Röteln-Virus-IgG-Antikörper

Basisdaten
I
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Das Probenmaterial sollte unmittelbar nach Probengewinnung ins Labor gebracht werden.

    Die Proben können vor oder nach ihrer Trennung vom Blutkuchen oder den Erythrozyten bis zu 3 Tage lang bei 15 - 30 °C oder bis zu 14 Tage lang gekühlt bei 2 - 8 °C gelagert werden

    Material abzentrifugiert und abgehoben
    Details
    Doz. Mag. Dr. Hannes Oberkofler Tel.:+43 (0)5 7255 - 23030

    Allgemein:

    Das Rubella-Virus ist ein umhülltes Einzelstrang-RNA Virus und der einzige Vertreter der Gattung Rubivirus in der Familie Togaviridae. Es tritt weltweit auf, wobei das einzige Erregerreservoir der Mensch ist. Das Rubella Virus ist der Erreger der Röteln (engl. German Measles), einer klassischen Kinderkrankheit. Auf Basis von Genom-Sequenz-Unterschieden werden die Rötelnviren in zwei Stämme mit insgesamt 13 Genotypen unterteilt.

    Die Übertragung des Rubella-Virus erfolgt aerogen durch Tröpfchen-und Schmierinfektion. Das Virus repliziert in Zellen des Respirationstrakts, breitet sich von dort auf die regionalen Lymphknoten und anschließend im gesamten Körper aus. Etwa 8 Tage nach Primärinfektion kann das Virus im Blut und in respiratorischen Sekreten nachgewiesen werden. Nach der Inkubationszeit von 2-3 Wochen tritt, begleitet von leichtem Fieber, ein makulopapulöser Hautausschlag auf, der im Gesicht beginnt und sich über den Körper ausbreitet. Komplikationen wie Enzephalitis und chronische Arthropathien sind selten. Die Virusausscheidung erfolgt über Sekrete des Nasopharynx und den Urin. Die Rötelninfektion verläuft beim Immunkompetenten selbstlimitierend. Reinfektionen, die selten trotz Impfimmunität auftreten, verlaufen meist asymptomatisch.

    Komplikationen: Gefürchtet ist eine intrauterine Röteln Infektion während der Schwangerschaft. Die nicht sehr große Zytotoxizität des Virus verursacht aber nur ganz am Beginn der Schwangerschaft einen Abort. Befindet sich die Leibesfrucht noch in der Embryogenese, wirkt sich die Infektion als Verursacher von Hemmungsmißbildungen aus. Diese als Kongenitales Rötelnsyndrom (CRS) bezeichnete systemische Infektion kann grundsätzlich jedes Organ befallen, die klinischen Auswirkungen richten sich entsprechend nach dem affektierten Organ und dem Zeitpunkt der Infektion während der Organogenese. Je früher der Zeitpunkt der Infektion, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit und die Ausprägung der Röteln-Embryopathie. Die bekannteste Form des CRS, das sog. GREGG-Syndrom geht mit kongenitalen Herzfehlern (z.B. pers. D. arteriosus), Taubheit und Augenfehlbildungen (Katarakt, Microphthalmus) einher. Das Risiko zur Geburt eines lebenden geschädigten Kindes beträgt im ersten Monat der Embryonalentwicklung 60% - 80%, im zweiten 30 - 40% und im dritten 15 - 20%. Die Fetopathie ist deutlich seltener als die Embryonalschädigung. Das Risko zur Fetopathie liegt unter 10-15%. Ab der 17. Schwangerschaftswoche gilt das Auftreten von Röteln nicht mehr als Indikation zum Schwangerschaftsabbruch. Wegen dieser schweren Komplikationen, die eine kongenitale Infektion nach sich ziehen kann, ist es wichtig bei Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangeren oder anderen Personen, die in Kontakt mit Infizierten kommen können, den Immunstatus zu bestimmen.

    Indikationen:

    - Bei Verdacht auf Röteln-Infektion

    - Röteln-Titer: Zur Bestimmung des Immunstatus (Gesundheitsämter, Betriebsmedizin, Schwangerenvorsorge, etc.

    Negativ: 0,0 - 4,9 IE/ml

    Grenzwertig: 5,0 - 9,9 IE/ml

    Positiv: >10,0 IE/ml


    IU/ml Titer Kommentar

    0-10 negativ * keine Immunität

    11-30 1:16 * nicht sicher geschützt

    31-80 1:32 Immunschutz anzunehmen

    81-140 1:64 Immunschutz anzunehmen

    141-240 1:128 Immunschutz anzunehmen

    ab 241 1:256 Immunschutz anzunehmen

    Indikation
    •   Infektion und Immunologie
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
    Derzeit keine Dokumente verfügbar
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