Alkohol (Enzymatisch)

Basisdaten
Desinfektion mit Nicht-Alkoholhaltigen Mitteln !
D, N
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
1 ml Heparin-Plasma
Heparin-Röhrchen
Heparin-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    An der Veneneinstichstelle keinen Alkohol oder andere flüchtigen Desinfektionsmittel verwenden. Zephiran (Benzalkoniumchlorid) in wässriger Lösung und Merthiolat (Thimerosal) in wässriger Lösung oder Providonjod können eingesetzt werden.

    Der Alkoholwert ist lediglich für die medizinische Behandlung vorgesehen und für forensische Zwecke nicht geeignet.

    So rasch als möglich ins Labor einsenden.

    Bitte sofort nach Abnahme ins Labor einsenden.
    Details
    PD Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    Ethylalkohol (unter dem Begriff „Alkohol/Blutalkohol “ wird im Folgenden ausschließlich der Ethylalkohol = Ethanol verstanden) in alkoholischen Getränken wird vor allem im Dünndarm, in kleineren Mengen jedoch auch im Mund, Ösophagus, Magen und Dickdarm resorbiert. Die Resorptionsrate nimmt bei beschleunigter Magenentleerung zu. Auch das Fehlen von Proteinen, Fetten oder Karbohydraten fördert die Absorption. Maximalabsorption wird nach Genuß kohlensäurehaltiger Getränke (Sekt) mit einem Alkoholgehalt von etwa 20 Volumsprozent beobachtet.

    Etwa 2% (bei niedrigem Blutalkoholspiegel) und etwa 10% (bei hohem Blutalkoholspiegel) des Alkohols wird direkt durch Lunge, Nieren oder Schweiß ausgeschieden. Der Großteil des Alkohols wird in der Leber zu Acetaldehyd metabolisiert. Zwei Stoffwechselwege, die sich im Durchsatz hinsichtlich der optimalen Konzentration von Alkohol (Km-Wert) unterscheiden, bauen etwa 10g Ethanol pro Stunde ab. Dies entspricht etwa 1/3 Liter Bier, 1 Glas (1/8 l) Wein oder 1 Drink (30 ml) eines 43-Vol.% Whisky). Der hauptsächliche Abbauweg findet im Cytosol mittels der Alkoholdehydrogenase (ADH), die einen Km-Wert von etwa 2 mmol pro Liter hat, statt. Das produzierte Acetaldehyd wird rasch durch Aldehyddehydrogenase (ALDH) im Cytosol und den Mitochondrienzu Acetat übergeführt. Beide Abbauschritte benötigen als Co-Faktor NAD, weshalb das Verhältnis von NADH zu NAD erhöht wird, was zu einer Reihe von metabolischen Störungen führt. Ein zweiter Abbauweg findet im glatten endoplasmischen Reticulum (Mikrosomales Ethanol Oxydierendes System, MEOS) statt, dessen Km bei 10 mmol/L liegt. Dieser zweite Abbauweg ist für etwa 10% des Alkoholabbaues bei hohen Blutkonzentrationen verantwortlich und eine erhöhte Aktivität dieses Abbauweges kann durch chronischesTrinken induziert werden.

    Ethanol führt; je nach Expositionsdauer; zu einer Reihe von klinischen Störungen, die vor allem das zentrale Nervensystem, den Gastrointestinaltrakt, die Leber, das Pankreas,sowie das hämatopoetisches, kardiovascusläres und urogenitale System beeinflussen. Auch die fötale Entwicklung kann durch Alkoholabusus während der Schwangerschaft geschädigt werden. Weiters wird durch Alkohol die Vitaminresorption (Folat, Pyridoxin, Thiamin, Niacin und Vitamin A) im Dünndarm verringert . Auch der Elektrolythaushalt (Magnesium, Calcium, Zink und Phosphor) sowie der Säure-Basenhaushalt ist als Folge des chronischen Alkoholabusus gestört. Etwa 40-50% der Männer dürften temporär alkoholinduzierte Probleme haben und etwa 10% der Männer und 3-5% der Frauen entwickeln chronische alkoholbezogene Probleme (Alkoholismus). Die schädliche Wirkung von Ethylalkohol kann in alkoholischen Getränken durch andere Substanzen, wie niederwertige Alkohole (Methanol und Butanol), Aldehyde, Ester, Histamine, Phenole, Tannine, Eisen, Blei und Kobalt beeinflußt oder verstärkt werden. Alkohol entweder allein oder in Kombination mit anderen Pharmaka wie z.B. Benzodiazepinen, ist wahrscheinlich die wichtigste Ursache von Todesfällen, die aus toxischer Überdosierung resultieren.

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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.