Leitbild Neuropädiatrie

Für alle, die es ganz genau wissen möchten, findet sich hier das Leitbild der Neuropädiatrie, das Ende 2012 von uns erarbeitet wurde.

Wer/ Was/ Wie

Wer sind wir?
Die Neuropädiatrie am Kinderzentrum ist ein Diagnostik- und Therapiezentrum.

Unser multiprofessionellesTeam besteht aus:
ÄrztInnen
PsychologInnen
PhysiotherapeutInnen
ErgotherapeutInnen
LogopädInnen
EEG-AssistentInnen
SozialarbeiterIn
MitarbeiterInnen des Case and Care Management
MusiktherapeutInnen

Wir sind spezialisiert auf die Erkennung und Behandlung von akuten und chronischen neurologischen Störungen, den daraus resultierenden Beeinträchtigungen, auf die abweichende Entwicklung bei Kindern vom Früh- und Neugeborenen bis zum Jugendalter.

Wir legen großen Wert auf eine fachkompetente Therapie und Diagnostik sowie auf die ganzheitliche Betreuung und Begleitung der Patienten und der Familien.

Was bieten wir an:
Diagnostik und Therapie bei Kindern mit

Akuten neurologischen Erkrankungen und  deren Frührehabilitation
Epilepsien
Zerebralparesen und anderen zerebralen Bewegungsstörungen
Mehrfachbehinderungen
Meningomyelocelen
Neuromuskulären Erkrankungen ( im speziellen Mitochondriopathie)
Neurometabolischen Erkrankungen
Verzögerter und abweichender Entwicklung (motorische, sprachliche und geistige Entwicklungsstörungen)
Umschriebener Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (F82), Motorischer Koordinationsstörung, Entwicklungsdyspraxie
Erkrankungen der Atemwege
Cystischer Fibrose
Rheumatologischen Erkrankungen
Psychosomatischen Erkrankungen

Langzeitpatienten jenseits des Schuleintrittsalters übernehmen wir im ambulanten Bereich nur bei speziellen Indikationen.

Wir übernehmen nicht:
Kinder mit AD(H)S
Lernstörungen
Legasthenie, Dysklakulie und deren schulpsychologische Abklärung

Wie arbeiten wir?
Wir arbeiten ganzheitlich und interdisziplinär.
Mit KollegInnen in der Praxis und Institutionen.
Mit Kliniken im In-und Ausland bei spezifischen Fragestellungen in Diagnostik und Therapie.

Als Team mit hoher Motivation
respektvoll und wertschätzend im Umgang mit Menschen
im jeweiligen Fachbereich eigenverantwortlich
klientenzentriert, ressourcen-, handlungs- und teilhabeorientiert,
transparent
qualitätssichernd durch Fort- und Weiterbildung für die berufliche Qualifikation
qualitätsorientiert und prozessorientiert

Gestaltung der Beziehungen
Interdisziplinäre Besprechungen
Intervision
Helferkonferenzen
Persönlicher Kontakt mit Kooperationspartner im In- und Ausland
Homepage ( unter Kinderspital )

Spezifische diagnostische und therapeutische Angebote:

  • Neuropädiatrische Ambulanz
  • Anfallsambulanz
  • Risikoambulanz

Medizinischer Bereich

Diagnostik
Video-EEG
Langzeit-EEG
Schädel- und Muskelsonographie
Elektrophysiologie: NLG, Evozierte Potentiale

In Kooperation mit anderen Abteilungen:
Spiroergometrie
Muskel-Nadelbiopsie
Genetische Diagnostik
Spez. Stoffwechsel- und Labordiagnostik

Wir koordinieren  Diagnostik und Therapie innerhalb der einzelnen Fachbereiche, um individuelle Behandlungskonzepte zu gestalten und für Sie verständlich zu machen.
Interdisziplinär innerhalb des Kinderzentrums und mit dem Zentralröntgen (MRT, CT und Angiographie), der Sehschule,  der Pädaudiologie, der Pathohistologie und der Christian-Doppler-Klinik.

Therapie
Medikamentöse Therapie gemäß Fachrichtlinien
Botox-Therapie
Ketogene Diät

Physiotherapie

Physiotherapie in der Pädiatrie beschäftigt sich mit den Folgen von Erkrankungen und Störungen des Kindes. Die Therapie sucht unter Einbeziehung der Familiensituation die mit der Erkrankung einhergehenden motorischen Defizite zu behandeln und die gemäß dem derzeitigen Entwicklungsstand folgenden Entwicklungsschritte zu bahnen. Dafür nutzen wir manuelle Techniken und neurophysiologische Therapiemethoden (wie Bobath und Vojta), beraten und leiten die Eltern an sowie initiieren bzw. begleiten die Hilfsmittel¬versorgung.

