Hämoglobin A-1c (HbA1c)

Basisdaten
A
Zentrallabor
Werktags zu Routinezeiten
Benötigtes Material
3 ml EDTA-Blut
EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Körperlage und venöse Stauung haben keinen Einfluß, da es sich beim HbA1c um einen relativen Meßwert handelt (%-HbA1c bezogen auf Gesamt HbA).

  • Hämoglobinopathien: HbF sowie HbS führen zu KEINER Beeinflussung der Analyse, da eine vollständige Trennung von der stabilen HbA1c Phase gelingt. Beim Vorliegen von Hb Sherwood-Forest-, Hb Graz- oder auch Hb Okayama- Hämoglobinvarianten kommt es zu einer nicht unbeträchtlichen Erhöhung der HbA1c-Fraktion!
  • Hämolyse: erniedrigt durch den erhöhten Erythrozyten-Turnover den Meßwert. Das gleiche gilt für schwere Blutungen.
  • Niereninsuffizienz: Das bei Niereninsuffizienz aus Harnstoff entstehende Zyanat führt zur Carbamylierung des Hämoglobins, das bei der Ionenaustauschchromatographie mitbestimmt wird. Das Ausmaß der Beeinflussung bedarf jedoch noch weiterer Abklärung.
  • Medikamente: Acetylsalicylsäure
  • Alkohol: Acetaldehyd führt zur Bildung von HbA1-Acetaldehyd
  • Details
    Dr. Cornelia Mrazek Tel.:+43 (0)5 7255 - 23032

    Durch die sogenannte Amadori-Umlagerung kommt es nicht-enzymatisch zu einer stabilen Bindung von Glukose an Proteine (Glykierung). HbA1c ist definiert als das am N-Valin der beta-Kette glykierte HbA0. Da es sich um ein irreversibles Ereignis handelt und die Erythrozyten eine Lebensdauer von ca. 120 Tagen haben, wird die mittlere Blutglucosekonzentration der letzten 6-8 Wochen widergespiegelt.

    Das Ausmaß der Glykierung wird bestimmt durch die Lebensdauer der Erythrozyten sowie Höhe und Dauer der Hyperglykämie. Zwischen zwei Messungen sollten daher mindestens 2 Wochen – idealerweise 4-6 Wochen liegen.

    HbA1c kann ab den ÖDG-Leitlinien 2012 auch für die Diagnose eines Diabetes mellitus herangezogen werden. Die Bestimmung zur Beurteilung der Stoffwechseleinstellung erlaubt eine Risikoeinschätzung bzeüglich diabetischer Spätkomplikationen.

    Im Rahmen einer internationalen Standardisierung wird unser HbA1c-Wert nun nach IFCC kalibriert um eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Labors zu erreichen. Am Befund ist der HbA1c-Werte sowohl in % als auch nach IFCC in mmol/mol zu finden.


    Einflussgrößen, die zu Veränderungen des HbA1c führen:

    • Transfusionen (Verdünnung mit Spenderblut)
    • Reduktion der Erythrozytenüberlebenszeit (Hämolyse)
    • stark erhöhte oder reduzierte Erythrozytenneubildung (z.B. bei Anämien)


    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.