MEG Research Unit

Forschung mit Magnetenzephalopgraphie (MEG)

Die Magnetenzephalographie (MEG) ist ein elektrophysiologisches Verfahren, welches nicht-invasiv Gehirnaktivität mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung messen kann. Dieses österreichweit einzigartige Messverfahren wird in Kooperation mit dem CCNS (Uni Salzburg) betrieben und erfolgreich in zahlreichen Drittmittel-geförderten Projekten (u.a. FWF, FFG, DFG, Land Salzburg, SFN) eingesetzt. Die MEG Research Unit organisiert die Administration (Zugang, Zulassung von Studien), Ausbildung von User*innen und technische Betreuung des Elekta Neuromag TRIUX MEGs.

Die Forschung der MEG Research Unit beschäftigt sich hauptsächlich mit auditorischen Wahrnehmungsprozessen. Ein Schwerpunkt dabei ist, wie raum- und zeitlich dynamische Gehirnaktivitätsmuster Hörleistungen (v.a. Sprachverständnis) in schwierigen Hörsituationen ermöglichen. Dies umfasst nicht nur “normale“ Herausforderungen wie z.B. laute Umgebungsgeräusche, sondern auch peripher oder zentral bedingte Hörschädigungen. Damit einher geht ein Interesse an abnormalen (Phantom-) Wahrnehmungen, allen voran Tinnitus. Ein verbindendes konzeptuelles Glied dieser Forschung sind Untersuchungen individueller “Predictive Processing Tendencies“ als potenzieller Dispositionsfaktor für Hörleistungen sowie Phantomwahrnehmungen. Die Forschung hat ein hohes translationales Potenzial, wie durch diverse Industriekollaborationen unterstrichen wird.
Die MEG Research Unit unterstützt des Weiteren den Einsatz von MEG in anderen Forschungsbereichen, wie z.B. Schlaf. Schlaf – entgegen seiner äußeren Erscheinung – kann als komplexes und aktives Verhalten des Gehirns verstanden werden. Welchem Zweck er dient und welche neuronalen Prozesse hierbei ablaufen, kann mithilfe von MEG-Aufzeichnungen schlafender Untersuchungsteilnehmer über Nacht nachgegangen werden. Auch medizinisch-wissenschaftliche Forschung wird durch die MEG Research Unit beschäftigt, wie z.B. die Veränderungen der funktionellen neuronalen Netzwerkarchitektur nach der Entfernung von Gehirntumoren.

Klinischer Einsatz der Magnetenzephalographie

Im medizinischen Bereich stellt das MEG einen klinisch validierten Baustein der prächirurgischen Diagnostik von Patientinnenund Patienten mit Epilepsie dar, welche mit Medikamenten nicht anfallsfrei wurden. Hier wird die hohe räumliche und zeitliche Auflösung genutzt, um den genauen anatomischen Ursprung von elektrophysiologischen Veränderungen, welche typischer Weise mit der Epilepsie einhergehen, abzubilden. Unter Verwendung des patientenspezifischen MRTs (Magnetresonanztomografie) erfolgt die kombinierte Analyse von Mustern in MEG und hochauflösendem Elektroenzephalogramm (Hd-EEG). Der Ort des Ursprungs dieser Muster kann mit mathematischen Methoden berechnet und nachfolgend bildlich am individuellen Gehirn dargestellt werden (Quellenlokalisation). In weiterer Folge wird ebendieser Befund in Zusammenschau mit anderen Untersuchungen zur Basis einer etwaigen operativen Versorgung mit dem übergeordneten Ziel einer Anfallsfreiheit, was in etwa 2/3 der Patient*Innen mit operabler Epilepsie erreicht werden kann.
 

Ausbildungseinrichtung
Die MEG Research Unit bietet Pflichtpraktika für Studierende der Psychologie an.

Leitung:

Univ.-Prof. Dipl.-Psych Dr. Nathan Weisz

nathan.weisz@plus.ac.at

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Letzte Änderung: 06.10.2021
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