Neuronen-spezifische Enolase (NSE)

Basisdaten
A
Zentrallabor
Täglich zu Routinezeiten
Benötigtes Material
1 ml Serum
Serum-Röhrchen
Serum-Röhrchen
Präanalytik
Nein
Nein

    Das Blut muss innerhalb von einer Stunde zentrifugiert werden.

    In Erythrozyten und Thrombozyten enthaltenes NSE führt bei Hämolyse und unsachgemäßer Zentrifugation zu erhöhten Werten.

    Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.

    Material abzentrifugiert und abgehoben
    Details
    Alle Akademiker Tel.:+43 (0)5 7255 - 23001

    Allgemein:

    Allgemeins zur Analytik mit Tumormarkern s. entsprechendes Kapitel auf unserer Homepage.

    Das glykolytische Enzym Enolase kommt in verschiedenen dimeren Isoformen vor, die aus drei immunologisch unterschiedlichen Untereinheiten Alpha (A), Beta (B) und Gamma (G) zusammengesetzt sind. Die A-Untereinheit der Enolase kommt in zahlreichen Säugergeweben vor, während man die B-Untereinheit vorwiegend im Herz und in der quergestreiften Muskulatur vorfindet. Die Enolase-Isoformen AG und GG, die als neuronenspezifische Enolase (NSE) bezeichnet werden, sind vor allem in Neuronen und neuroendokrinen Zellen sowie in daraus entstandenen Tumoren in hohen Konzentrationen nachgewiesen worden.

    In zahlreichen Studien über Bronchialkarzinome stellte man erhöhte NSE-Werte im Serum von Patienten mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom fest, während dies beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom sowie bei nicht-malignen Lungenkrankheiten in weit geringerem Maße der Fall war. Die Ergebnisse bestätigen, dass NSE mit einer Sensitivität von bis zu 87% der beste Marker für das kleinzellige Bronchialkarzinom ist. Wie andere Tumormarker eignet sich NSE nicht für die Frühdiagnose des kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Die NSE-Konzentrationen liefern jedoch nützliche Anhaltspunkte für die Überwachung kleinzelliger Bronchialkarzinome während und nach einer Chemo- oder Strahlentherapie. Longitudinalstudien lassen eine enge Korrelation zwischen dem Ansprechen auf die Chemotherapie und dem Rückgang der NSE-Spiegel erkennen.

    Die Tumorprogression zieht einen Anstieg der NSE-Spiegel nach sich. Eine Zunahme der NSE-Konzentrationen im Serum, die das biologische Tumorlysesyndrom signalisiert, wird während der ersten Tage einer Infusionstherapie mit Zytostatika häufig beobachtet und kann als Frühindikator des Ansprechens auf die Chemotherapie gewertet werden.

    Die NSE-Bestimmung im Serum ist klinisch auch von Nutzen als Marker für die Prognose, Diagnose und zur Überwachung des Therapieverlaufs beim Neuroblastom, einem der häufigsten Karzinome bei Kindern.

    Ferner ist gezeigt worden, dass NSE eine prognostischer Indikator für Hirnschäden nach Herzstillstand mit Hypoxie und Ischämie ist. Sie kann außerdem ein nützliches Hilfsmittel für die Überwachung von Hirninfarkten und Hirnblutungen sein.

    Indikationen:

  • kleinzellige Bronchialkarzinom
  • Neuroblastom
  • Hirnschäden unterschiedlicher Ursache
  • Aufgrund zu geringer Organ- und Tumorspezifität sowie des zu geringen positiven prädikativen Wertes, sind die meisten Tumormarker zum Screening asymptomatischer Personen ungeeignet (Ausnahme: PSA, Calcitonin)

    Zur besseren Beurteilung eines Verlaufes sollten immer serielle Tumormarkermessungen erfolgen.

    Erhöht bei:

  • Hämolyse
  • Malignen Erkankungen des Lungengewebes
  • Benigne Erkankungen des Lungengewebes
  • Zerebrale Ischämie
  • Urämie
  • Indikation
    Funktionsgruppe
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