Amitriptylin & Metabolit Nortriptylin

Basisdaten
Proben müssen bis 07.00 Uhr in der Früh bzw. am Vorabend eingelangt sein.
E
Zentrallabor
1x/Woche (Mi)
Benötigtes Material
1 ml Serum ohne Gel
Serum ohne Gel
Serum ohne Gel
Präanalytik
Nein
Nein

    Keine Gel-Separatoren verwenden

    Als Entnahmezeitpunkt wird der jeweilige Steady-State-Status empfohlen, der zumeist 4 – 5 Halbwertszeiten nach Gabe der ersten Dosis erreicht ist. Eine Blutabnahme vor der nächsten Dosis ermöglicht die Messung der Talspiegel „through levels“ die leicht vergleichbar sind.

    Diese Entnahmeempfehlung gilt nur für kontrollierte Therapien. Bei Vergiftungsverdacht muss Blut sofort entnommen und untersucht werden.

    Der Probenversand kann ungekühlt erfolgen.

    kann ungekühlt erfolgen
    Details
    PD Mag. Dr. Thomas Felder Tel.:+43 (0)5 7255 - 58126

    Allgemein:

    Tricyclische Antidepressiva (TCA) sind eine Wirkstoffgruppe aus der Reihe der Antidepressiva, deren gemeinsame chemische Eigenschaft ein trizyklisches Ringsystem ist.

    TCA sind stark lipophile Substanzen und werden rasch im Magen-Darm-Trakt absorbiert. Noch bevor sie ins Gehirn transportiert werden, wird ein Teil in der Leber metabolisiert (First-pass-Effekt). Die N-desalkylierten und hydroxylierten Produkte haben mitunter selbst therapeutische Wirkung (z.B. Desmethyl-Imipramin = Desipramin).

    Der Abbau der Psychopharmaka erfolgt enzymatisch über das Cytochrom-P450-System 2D6. Da 7 % der Bevölkerung von einem Gendefekt dieses Enzymes betroffen ist, und der Wirkstoff somit nur langsam abgebaut wird, ist eine regelmäßige Überprüfung des Plasmaspiegels wichtig.

    TCA werden zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken und Zwangssyndromen eingesetzt.

    TCA hemmen die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in die Nervenzellen des Gehirns bzw. blockieren im ZNS und peripher unter anderem die Rezeptoren der Transmitter Serotonin, Noradrenalin und Acetylcholin. Die so vermehrt zur Verfügung stehenden Botenstoffe sollen den für Depressionen typischen relativen Mangel an ihnen ausgleichen.

    Alle Wirkstoffe dieser Gruppe besitzen eine stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung, welche sich in der Regel erst nach 2 Wochen einstellt. Darüber hinaus hat jeder Stoff eine weitere psychomotorische dämpfende oder aktivierende Komponente, die meist schon zu Beginn der Behandlung einsetzt:

    Amitriptylin-Typ (z. B. Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin): wirkt psychomotorisch dämpfend. Schlafanstoßende und anxiolytische Wirkung (ähnlich der Benzodiazepine, jedoch nicht suchtauslösend). Einsatz bei Depressionen mit Unruhe und Angst,bei Schlafstörungen, isolierten Angststörungen und der Suchtmittelentwöhnung

    Als Nebenwirkung treten u.a. Herzrhythmusstörungen, Blutdruckveränderungen, Tremor, Mundtrockenheit, Blasenentleerungsstörungen und Blutbildveränderungen auf. Übermäßige Mengen von tricyclischen Antidepressiva können Herz-Kreislaufstörungen, Atemversagen, Depressionen des zentralen Nervensystems(ZNS) und Epilepsieanfälle hervorrufen.

    Kontraind.: AV-Block II. Grades, trifaszikulärer Block, akute Vergiftung mit zentral dämpfenden Pharmaka (insbes. Anticholinergika) oder Alkohol. Bei bestehender Suizidgefahr sind antriebssteigernde Antidepressiva wie Imipramin und Desipramin kontraindiziert!

    Indikationen:

    s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"

    Erhöht bei:

    -

    Erniedrigt bei:

    -

    Zusätzliche Messtage bei dringlichen Fällen nach telefonischer Anfrage möglich.

    Dokumente
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    Die Inhalte der SALK Analysen-Datenbank dienen ausschließlich der Information. Es besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Die Informationen stellen im besten Fall eine Art Leitlinie dar, jedoch müssen Laborparameter immer als Gesamtbild im individuellen Patienten beurteilt werden. Daher sind Laborbefunde immer von Ärzten im Zusammenhang mit der Klinik des Patienten zu befunden. Die Inhalte dieser Analysen-Datenbank dürfen nicht zur eigenständigen Erstellung von Diagnosen, Prognosen oder Therapieentscheidungen herangezogen werden.