Oberstes Ziel ist die individuell bestmögliche Mobilität und Handlungsfähigkeit des Kindes und damit die größtmögliche Teilhabe am Alltagsgeschehen

Tätigkeitsbereiche
Im Bereich der ambulanten Patientenversorgung:
Abklärung, Befundung und Therapie bei Kindern mit motorischen Entwicklungsstörungen
Befunderhebung und physiotherapeutische Behandlung bei Botulinum-Toxin-Therapie
Hilfsmittelversorgung (Liege-, Sitz, Steh- und Gehhilfen u.a.)
Einlagenversorgung, Orthesenversorgung, Miederversorgung in Zusammenarbeit mit Orthopäden und Orthopädietechnikern
Befundung und Therapie bei Mukoviszidosepatienten 

Im Bereich der stationären Patientenbetreuung: Physiotherapeutische Behandlung der stationären Patienten des Kinderspitals (Frühneuroreha-, Neonatologie-, Intensiv-, Onkologie-, Kleinkinder-, Jugendmedizin- und Psychosomatikstation) mit Schwerpunkten auf Therapien nach neurophysiologischen Therapieansätzen, Atempysiotherapie und Mobilisationen.

Diagnostik
Für die Befundung kommen Beobachtungsbefunde (auf Basis der ICF, Assessements nach Bobath bzw. Vojta), klassische motorische Funktionsdiagnostik wie Gelenksstatus (Bewegungsausmaß, Qualität) und Muskelstatus (Kraft, Länge) und Videoanalysen zum Einsatz. Bei den größeren Kindern zusätzlich standardisierte Tests wie 6-Min.Walking Test, TUAG (Time Up And Go), geplant ist auch der Einsatz von GMFM  und vom  Movement ABC. Weiters verwenden wir nichtstandardisierte Tests wie GATS. Unsere Mukoviszidosepatienten werden mittels funktionellen Atemtherapiebefunds befundet.

Therapiemethoden
Spezifische Therapiemethoden und -konzepte werden in möglichst optimaler Kombination entsprechend dem individuellen Befund eingesetzt:

Neurophysiologische Behandlungsmethoden und Konzepte: Bobath-Konzept, Vojta-Therapie, Propriozeptive Neuromuskuläre Facilitation, Perfetti
Hippotherapie
Entspannungs und Massagetechniken
Atemtherapie einschließlich Inhalationsmanagement und Verwendung von Atemtrainingsgeräten
Orthopädische manuelle Therapie: Sohier, Evjent-Kaltenborn,
Osteopathie
Konzepte der „Bewegungsphysiologie“: Funktionelle Bewegungslehre nach Klein Vogelbach, Spiraldynamik
Lymphdrainage
TherapieMaster
Gangschulung
Trainingstherapie

Geplant ist die Integration ergänzender Therapieansätze wie z.B. Klettertherapie; McMillan; und Ganganalyse im Ganglabor in Zusammenarbeit mit der Sportmed,

Abgrenzung für den ambulanten Bereich: Langzeitpatienten jenseits des Schuleintrittsalters werden nur bei speziellen Indikationen therapiert.

Ergotherapie

denken, planen, tun
Ergotherapie leitet sich vom  griechischen Wort „to ergon“ ab und bedeutet Tat, Handlung.
Ergotherapie zählt zu den aufgaben- und betätigungs/handlungsorientierten Therapieformen.
Sie orientiert sich in der Zielsetzung an der ICF-CY  und an dem Kanadischen Modell für Occupational Performance( CMOP).

Das Ziel der Egotherapie ist die Partizipation, die Teilhabe am alltäglichen Leben. Ergotherapeutinnen befähigen das Kind, die größtmögliche Handlungskompetenz und Selbständigkeit im Alltag zu erreichen. Der Alltag aus dem Blickwinkel der Ergotherapie beinhaltet die Bereiche: Kindergarten/Schule, Selbstversorgung, Freizeit und Erholung.

Diagnostik

Die ErgotherapeutIn führt eine umfassende Diagnostik durch, um die motorischen, kognitiven, sozial-emotionalen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Defizite (Schwächen und Einschränkungen) zu erheben.

standardisierte Testverfahren: Movement ABC-2, Sensory Integration Praxis Test, Miller Assessment for Preschoolers, DTVP-2  (Development Test of Visual Perception-2), FEW-2 (Frostig Entwicklungstest der visuellen Perzeption),  Händigkeitsprofil,  E. Kraus,  ET 6-6 (Entwicklungstest Petermann).

nichtstandardisierte Verfahren wie die Neuromotorische Diagnostik nach Ruf-Bächtiger und Klinische Beobachtung nach J. Ayres, motorische Funktionsdiagnostik (Bewegungsausmaß, Muskelkraft, Muskeltonus).

Assessments: Beobachtung und Beurteilung der motorischen, kognitiven (einschließlich der perzeptiven und sprachlichen) und emotionalen Entwicklung des Kindes orientiert an den Grenzsteinen der Entwicklung,  am Bobath-Konzept und dem Entwicklungsprofil nach Zollinger.

klientenzentrierte Befunderhebung: mit COPM (Canadian Occupational Performance Measure 2003) und COSA (Childrens Occupational Self Assessment).

Therapiemethoden
Aufgabenorientierte Behandlungskonzepte, um die Handlungskompetenz und die Partizipation des Kindes im Alltag gemäß seiner Möglichkeiten zu erreichen.

