Osmolalität im Serum

Basisdaten
H
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
0,5 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Die Untersuchung kann außerhalb der Routinezeiten bei strenger Indikationsstellung nur mittels separatem Zuweisungsschein angefordert werden (s. Dokumente).

    Details

    Allgemein:

    Die Osmolalität beschreibt die Anzahl gelöster osmotisch aktiver Teilchen (z. B. Salze, Zucker, etc) in einer Flüssigkeit (Serum, Urin, etc) und gibt somit indirekt Aufschluss über die relative Volumsverteilung zwischen den Flüssigkeitskompartimenten des Körpers bzw. über die relative Größe des Intra- und Extrazellulärraums.

    Sie wird im Wesentlichen durch die Natriumkonzentration bestimmt, über welche das Extrazellulärvolumen und indirekt auch das Intrazellulärvolumen gesteuert wird und geht daher beim euglykämischen nierengesunden Patienten meist mit der Natriumkonzemtration parallel.

    Eine Zunahme osmotisch aktiver Substanzen, die nicht die Zellmembran frei permeieren (Natrium, Glucose), können bei steigender Konzentration zu Koma oder Tod führen. Frei diffusible Substanzen wie Harnstoff oder Ethanol hingegen sind meist harmlos, da sie die Tonizität nicht beeinflussen.

    Begrifflichkeiten:

  • Tonizität - Beschreibt die Wirkung der osmotisch aktiven Substanzen auf die Zellmembran (Bsp: hypertone Lösungen entziehen der Zelle Wasser)
  • Kolloidosmotischer Druck = onkotischer Druck - Beschreibt die osmotische Wirkung höhermolekularer Substanzen (>30kD) - Weitere Informationen s. Analyse "Kolloidosmotischer Druck"
  • Indikationen:

  • Beurteilung der Tonizität bei Natriumkonzentrationen ausserhalb des Referenzbereichs
  • Störungen des Wasserhaushaltes, z.B. bei Verdacht auf Diabetes insipidus, primäre Polydipsie, Wasserintoxikation oder Hypodipsie.
  • Vergiftungsverdacht mit nichtionischen niedermplekularen Fremdsubstanzen (zB Ethanol, Methanol)
  • Erkennung einer Pseudohyponatriämie.
  • Bestimmung der osmotischen Lücke (Osmo-Gap) - zwischen berrechneter und gemessener Osmolalität (Laktatazidoose, Ketoazidose, renale Azidose, Alkoholvergiftung, etc) - Anm: Berechnete Osmolalität: Osmolalität (mosmol/kg) = 2xNa+ (mmol/l) + Glucose (mmol/l) + Harnstoff (mmol/l)
  • Ermittlung der freien Wasserclearance.
  • Erhöht bei:

  • Hypernatriämie
  • Erhöhte Glucose, Harnstoff
  • Alkoholvergiftung
  • Erniedrigt bei:

  • Echte Hyponatriämie
  • Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
    Osmolalität außerhalb Routinezeit.pdf59.20 KB
    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.