Mammographie

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung und damit auch mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Bei Verwendung moderner Geräte und mit den heute durchgeführten Kontrollen zur Sicherstellung der Qualität ist diese Strahlenbelastung jedoch gering. Die mittlere Dosis im Brustgewebe beträgt etwa 0,2-0,3 mSv. Zum Vergleich kann man sich an der natürlichen Strahlung orientieren, die aus dem Weltraum, aus Gesteinen und natürlich vorkommenden Gasen stammt. In Österreich erreicht die natürliche Strahlenbelastung pro Jahr im Durchschnitt ca. 4 mSv. In einzelnen Gebieten kann dieser Wert auch wesentlich höher sein. In Gebirgsregionen etwa ist die Strahlenbelastung von vornherein größer (bis etwa 6 mSv pro Jahr).

Die durchschnittliche Strahlenbelastung einer Mammographieuntersuchung entspricht damit etwa einem zwanzigstel der durchschnittlichen natürlichen Strahlenbelastung pro Jahr, wobei diese jedoch den ganzen Körper betrifft, die Röntgenstrahlung bei der Mammographie aber nur das Brustgewebe. Diese vergleichsweise geringe Strahlenbelastung durch die Mammographie steht in keinem Verhältnis zu dem Risiko, bei Verzicht auf die Untersuchung eine etwaige Krebserkrankung nicht oder zu spät zu erkennen.

Bei der Mammographie handelt es sich um ein Röntgenverfahren. Es beruht auf einem einfachen Prinzip. Unterschiedliche Gewebestrukturen (Fettgewebe, Bindegewebe, Brustdrüsengewebe) haben eine unterschiedliche Dichte. Die bei der Mammographie verwendete weiche Strahlung (mit einer Energiemenge zwischen 25-35 KeV) wird von einzelnen Gewebekomponenten unterschiedlich absorbiert, wodurch unterschiedliche Kontraste im Mammographiebild resultieren.
Die digitale Vollfeldmammographie ist ein entscheidender Fortschritt in der Mammographiepraxis. Die neuen Flat-Panel-Röntgendetektoren bieten eine extrem hohe Quantenausnutzung und ein hohes Auflösungsvermögen. Dadurch resultiert eine geringere Dosis (Strahlenbelastung) und eine bessere Bildqualität, welche auch zu einer etwas höheren Brustkrebsentdeckungsrate führt.

Vorteile: 

  1. Geringere Strahlenbelastung:
    Die digitale Mammographie erlaubt bei sachkundiger Anwendung eine Verringerung der Strahlendosis um bis zu 30-40%, ohne dass die diagnostische Bildqualität dadurch reduziert wird.
  2. Bessere Aussage bei dichtem Brustdrüsengewebe:
    Vor allem junge Frauen, Frauen vor der Menopause haben ein dichtes Brustdrüsengewebe. In der konventionellen Mammographie ließ sich dichtes Gewebe oft schlecht darstellen. Wiederholungsaufnahmen waren aufgrund von Fehlbelichtungen notwendig- dies mit dem Nachteil einer zusätzlichen Strahlenbelastung. Die digitale Mammographie kann hingegen auch geringere Kontraste in sehr dichtem Brustdrüsengewebe deutlicher hervorheben und so eine zuverlässigere Diagnostik ermöglichen. Fehlbelichtungen wie bei der alten konventionellen Mammographie werden praktisch ausgeschlossen.
  3. Sichere Bildanalyse:
    Durch die höhere Kontrastauflösung bei einem höheren Kontrast-Rausch-Verhältnis wird die Erkennungsrate von malignitätsverdächtigen Veränderungen deutlich verbessert. Der Radiologe kann auf hochauflösenden Computermonitoren die Dichte, Form und Kontur von Gewebearealen wesentlich exakter differenzieren und so gutartige von bösartigen Herdbefunden sicherer unterscheiden. Im speziellen sind Mikroverkalkungen auch bei der dichten Brust schneller und besser zu entdecken und durch Fensterungs- und Vergrößerungsmöglichkeiten am Monitor sicherer zu analysieren.
  4. Schnelle Bildverfügbarkeit:
    Die digitalen Bilder stehen in weniger als einer Minute zur Verfügung, während man bei der konventionellen Mammographie durch die Filmentwicklung bis zu 15 Minuten warten musste und erst dann eine Aussage über die Bildqualität treffen konnte.
  5. Bildarchivierung und Bildkommunikation (PACS):
    Die digitale Modalität bietet neben der besseren Bildqualität auch wesentliche organisatorische Vorteile. Digitale Aufnahmen können beliebig oft vervielfältigt werden und über digitale Netze – SALK - an andere Orte übertragen werden. Durch die Speicherung der in der Radiologie Tamsweg durchgeführten Mammographien sind bei Bedarf (unter Voraussetzung der Einverständniserklärung durch die Patientin) die Mammographiebilder in den SALK-Spitälern jederzeit einsehbar bzw. abrufbereit.
    So kann ein/e betreuende/r klinischer Kollege/in über die gleichen Aufnahmen ohne Einbuße an diagnostischer Qualität verfügen.
    Für Sie als Patientin entfällt damit auch das Verwahren Ihrer Röntgenbilder. Für Kontroll- bzw. Vorsorgeuntersuchungen sind daher keine Bilddokumente mehr mitzubringen.
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Letzte Änderung: 12.12.2024
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