Gamma-Globuline

Basisdaten

nur über Serum-Elektrophorese anforderbar

Schein

A

Labor

Zentrallabor LKH

Verfügbarkeit

Werktags zu Routinezeiten

Benötigtes Material

Benötigtes Material

1 ml Serum

Behälter

Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen

Präanalytik

Abnahme nüchtern

Nein

Einverständniserklärung notwendig

Nein

    Vorbereitung des Patienten

    Probengewinnung

    Weitere präanalytische Hinweise

    Wird im Rahmen der Serum-Elektrophorese analysiert.

    Nur Serum als Material möglich. Bei Verwendung von Plasma jeglicher Art kann durch das enthaltene Fibrinogen eine Pseudomonoklonalität erzeugt werden.

    Hämolyse kann ebenfalls je nach Ausprägung eine Monoklonalität vortäuschen; Hämolyse erzeugt eine doppelte Alpha-2-Bande.

    Hyperlipidämie kann zu einem falschen hohen Albumin-Anteil führen. Erkennbar wird dies durch einen breiten oder doppelgipfeligen Albuminpeak (=Bisalbuminämie)

    Probenversand

    kann ungekühlt erfolgen. Externe Einsender Serum bitte abzentrifugiert versenden (Hämolyse stört die Analytik)

    Transporthinweis

    Material abzentrifugiert und abgehoben

    Analysegeräte

    Laborbereich

    Proteinchemie Tel.:+43 (0) 5 7255 - 58102
    • Capillaris (Sebia) - (Capillaris - Zentrallabor LKH)

    Analytik

    Methode

    Elektrophorese

    Störungen

  • Störung durch Gerinnungshemmer (kein Plasma verwenden - nur Serum!)
  • Vollblutprobe muß vollständig geronnen sein
  • Hämolyse und massive Lipämie beachten
  • Keine hämolysierten Seren verwenden - Hämolyse erzeugt eine doppelte Alpha-2-Bande
  • Keine alten oder falsch gelagerten Proben verwenden - die Beta-2-Fraktion könnte vermindert sein.
  • Keine Plasmaproben verwenden! Fibrinogen wandert in die Beta-2-Position (Schulter auf der Beta-2-Bande oder Überlagerung mit der Beta-2-Zone, was unter Umständen einen Anstieg dieser Fraktion mit sich führt). Fibrinogen kann bei bestimmten Proben (Plasma, unvollständig defibriniertes Serum oder von Patienten, die mit Antikoagulantien behandelt wurden) die Analyse stören und zu einer fehlerhaften Auswertung führen (Verwechslung mit einer monoklonalen Bande oder verstärkte Beta-2-Fraktion). Bei alten Plasmaprobe ist das auf Dauer instabile Komplementprotein C3 teilweise abgebaut, weshalb die Beta-2-Zone dann im Wesentlichen aus Fibrinogen besteht.

  • Kommentar

    Ab Dienstag den 23.6.2009 wird im Zentrallabor die Elektrophorese mittels einer neuen Methode durchgeführt.

    Aufgrund einer anderen Gewichtung der wirksamen physikochemischen Trennprinzipien ergibt sich bei der Kapillarzonenelektrophorese (KZE) im Vergleich zur herkömmlichen Elektrophorese auf Celluloseacetatfolie (CAF) eine etwas veränderte Verteilung der Serumproteine auf die einzelnen Proteinfraktionen. Die Zuordnung der quantitativ wichtigsten Serumproteine zu den einzelnen Fraktionen geht aus obiger Darstellung hervor. Durch die höhere Auflösung (Trennschärfe) wird die Beta-Fraktion in 2 Fraktionen (Beta-1 und Beta-2) aufgetrennt, bleibt aber in Summe vergleichbar mit der Beta-Fraktion aus der CAF. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Sensitivität wodurch kleine monoklonale Gradienten leichter abzugrenzen sind.

