Tamsweg bildete seit jeher das Zentrum der Lungauer Krankenversorgung. Frühe Vorgängerinstitutionen der Landesklinik Tamsweg waren das St.-Barbara-Bürgerspital ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert zur Versorgung der Armen, Alten und Kranken sowie das Siechenhaus für die Leprakranken außerhalb des Burgfrieds, das Mitte des 17. Jahrhunderts aufgelöst wurde. Das Barabaraspital stand bis 1962 als Altersheim in Verwendung.
Ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert gab es einen universitär ausgebildeten Bezirksarzt, den Landschaftsphysikus.
1836 entstand aus der sog. Urschenkeusche das Ruralkrankenhaus, das von sechzehn Gemeinden betrieben wurde. Ab 1891 übernahmen die Halleiner Schulschwestern die Pflege. Ihnen wurde später auch die Pflege im neuen Kaiser-Franz-Josef-Spital übertragen (bis 2003).
1905 genehmigte die Landesregierung die vom Gemeindeausschuß von Tamsweg beschlossene Errichtung eines zeitgemäßen, allgemeinöffentlichen Krankenhauses. Auf dem angekauften Grund des ehemaligen Schusterkarl-Anwesens begannen die Errichtungsarbeiten unter Baumeister August Santner Sen.
Am 5.5.1908 wurde das Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Spital mit 46 Betten anläßlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eröffnet.
1917 errichtete man einen Lungenpavillon zur Unterbringung lungenkranker Soldaten, 1932 erfolgte der Umbau des benachbarten Wisplhofes zum Personalwohnhaus mit Mutterberatungsstelle.
1962 eröffnete die Abteilung für Unfallchirurgie, 1978 kamen nach einem Ausbau die Abteilungen für Allgemeinchirurgie, Innere Medizin sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe ebenfalls mit eigenen Primariaten hinzu. Man zählte 195 Betten.
1991 bis 1993 erfolgte nach dem Abriss des Lungenpavillions eine umfangreiche Erweiterung und Sanierung.
2003 wurden Ordinationsräume für externe Fachärzte sowie Räumlichkeiten für Palliativmedizin und Akutgeriatrie geschaffen.
Am 1.1.2008 übernahm das Land Salzburg das nunmehrige Allgemein öffentliche Krankenhaus Tamsweg des Landes Salzburg als Träger.
2012 startete die neue Überwachungsstation (IMCU).
Die Eingliederung in die Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsges.m. b. H. (SALK) erfolgte mit 1.1.2016. Das Krankenhaus wurde zur Landesklinik Tamsweg und zum Lehrkrankenhaus der PMU.
Literatur:
Christian Blinzer, Anton Heitzmann, Klaus Heitzmann (Hg.): Geschichte des Krankenhauses Tamsweg. Von der ländlichen Heilanstalt zur modernen Gesundheitsversorgung. Tamsweg: W.Pfeifenberger Verlag 2008