Erythropoietin

Basisdaten
A
Zentrallabor
2x/Woche
Benötigtes Material
0,5 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Beim EPO wird empfohlen die Probe zu einem festgesetzten Zeitpunkt zu gewinnen, möglichst morgens.

    Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor gebracht werden.

    Stark lipämische oder hämolytische Proben können zu fehlerhaften Ergebnissen führen.

    Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor versandt werden.

    kann ungekühlt erfolgen
    Details
    Doz. Mag. Dr. Hannes Oberkofler Tel.:+43 (0)5 7255 - 23030

    Allgemeines:

    EPO wird beim Erachsenen zu 90% in den peritubulären Zellen der Niere gebildet. Extrarenale Bildungsstätten sind Leber und Makrophagen. Erythropoietin (EPO) ist ein Hormon, das zusammen mit den CSF (koloniestimulierender Faktor) die Differenzierung der hämatopoetischen Stammzellen des Knochenmarks kontrolliert und bei Ausschüttung die Erythropoese beschleunigt. Die Regulation erfolgt über einen komplexen Feedback-Mechanismus, bei dem über einen Sauerstoffsensor der Niere der Sauerstoffpartialdruck im Blut die Sekretion des Hormons steuert. Neben der Gewebehypoxie stimulieren auch Hypernephrome und Zystennieren die Synthese von Erythropoietin. Niereninsuffizienz führt zu verminderter Ausschüttung (nephrogene Anämie).

    Erhöht bei:

  • Aplastische Anämien, hämolytische Anämien und Anämien aufgrund von Eisenmangel führen alle zu erhöhten Konzentrationen von EPO im Serum.
  • Erhöhte EPO-Spiegel können auch durch Nierentumore verursacht werden, die EPO sezernieren oder den Blutstrom blockieren und damit zu einer lokalen Hypoxie führen, ohne dass eine generelle Anämie oder Hypoxie vorliegt.

  • Erniedrigt bei:

  • Bei Patienten mit Anämie aufgrund von Nierenschäden findet man meist zu niedrige EPO-Spiegel in Relation zur Anämieausprägung. Dies wird auf die verminderte Fähigkeit der erkrankten Niere, EPO zu produzieren, zurückgeführt. Demzufolge gehen auch Rejektionskrisen bei Nierentransplantierten häufig mit einer Verminderung an EPO einher.
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen, Malignome und große Traumen führen wahrscheinlich zu einer Inhibition der EPO-Produktion durch Zytokine ( IL-1, TNF-alpha).
  • Bei primärer Polycythaemia vera sind die EPO-Spiegel typischerweise niedrig oder liegen im unteren Referenzbereich, während sie bei der sekundären Form (z.B. nach Aufenthalt in großen Höhen) erhöht sind.

  • Indikation zur Bestimmung:

  • Verdacht auf renale Anämie
  • Unklare normocytäre Anämie
  • Hämoglobinopathien
  • Häufige Höhenaufenthalte
  • Ausgangswert vor einer Anämiebehandlung mit rekombinantem humanem EPO
  • Selten bei respiratorischer Insuffizienz.
  • Therapie: Neben den o.g. Indikationen in der Differential-Diagnostik verschiedener Erkrankungen hat die Bestimmung von EPO aufgrund des seit 1983 möglichen therapeutischen Einsatzes von rekombinantem humanem EPO (rhEPO) weiter an Bedeutung hinzugewonnen.
  • Dokumente
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