Lotte Ranft
Lotte Ranft

Kunstwerk des Monats. Lotte Ranft: Das große Lebensspiel

Lotte Ranft (*1938)
Das große Lebensspiel, 1989
Bronzeplastik, teilweise bemalt, Höhe 500 cm

Haus E, Kinder- und Jugendchirurgie, Vorplatz

Mit ihren Bronzestatuen hat Lotte Ranft den öffentlichen Raum Salzburgs maßgeblich mitgeprägt.
Vor der Fassade der Kinderchirurgie im Uniklinikum Salzburg Campus LKH erhebt sich „Das große Lebensspiel“, eine farblich akzentuierte Bronzeskulptur von fünf Metern Höhe, die eine Mutter mit Kind samt Fahrrad und Ballon darstellt. Es handle sich eigentlich um eine „raumgreifende Flachplastik“, mit der sie den Wettbewerb der Landesregierung gewonnen habe, erzählt Lotte Ranft in ihrem Atelier am Residenzplatz. „Ich biete einen ganzen Zirkusakt auf, um vor dem Augenblick des Eintretens in die Klinikwelt die Angst vergessen zu lassen und abzulenken.“ Die kunst- und lebensvolle Darbietung von beeindruckender Höhe, gespickt mit leicht verständlichen Lebens-und Todessymbolen, wirkt dennoch luftig und leicht und ermöglicht die Begegnung mit Kunst und dem menschlichen Körper.

An die zehn Großplastiken wie der Tassilo vor dem Stift Mattsee, die Christian-Doppler-Skulpturen in der CDK und am Flughafen Salzburg oder der entspannt an seinem Fahrrad lehnende Radler – eigentlich der „Angekommene“ – am Marko-Feingold-Steg (Markartsteg) sind nur Beispiele aus ihrem vielfältigen Schaffen. Dank des Bronze-Radlers gelang ihr in den Neunzigerjahren mit ihren Werken der Sprung nach New York in eine Galerie direkt am Broadway.
Die realisierten Skulpturen im öffentlichen Raum gingen meist aus gewonnenen Wettbewerben hervor. In den vergangenen Jahrzehnten waren anonyme Einreichungen für Frauen noch von Vorteil, denn man traute ihnen die Arbeit als Bildhauerin nicht wirklich zu, erzählt Lotte Ranft. „Mein Maschinenbaustudium hat mir überdies sehr genützt, auch in der Materialbehandlung und Planung der Umsetzung“, ergänzt sie. Es folgte ein Bühnenbild-Studium am Mozarteum, wo sie später viele Jahre das Aktzeichnen für die ganze Hochschule leitete. Die Liebe zur Kunst lag bereits in der Familie, Großvater, Großmütter und Mutter hatten eine starke künstlerische Ader. Und Lotte selbst besuchte mit 14 Jahren erstmals einen Akt- und Portrait-Zeichenkurs.
 

Weiterführende Links

Literatur
Lotte Ranft: Bilder, Bronzen, Augenblicke. Salzburg: Verlag Anton Pustet 2013

Studium an der Universität Mozarteum Salzburg und an der Akademie der bildenden Künste Wien, Maschinenbau-Studium an der TU Wien; Bronzeplastiken im öffentlichen Raum, u.a. Radfahrer am Markartsteg, Daphne in der Naturwissenschaftlichen Fakultät Salzburg und Tassilo-Denkmal vor dem Stift Mattsee; 1975–1991 Lehre an der Universität Mozarteum; zahlreiche Auszeichnungen.

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Letzte Änderung: 07.07.2022
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