Sauertstoff-Partialdruck (pO2) arteriell

Basisdaten
Luftblasen im Röhrchen sofort nach der Abnahme herausdrücken !!!
H
Zentrallabor
Täglich von 00:00 - 24:00 Uhr
Benötigtes Material
0,5 ml Heparin-Vollblut
BGA-Röhrchen
BGA-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Hyperventilation vermeiden

    Ischämie z.B.: durch Faustschluss vermeiden

    Die Präanalytik ist in der Blutgasanalytik besonders wichtig. Bitte beachten Sie daher folgende Punkte:

  • Etwaige Luftblasen im Röhrchen sofort rausdrücken und verschließen.
  • Gründliches Mischen der Probe durch horizontales Rollen
  • Neben der Patientenidentifizierung sind auch Entnahmezeit, Entnahmestelle, Probentyp und die Patiententemperatur zu dokumentieren.
  • Möglichst rasches Messen der Probe
  • Details
    Dr. Janne Cadamuro Tel.:+43 (0)5 7255 - 57263

    Allgemein:

    Der pO2 beschreibt den physikalisch im Blut gelösten Sauerstoff. Da eine intrazelluläre Messung des Sauerstoffdrucks nicht möglich ist, wurde der arterielle pO2 zum Standard der klinischen Beurteilung des Sauerstoffstatus. Die pO2(a)-Messung, die den Sauerstoffdruck im arteriellen Blut angibt, reflektiert den Druck, der den Sauerstoff aufgrund einer Druckdifferenz von einem Ort zum nächsten transportiert und ist keine Messung des O2-Gehaltes. Nach dem Henry-Gesetz ist die Menge eines Gases, das in einer Einheit Flüssigkeit bei konstanter Temperatur gelöst ist, seinem Partialdruck direkt proportional. Die im Plasma lösliche Sauerstoffmenge beträgt 0,023 ml/ml. Für den pO2 in den Alveolen berechnet sich die gelöste Menge gemäß (0,023/760) x 100 = 0,003 ml O2 /ml Plasma, d. h. auf 100 ml Plasma bezogen 0,3 Volumen-%.

    Die Löslichkeit von Sauerstoff im Blut ist so schlecht, dass ohne die Bindung des O2 an Hämoglobin (transportiert 200 ml/l, also etwa 70 mal so viel !) keine ausreichende Sauerstoffversorgung des Organismus gewährleistet

    wäre. Trotzdem kommt dieser Zustandsform eine große biologische Bedeutung zu. Bevor die Gase eine chemische Bindung eingehen, müssen sie in gelöster Form zu den Reaktionspartnern (Erythrozyt, Hämoglobin) diffundieren, so dass jedes in der Lunge oder dem Gewebe ausgetauschte O2/CO2-Molekül zuvor den Zustand der physikalischen Lösung durchlaufen haben muss.

    Der Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut ist ein Maß für die Fähigkeit der Lunge, das Blut mit Sauerstoff anzureichern und beurteilt damit Veränderungen der Lungenfunktion.

    Zur Einschätzung des Sauerstoffsättigungsgrades eines Patienten ist dieser Parameter von großer Bedeutung, insbesondere n Hinsicht auf den Hypoxämiegrad (Sauerstoffmangel im arteriellen Blut).

    Der pO2 ist von mehreren Faktoren abhängig:

    Alter

  • Neugeborene: 40 ? 70 mmHg
  • Über 50jährige erfahren eine Verschlechterung der Lungenfunktion und somit eine Reduzierung des ?normalen? pO2-Wertes von ~ 1 mmHg (~0,13 kPa) pro Jahr. (Faustformel: pO2 [mmHg] = 102 - 0,33 x Lebensjahre.)
  • Stress: Durch Hyperventilation steigt pO2 an (pCO2 sinkt ! pH steigt !).

    Indikationen:

    s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"

    Erhöht bei:

    Beatmung

    Risiko einer Sauerstofftoxikose (Schädigung der Lunge) durch freie Sauerstoffradikale

    (Bei Neu- und Frühgeborenen sollte der arterielle pO2 nicht über 75 mmHg liegen !).

    Erniedrigt bei:

  • Unzureichende Sauerstoffaufnahme in der Lunge (Überprüfen der Lungenfunktion)
  • Unterhalb eines pO2 von ca. 40 mmHg ist mit Bewusstlosigkeit zu rechnen.
  • Dokumente
    Name Dateigröße
    Derzeit keine Dokumente verfügbar
    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.