Schulen und Nostrifikation
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Pro-Gastrin Releasing Peptide (proGRP)
(30.4.2009)
Gastrin Releasing Peptide (GRP) kann beim Menschen sowohl im gesamten Gastrointestinaltrakt als auch im Nervensystem und insbesondere dem Bronchialtrakt nachgewiesen werden. Es konnte wiederholt gezeigt werden, dass GRP in starkem Umfang von kleinzelligen Bronchialkarzinomzellen produziert wird; aufgrund mangelnder Stabilität war dieses Hormons jedoch im Blut nicht nachweisbar. Der stabilere Vorläufer ProGRP ermöglicht nun den Nachweis.
Die stärkste ProGRP-Freisetzung findet im Rahmen kleinzelliger Bronchialkarzinome statt; neben benignen gastrointestinalen, gynäkologischen, pulmonalen und urologischen Erkrankungen können bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöhte Werte beobachtet werden. Diese Einflussgröße muss insbesondere dann berücksichtigt werden, wenn ProGRP bei Verdacht auf Bronchialkarzinom bei Patienten mit Niereninsuffizienz zur differentialdiagnostischen Unterstützung eingesetzt wird.
Unter der Voraussetzung einer intakten Nierenfunktion erreicht ProGRP insgesamt gesehen bei ca. 150 pg/ml eine 100%ige Tumorspezifität.
Indikation zur ProGRP-Bestimmung
Untersuchungsmaterial
Für die Untersuchung wird Heparin-Plasma verwendet
Referenzbereich
< 150 pg/ml
Verantwortlicher Akademiker: DI Ilse Schmid
Chromogranin A
(20.6.2005)
Chromogranine sind an Bildung, Prozessierung und Exozytose chromaffiner neuroendokriner Vesikel beteiligt. Chromogranin A ist das am besten untersuchte Mitglied dieser Familie. Chromogranin A ist ein saures, hydrophiles Protein von 439 Aminosäuren mit einem Molekulargewicht von 49 kD. Durch ihre ubiquitäre Verteilung im neuroendokrinen System und im Nervensystem und aufgrund ihrer Co-Sekretion mit Peptidhormonen und biogenen Aminen sind Chromogranine Indikatoren der sympathoadrenalen Aktivität und Marker der Sekretionsrate von normalen und neoplastischen neuroendokrinen Zellen.
Erhöhte Konzentrationen von Chromogranin A in der Zirkulation werden insbesondere gefunden bei Carcinoiden (hier werden die höchsten Werte beschrieben), endokrinen Pankreas-Tumoren, Neuroblastomen, Phäochromozytomen (besonders bei malignen Fällen) und Tumoren von Lunge, Prostata, Colon und Mamma mit neuroendokriner Differenzierung. Leicht erhöhte Chromogranin A-Werte treten auf bei essentieller Hypertonie infolge eines gesteigerten Sympathikotonus, sowie bei reduzierter Leberfunktion infolge einer verminderten Elimination. Bei Niereninsuffizienz kann es in Abhängigkeit vom Schweregrad (Creatinin >3 mg/dl) zu stark erhöhten Werten kommen, ebenso bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz.
Da Chromogranin A in nahezu allen neuroendokrinen Geweben nachweisbar ist, ist der Parameter von eingeschränkter Bedeutung im Sinne einer Lokalisationsdiagnostik, korreliert aber gut mit der Tumormasse und ist bevorzugt für die Therapiekontrolle geeignet.
Referenzbereich: 2-18 U/L
Probenmaterial: 2 ml EDTA - oder Heparinblut ( 1 ml Plasma, eine Woche bei 4° C, 6 Monate bei -20° C stabil)
Testprinzip: Die Chromogranin A Bestimmung beruht auf einer ELISA-Methode (Doppelantikörper-Sandwich Assay), wobei Proben und mit Peroxidase konjugiertes Anti-Chromogranin A gleichzeitig auf mit Anti-Chromogranin A beschichteten Mikrotiterplatten inkubiert werden.
Die Bestimmung kann über den C-Schein angefordert werden und wird derzeit aus wirtschaftlichen Gründen einmal pro Woche durchgeführt.
Literatur
Taupenot L, Harper KL, O’Connor DT. The chromogranin-secretogranin family. N Engl J Med 2003;348:1134-1149
Umstellung der Bestimmungen von Tumormarkern CEA, CA12-5, CA 15-3, CA 19-9, NSE und Verfügbarkeit von Chromogranin A
(7.3.2005)
Aufgrund einer größeren apparativen Umstrukturierung und den damit verbundenen Änderungen der Reagenzien für Tumormarker CEA, CA 12-5, CA 15-3, CA 19-9 und NSE ergeben sich teilweise veränderte Normwerte und Abweichungen der Messwerte bei Verlaufskontrollen. Ab sofort ist auch Chromogranin A als weiterer Tumormarker verfügbar.
Normbereiche Tumormarker s. Tab 1.
Die Normwerte werden von der Herstellerfirma empfohlen und basieren auf Multicenter-Studien. Um Ihnen für die Übergangsphase Hilfestellung zu leisten, haben wir während der vergangenen 2-3 Monate vergleichende Untersuchungen in Patientenproben durchgeführt. Sollten für Patienten, deren Proben ab sofort nur mehr mit den neuen Reagenzien analysiert werden, Vorwerte für frühere Proben bestehen, die bereits mit den neuen Reagenzien analysiert worden sind, werden diese Werte mit den Resultaten mitgesandt.
Unsere Vergleichsstudien lassen folgende, vorsichtige Interpretationen zu:
Einheit |
|
Normbereich |
|
---|---|---|---|
Alt |
Neu |
Alt |
Neu |
CEA | µg/L | < 3 | < 3,5 |
NSE | µg/L | < 45 | < 30 |
CA 12-5 | U/mL | < 37 | < 35 |
CA 19-9 | U/mL | < 37 | < 37 |
Ca 15-3 | U/mL | < 25 | < 25 |
Chromogranin | U/L | < 18 |
Tumormarker-Vergleiche (Power Point) zum runterladen.
Für den Inhalt verantwortlicher Akademiker: DI Ilse Schmid