Gamma-Globuline

Basisdaten
nur über Serum-Elektrophorese anforderbar
A
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Wird im Rahmen der Serum-Elektrophorese analysiert.

    Nur Serum als Material möglich. Bei Verwendung von Plasma jeglicher Art kann durch das enthaltene Fibrinogen eine Pseudomonoklonalität erzeugt werden.

    Hämolyse kann ebenfalls je nach Ausprägung eine Monoklonalität vortäuschen; Hämolyse erzeugt eine doppelte Alpha-2-Bande.

    Hyperlipidämie kann zu einem falschen hohen Albumin-Anteil führen. Erkennbar wird dies durch einen breiten oder doppelgipfeligen Albuminpeak (=Bisalbuminämie)

    kann ungekühlt erfolgen. Externe Einsender Serum bitte abzentrifugiert versenden (Hämolyse stört die Analytik)

    Material abzentrifugiert und abgehoben
    Details
    123

    Allgemein:

    Die Analyse Gamma-Globuline erfolgt im Rahmen der Serum-Elektrophorese:

  • Semiquantitative Beurteilung der Proteinfraktionen im Serum (Hyper- und Hypogammaglobulinämien; Alpha-1-Antitrypsin-Defizienz, Nephropathien)
  • Paraprotein-Screening ( Monoklonale Gammapathien bei Multiplen Myelomen und Plasmocytomen )
  • Referenzwerte:

  • Albumin: 55,8-66,1 %
  • Alpha-1-Globuline: 2,9-4,9 %
  • Alpha-2-Globuline: 7,1-11,8 %
  • Beta-1-Globuline: 4,7-7,2 %
  • Beta-2-Globuline: 3,2-6,5 %
  • Gamma-Globuline: 11,1-18,8 %

  • Typische Befundkonstallationen können sein:

  • Leberparenchymschaden

  • Verminderte Produktion von Albumin und Übergang vom Beta-Gipfel ohne klare Abtrennung in den Gamma-Bereich.
  • Verursacht wird dies durch die Erhöhung der Immunglobuline. IgG, IgA und ev. IgM sind erhöht. IgA sind besonders bei der durch Alkohol oder andere Gifte verursachten Zirrhose erhöht. Und gerade die IgA-Erhöhung trägt zum Beta-Gamma-Typ bei, da die IgA bei der Elektrophorese im Übergangsbereich zwischen Beta und Gamma liegen.
  • Vermutliche Ursache: Kompensation der mangelnden Albuminsynthese zur Aufrechterhaltung des KOD

  • Nephrotisches Syndrom

  • Verlust von Albumin mit kompensatorischer Erhöhung der Alpha1- und Alpha2-Globuline

  • Akute Entzündung

  • Die Alpha-1- und die Alpha-2-Globuline sind im Vergleich zur normalen Kurve deutlich erhöht.
  • Das kann bei jeder Art von akuter Entzündung vorkommen, besonders bei Bakterien-verursachter Entzündung (z.B. Nierenentzündung, Lungenentzündung, Rotlauf). Allerdings dauert es 2-3 Tage bis die Alpha-Globuline deutlich erhöht sind. Virus-verursachte Entzündungen zeigen geringere Veränderungen.
  • Auch nicht-infektiöse Entzündungen (z.B. Verbrennungen, Herzinfarkt) können dieses Bild zeigen.

  • Chronische Enzündung

  • Vermehrung der Antikörper (Gamma-Globulinfraktion) durch Immunreaktion.

  • Hypogammaglobulinämie

  • Unterteilt man in angeborene ("primäre Hypogammaglobulinämien") und erworbene ("sekundäre Hypogammaglobulinämien") unterteilen.
  • Erworbene Ursachen können maligne Erkrankungen des blutbildenden Systems sein.
  • Zu den angeborenen Immundefizienzen zählt man u. A . B- oder T-Zell-Defekte, kombinierte Defekte wie die SCID oder CVID.
  • Auch sog. iatrogene Effekte wie eine Chemotherapie oder eine Immunsuppression können ein
  • solches Bild verursachen.

    Monoklonale Gammopathie

  • Entartete Leukozyten/Plasmazellen können ein Protein (Paraprotein) bilden, das in der Elektrophorese als Zacke auffällt. Das Protein entsteht aus einer einzigen, bestimmten Linie von Zellen, einem Zell-Klon. Mann nennt es auch M-Protein und die Zacke der Kurve M-Gradient, wobei das M für monoklonal steht.
  • Paraproteine kommen vor bei Lymphomen und beim Plasmozytom.

  • Bei einer Auffälligen Serum-Elektrophorese wird in unserem Labor ggf. eine Immunfixation durchgeführt um etwaige Monoklonalitäten identifiezieren zu können.

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