ASTT – Ability, Skill and Task Training
Basale Stimulation nach A. Fröhlich
Bobath-Therapie
CO-OP (Cognitiv Orientation to Daily Occupational Performance)
Frostig Konzept
HAT  (Handlungszentriertes Aufmerksamkeitstraining)
Klettertherapie
Kognitves Training nach Verena Schweizer
PECS  (Picture Exchange Communication System)
Perfetti
Sensorische Integrationstherapie
Taktil-kinästhetisches Führen nach Felice Affolter
Unilaterales Training: Armeo Spring Pedeatric, Constraint Induce Movement Therapy

Weitere ergotherapeutische Maßnahmen
Anfertigung von Handschienen
Hilfsmittelversorgung und Hilfsmitteltraining (Esshilfen, Stiftadaptierung, Computeranpassung, Sitzhilfen und Rollstühle,  u. a.)

Elternbegleitung
Die Eltern werden befähigt, ihr Kind zu unterstützen und zu fördern, um seine individuelle Selbständigkeit im Alltag zu erreichen. Die Unterstützung bezieht sich auf die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Schwierigkeiten, welches ihr Kind aufgrund seines Krankheitsbildes und seines Entwicklungsalters zeigt.

Austausch und Beratung mit und von Kindergartenpädagoginnen und Lehrerinnen
mit KollegInnen in der freien Praxis und anderen medizinischen und sozial-pädiatrischen Institutionen.

Logopädie

Ziele der Logopädie sind der Erwerb, die Verbesserung und Wiederherstellung der Kommunikation bzw. der Nahrungsaufnahme. Es geht darum, sprachliche Defizite zu behandeln, vorhandene Fähigkeiten zu nutzen und bei Bedarf Kompensationsstrategien aufzubauen. Die Behandlung von Fehlfunktionen des orofazialen (Mund und Gesicht betreffend) Bereiches soll die Ernährung erleichtern, die Kinder stärken und ihre Selbstständigkeit und Eigenbestimmung fördern.

Abklärung und Therapie bei Kindern mit
Pathologien des Saug- und Schluckreflexes im Säuglingsalter
Störungen des orofazialen Systems und Dysphagien (Schluckstörungen)
Störungen des Spracherwerbs (Sprachentwicklungsstörungen-/verzögerungen
Verbale Entwicklungsdyspraxien
erworbenen/neurologischen Sprach- und Sprech- und Stimm- und Schluckstörungen

Diagnostik
Logopädische Diagnostik umfasst ein Anamnesegespräch mit den Eltern/Erziehungsberechtigten, die Kontaktaufnahme mit dem Kind und die Untersuchung der sprachlichen Leistungen bzw. des Schluckvorganges des Kindes. Hierfür können folgende Verfahren angewendet werden:

standardisierte Tests:
PDSS: Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (C.Kauschke, J.Siegmüller)
SETK-2: Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (H.Grimm)
SET 5-10: Sprachstandserhebungstest für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren (F.Petermann)
PET: Psycholinguistischer Entwicklungstest (M.Angermaier)
TROG-D: Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses (A.Fox)

Beobachtungen/Screenings:
Spontansprach- und Videoanalysen
GUSS (Gugging Swallowing Screen)
Entwicklungsprofil (Zollinger)

Therapie
Logopädische Therapie wird immer auf der Grundlage einer logopädischen Diagnostik durchgeführt und ist auf das jeweilige Kind mit seiner Störung bezogen. Folgende Therapieangebote und –konzepte werden bei uns angeboten:

Therapie von Saug- und Schluckstörungen bei Früh- und Neugeborenen
Frühtherapie von Sprachentwicklungsstörungen ab 2;6 Jahren
Therapie von Sprachentwicklungsstörungen
Sprach-, Sprech- und Stimmtherapie bei neurologischen Erkrankungen
Therapie neurologischer und entwicklungsbedingter Schluckstörungen
Orofaziale Stimulation und Mobilisation bei Lähmungen im Gesichts- und Mundbereich

Therapiekonzepte
ORT (Orofaziale Regulationstherapie) nach C.Morales
CCORT (Cervico- cranio- orofaziale Regulationstherapie) nach J.Brondo
TAKTKIN (taktil-kinästhetischer Ansatz zur Behandlung sprechmotorischer Störungen) nach B.Birner-Janusch
Therapie zentral-auditiver Verarbeitungsstörungen bei Kindern nach N.Lauer
Unterstützte Kommunikation nach ISAAC-Standard

Wir behandeln nicht:
reine Artikulationsstörungen
myofunktionelle Störungen infolge von anatomischen Veränderungen (Lippen-Kiefer-Gaumenspalten), erworbenen Verhaltensmustern oder HNO-Erkrankungen
Audiogene Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen
Redeflussstörungen
kindliche Dysphonien (Stimmstörungen)
Schulkinder, außer bei spezifischen Indikationen
Störungen des Schriftspracherwerbs (Legasthenie)
Lese und Rechtschreibschwäche

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