ungekühlt möglich
Allgemein:
ß-2-Mikroglobulin kommt auf allen kernhaltigen Zellen als Bestandteil des HLA-Komplexes vor. Es wird in geringer Menge ständig in das Blut abgegeben. Da es in der Niere frei filtriert und tubulär mit nachfolgender Degradation reabsorbiert wird, finden sich im Serum gesunder Personen gleichbleibend geringe Mengen und im Urin nahezu kein ß-2-Mikroglobulin. Eine gesteigerte Freisetzung durch erhöhte Aktivität des Immunsystems, z. B. bei Infektionen oder rheumatischen Erkrankungen, Zelltod oder eine verminderte Elimination durch eine Schädigung der Niere im glomerulären Bereich führen zu einem Anstieg der Serumkonzentration. Die Serumkonzentration von ß-2-Mikroglobulin ist somit ein empfindlicher Marker für die glomeruläre Filtrationsleistung der Niere, insbesondere bei Kindern. Bei Vorliegen eines tubulären Schadens steigt die ß-2-Mikroglobulin-Konzentration im Urin an; die ß-2-Mikroglobulin-Bestimmung im Urin eignet sich somit zur Diagnostik und Verlaufsbeurteilung tubulointerstitieller Nierenschäden. Die stark erhöhte Serumkonzentration bei Dialysepatienten kann zur ß-2-Mikroglobulin-Amyloidose führen.
Daneben ist ß-2-Mikroglobulin im Serum ein guter prognostischer Marker beim multiplen Myelom sowie zur Verlaufs- und Therapiebeurteilung bei lymphoiden Neoplasien. Erhöhtes ß-2-Mikroglobulin im Serum kann auch bei HIV-Infektionen vorliegen und spielt eine wichtige Rolle bei der Prognose.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen der Serum-Konzentrationserhöhungen von ß-2-Mikroglobulin erfordert seine diagnostische Anwendung eine klare klinische Fragestellung und den Ausschluss anderer relevanter Erkrankungen. Erhöhte Konzentrationen von ß-2-Mikroglobulin im Serum oder Plasma treten außerdem auf bei Patienten mit mutiplem Myelom sowie chronischer lymphatischer Leukämie.
Indikationen:
s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"
Erhöht bei:
Erniedrigt bei:
-
- Hämatologie
- Autoimmunerkrankungen
- Infektion und Immunologie
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