Homocystein

Basisdaten
Die Probe muss unmittelbar nach der Abnahme bei 4°C (Eiswasser) ins Labor gebracht werden. Externe Einsender s. Punkt Präanalytik.
A
Zentrallabor
2x/Woche
Benötigtes Material
2 ml EDTA-Blut
EDTA-Röhrchen
EDTA-Röhrchen
Präanalytik
Ja
Nein

    12 Stunden Nahrungskarrenz

    Vollblutproben müssen entweder sofort zentrifugiert und das abgehobene Plasma gekühlt werden, oder sofort nach Abnahme in Eiswasser ins Labor gebracht werden.

    Zu späte Abtrennung (oder Hämolyse) führen jedoch zu falsch hohen Werten. Abtrennung binnen einer Stunde notwendig.

    Verschiedene Medikamente wie Antiepileptika, Antifolate, Distickstoffoxid, Narkosemittel und Vitamin B6 Antagonisten sind dafür bekannt, dass sie die Homocystein-Konzentration im menschlichen Blut erhöhen. Proben von Patienten, die mit Medikamenten therapiert werden, die S-Adenosyl-Methionin enthalten, können falsch erhöhte Homocystein- Werte zeigen.

    sofort nach Abnahme in Eiswasser ins Labor; Externe Einsender siehe präanalytische Hinweise

    Versand per Post: Abzentrifugiertes EDTA-Plasma gekühlt versenden.

    nach Abnahme in Eiswasser ins Labor; Externe Einsender siehe präanalytische Hinweise; Versand per Post: Abzentrifugiertes EDTA-Plasma gekühlt versenden.
    Details
    Dr. Martin Keppel

    Allgemein:

    Homocystein ist eine von Methionin abgeleitete Aminosäure, die zur weiteren Metabolisierung Folsäure und die Vitamine B6 und B12 benötigt. Homocystein existiert sowohl in freier, jedoch überwiegend in proteingebundener Form. Mutationen der an der Homocystein-Metabolisierung beteiligten Enzyme, z. B. MTHFR (5,10-Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase) führen zu Hyperhomocysteinämie. Folsäure sowie Vitamin B6 und B12 sind wichtige Kofaktoren für den Abbau von Homocystein und ein Mangel dieser Vitamine führt zu erhöhten Plasmaspiegeln von Homocystein. Homozygote Mutationen im CBS (Cystathionin- ß-Synthase) -Gen verursachen eine schwere Hyperhomocysteinämie mit Homocysteinurie.

    Hyperhomocysteinämie ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko für ischämische Herzerkrankungen, Schlaganfall, periphere arterielle Erkrankungen und tiefe Beinvenenthrombosen, sowie mit Neuralrohrdefekten und Präeklampsie in der Schwangerschaft. Hohe Homocystein-Konzentrationen im Blut verursachen endotheliale Dysfunktionen, die auf eine kausale Rolle bei vaskulären Erkrankungen hinweisen.

    Ein gehäuftes Auftreten der Hyperhomocysteinämie wird besonders bei Älteren, Rauchern, Patienten mit Nierenerkrankungen, Diabetes und bei streng vegetarischer Ernährung beobachtet.

    Die Angabe eines Referenzbereiches ist in diesem Fall wenig zielführend, da ein gradueller Zusammenhang der Plasmaspiegel mit dem jeweiligen Risko besteht:

    Homocysteinspiegel <10 µmol/L 10-12 µmol/L >12-30 µmol/L >30-100 µmol/L >100 µmol/L

    (Nüchternplama)

    Beurteilung Günstig Tolerierbar Moderat erhöht Deutlich erhöht Stark erhöht

    Konsequenzen Keine Handlungsbedarf Handlungsbedarf. Hohes Gesundheits- Hohes Gesundheits-

    für Personen Normalisierung des risiko risiko

    mit erhöhtem Homocysteinspiegels Senkung des Senkung des

    Risiko für Homocystein- Homocystein- degenerative spiegels spiegels

    Erkrankungen

    Indikativ für Vit-B Mangel Schwerer Vit.mangel Hom. Enzymmutation

    MTHFR-Mutation Renale Dysfunktion (zB CBS)

    Renale Dysfunktion het. Enzymmutation

    (zB CBS)

    Aus: L.Thomas. Labor und Diagnose, 7te Aufl.TH-Books 2012

    Indikationen:

    s. Feld "Indikationen" im Reiter "Allgemein"

    Erhöht bei:

    s.o.

    Erniedrigt bei:

    -

    Indikation
    Funktionsgruppe
    Dokumente
    Name Dateigröße
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