleisch oder der Oozysten aus dem Katzenkot; fäkal-orale Übertragung. Die Parasiten durchdringen die Darmwand und können sich über den Blut- und Lymphweg in allen Organen und Geweben ansiedeln. Dort vermehren sie sich intrazellulär durch ungeschlechtliche Zweiteilung. Dadurch entstehen zunächst die Tachyzoiten. Durch die Abwehrreaktion des Wirtes kommt es dann zur Ausbildung von Gewebszysten, die vorwiegend in Skelett- und Herzmuskulatur sowie im Gehirn und in der Retina zu finden sind und viele Jahre im Gewebe überdauern. Eine Infektion ist auch direkt auf dem Blutwege möglich (pränatale Infektion). Bei Katzen - der Hauskatze und deren nahen Verwandten - kann es im Darm zusätzlich zu einer geschlechtlichen Vermehrung zur Ausbildung von Oozysten kommen, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Katzen fungieren daher als Endwirte für den Parasiten, während andere Säugetiere und der Mensch Zwischenwirte darstellen, hier also keine geschlechtliche Entwicklung der Parasiten stattfindet. Im allgemeinen nimmt die Durchseuchung beim Menschen mit jedem Lebensjahrzehnt um ca. 10% zu und erreicht in der Altersgruppe der 60 - 65 jährigen bis zu 70 %. Eine durchgemachte Primoinfektion führt zu lebenslanger Immunität mit Persistenz des Erregers

    Indikationen:

    Klinisch sind zwei Formen zu unterscheiden:

    - Postnatal erworbene Toxoplasmose: Nach einer Inkubationszeit von ca. 1-3 Wochen kommt es zu leichtem Fieber, Mattigkeit, Stirnkopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie gelegentlich zu Durchfällen. Die häufigste Organmanifestation ist die Halslymphknoten-Toxoplasmose.

    - Pränatal erworbene Toxoplasmose: Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit der klassischen Ausprägung der Symptomentrias der pränatalen Toxoplasmose (Hydrozephalus, subependymäre Verkalkungsherde und Chorioretinitis) zur Welt kommen ist gering. Infiziert sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmalig mit Toxoplasmen, so geht in etwa der Hälfte der Fälle der Parasit auf den Föten über. Am Beginn der Schwangerschaft ist das Übertragungsrisiko geringer und nimmt bis zum Ende zu. Pränatale Infektionen beobachtet man bei etwa drei auf 1000 Lebendgeburten. Wird ein pränatal infiziertes Kind zunächst klinisch gesund geboren, so können nach Monaten oder Jahren Spätschäden wie Entwicklungsstörungen, geistige Verlangsamung, Augenveränderungen bis hin zur Erblindung auftreten.

    Die Diagnostik einer Toxoplasma gondii Infektion beruht vor allem auf dem Nachweis spezifischer Immunglobuline (IgG und IgM). Dadurch kann allerdings nicht zwischen einer früheren und einer kürzlich aufgetretenen Infektion unterschieden werden. Bei Personen mit einer kürzlich erworbenen Infektion sind IgM-Antikörper nachweisbar, die jedoch noch bis zu 18 Monate nach der Infektion persistieren können. Daher kann ggf. die IgG-Avidität analysiert werden, um kürzlich erworbene von früheren Infektionen zu unterscheiden.

    Die Diagnostik einer akuten, während der Schwangerschaft erworbenen Infektion erfolgt durch den Nachweis einer Serokonversion oder durch den Nachweis eines signifikanten Anstieg des Antikörpertiters in zwei Folgeseren, die parallel getestet werden.

    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
    Derzeit keine Dokumente verfügbar
    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.