Proktologie

Die Proktologie beschäftigt sich generell mit sämtlichen Erkrankungen des Afterbereiches. Da diese Erkrankungen nach wie vor einen in der Gesellschaft tabuisierten Bereich betreffen, wird in unserer spezialisierten Sprechstunde bei der Erstuntersuchung und auch bei der weiteren Behandlung vor allem auf die Wahrung der Intimität großen Wert gelegt.

An unserer Abteilung werden sowohl gutartige Erkrankungen (Hämorrhoiden, Analfisteln, Analfissuren, Analthrombosen), als auch bösartige Erkrankungen des Afters, das Analkarzinom, behandelt. Ebenfalls  beschäftigen wir uns mit Funktionsstörungen des Schließmuskelapparates, die in weiterer Folge zu einer Stuhlinkontinenz führen, sowie mit der Behandlung des Mastdarmvorfalles (Rektumprolaps).

Hämorrhoiden

Das Hämorrhoidalleiden ist in der Bevölkerung die am meisten verbreitete proktologische Erkrankung. Es kommt dabei zu einer Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster, die bis zu einem dauerhaften Vorfall der Hämorrhoidalknoten führen können. Es ist daher eine entsprechende stadiengerechte Therapie unbedingt notwendig.
Aus diesem Grund bieten wir an unserer Abteilung neben einer konservativen, medikamentösen Therapie die Gummibandligatur der Hämorrhoiden unter ambulanten Bedingungen an. Operativ kann in weiterer Folge die Hämorrhoidenarterienligatur (HAL), meist in Kombination mit einem rekto-analen Repair (RAR), sowie resezierende Verfahren, wie die Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan oder eine Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo notwendig werden. Dies muss individuell je nach Ausprägung der Erkrankung mit dem Patienten entschieden werden.

Analfistel

Relativ häufig kommen im Afterbereich Abszesse und in weiterer Folge Fisteln vor, die unbehandelt eine deutliche Reduktion der Lebensqualität der Patienten bedeuten. Vor allem ein immer wieder kehrendes Nässen und rezidivierende Schwellungen, die teilweise von selbst aufplatzen, stehen als Beschwerden im Vordergrund.
Nach einer entsprechenden Diagnostik, falls notwendig mit endo-analem Ultraschall bzw. bei ausgeprägten Befunden mittels Magnetresonanztomographie, bieten wir je nach Befund möglichst schließmuskelschonende Operationsverfahren zur Sanierung an.

Analfissur

Bei einer Analfissur handelt es sich um einen äußerst schmerzhaften Einriss der Schleimhaut im untersten Bereich des Analkanals. Starke Schmerzen beim Stuhlgang sowie ein deutliches Brennen danach und häufig auch Blut am Stuhl weisen auf eine Fissur hin.
Eine zu harte Konsistenz des Stuhles bei unter anderem balaststoffarmer Ernährung, nicht ausreichender Flüssigkeitszufuhr und ein damit verbundenes notwendiges Pressen beim Stuhlgang können Ursache für das Auftreten einer Analfissur sein.
Daher führt auch in den meisten Fällen eine konservative Therapie (lokale Salbentherapie, konsequente Stuhlregulierung) zu einem Ausheilen der Analfissur. Falls die konservative Therapie nicht ausreicht, wird der Einriss bzw. das vernarbte Gewebe operativ entfernt.

 

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Letzte Änderung: 10.01.2024
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