    Bestimmung Gesamteiweis im Serum am Cobas

    Alternatives Material

    Links

    Details

    zuständiger Akademiker/Akademikerin

    LOINC-Code

    Interpretation

    Allgemein:

    Die Analyse Gamma-Globuline erfolgt im Rahmen der Serum-Elektrophorese:

  • Semiquantitative Beurteilung der Proteinfraktionen im Serum (Hyper- und Hypogammaglobulinämien; Alpha-1-Antitrypsin-Defizienz, Nephropathien)
  • Paraprotein-Screening ( Monoklonale Gammapathien bei Multiplen Myelomen und Plasmocytomen )
  • Referenzwerte:

  • Albumin: 55,8-66,1 %
  • Alpha-1-Globuline: 2,9-4,9 %
  • Alpha-2-Globuline: 7,1-11,8 %
  • Beta-1-Globuline: 4,7-7,2 %
  • Beta-2-Globuline: 3,2-6,5 %
  • Gamma-Globuline: 11,1-18,8 %

  • Typische Befundkonstallationen können sein:

  • Leberparenchymschaden

  • Verminderte Produktion von Albumin und Übergang vom Beta-Gipfel ohne klare Abtrennung in den Gamma-Bereich.
  • Verursacht wird dies durch die Erhöhung der Immunglobuline. IgG, IgA und ev. IgM sind erhöht. IgA sind besonders bei der durch Alkohol oder andere Gifte verursachten Zirrhose erhöht. Und gerade die IgA-Erhöhung trägt zum Beta-Gamma-Typ bei, da die IgA bei der Elektrophorese im Übergangsbereich zwischen Beta und Gamma liegen.
  • Vermutliche Ursache: Kompensation der mangelnden Albuminsynthese zur Aufrechterhaltung des KOD

  • Nephrotisches Syndrom

  • Verlust von Albumin mit kompensatorischer Erhöhung der Alpha1- und Alpha2-Globuline

  • Akute Entzündung

  • Die Alpha-1- und die Alpha-2-Globuline sind im Vergleich zur normalen Kurve deutlich erhöht.
  • Das kann bei jeder Art von akuter Entzündung vorkommen, besonders bei Bakterien-verursachter Entzündung (z.B. Nierenentzündung, Lungenentzündung, Rotlauf). Allerdings dauert es 2-3 Tage bis die Alpha-Globuline deutlich erhöht sind. Virus-verursachte Entzündungen zeigen geringere Veränderungen.
  • Auch nicht-infektiöse Entzündungen (z.B. Verbrennungen, Herzinfarkt) können dieses Bild zeigen.

  • Chronische Enzündung

  • Vermehrung der Antikörper (Gamma-Globulinfraktion) durch Immunreaktion.

  • Hypogammaglobulinämie

  • Unterteilt man in angeborene ("primäre Hypogammaglobulinämien") und erworbene ("sekundäre Hypogammaglobulinämien") unterteilen.
  • Erworbene Ursachen können maligne Erkrankungen des blutbildenden Systems sein.
  • Zu den angeborenen Immundefizienzen zählt man u. A . B- oder T-Zell-Defekte, kombinierte Defekte wie die SCID oder CVID.
  • Auch sog. iatrogene Effekte wie eine Chemotherapie oder eine Immunsuppression können ein
  • solches Bild verursachen.

    Monoklonale Gammopathie

  • Entartete Leukozyten/Plasmazellen können ein Protein (Paraprotein) bilden, das in der Elektrophorese als Zacke auffällt. Das Protein entsteht aus einer einzigen, bestimmten Linie von Zellen, einem Zell-Klon. Mann nennt es auch M-Protein und die Zacke der Kurve M-Gradient, wobei das M für monoklonal steht.
  • Paraproteine kommen vor bei Lymphomen und beim Plasmozytom.

  • Bei einer Auffälligen Serum-Elektrophorese wird in unserem Labor ggf. eine Immunfixation durchgeführt um etwaige Monoklonalitäten identifiezieren zu können.

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    Kommentar

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