Universitätsklinik für Chirurgie
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel, FACS
Email: k.emmanuel@salk.at
Der Magenkrebs (Magenkarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des oberen Verdauungstraktes und geht meist von den magensaftbildenden Drüsenzellen aus. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Adenokarzinom des Magens. Seltener gibt es auch Varianten des Magenkrebses bei dem Zellen von Muskel- oder Bindegewebe (Sarkome bzw. GIST - Tumore), oder lymphatische Zellen (Lymphom) betroffen sein können.
Das Magenkarzinom ist mit verschiedenen Risikofaktoren vergesellschaftet. Dazu zählen in erster Linie Alkohol- und Nikotinabusus (Rauchen), sowie der Konsum von gesalzenen und geräucherten Speisen. Ebenso gehören vorangegangene Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis), Magengeschwüre (Ulcus ventriculi), der Riesenfaltenmagen (Morbus Ménétriere) oder Magenvoroperationen zu den Risikofaktoren, die zur Enstehung eines bösartigen Magentumors führen können. Speziell ab dem 50. Lebensjahr sollten Patienten das Auftreten von Magenbeschwerden nicht ignorieren und einen Spezialisten zur weiteren Abklärung und gegebenfalls Therapie kontaktieren.
Die Symptome des Magenkrebses (Magenkarzinoms) sind oft sehr unspezifisch. Sie können sich in Form von Magenschmerzen und Schmerzen im Oberbauch, Schluckstörungen, Appetitlosigkeit oder auch Nachtschweiß bemerkbar machen. Ein weiteres Frühsymptom kann der Teerstuhl (Meläna) sein. Hier tritt bedingt durch verdaute Blutbestandteile eine Schwarzfärbung des Stuhls auf, die einer weiteren Abklärung durch einen Arzt bedarf.
Auch das Auftreten von häufigem Sodbrennen sollte von Patienten nicht ignoriert werden, da es bei langem Bestehen zur Entstehung eines Magenkrebses am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre kommen kann. Hier sollte ebenfalls ein Spezialist kontaktiert werden, um die Ursache des Sodbrennens ausfindig zu machen und behandeln zu können.
Eines der wichtigsten Tools in der Diagnosestellung beim Magenkrebs ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Im Zuge dieser Untersuchung kann wenn notwendig eine Gewebeprobe entnommen werden, um eine gut- oder bösartige Magenerkrankung gegebenfalls diagnostizieren oder ausschließen zu können.
Des Weiteren wird die Diagnostik in der Regel durch eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Magenwand (von innen) im Zuge einer Magenspiegelung (Endosonographie) sowie die Durchführung einer Computertomographie der Bauch- und Brusthöhle ergänzt.
Komplettiert wird die Diagnosestellung häufig auch durch die Durchführung einer PET – Computertomographie.
Tumormaker im Blut werden in weiterer Folge sehr häufig zur Verlaufskontrolle nach erfolgter Therapie eingesetzt.
Wird ein Magenkrebs diagnostiziert, ist für die weitere Therapie die Ausdehnung entscheidend. Sofern keine Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen vorliegen, ist die Entfernung des Magens (die so. Gastrektomie) das Mittel der Wahl.
Nach weltweiten Standards ist je nach Ausdehnung der Erkrankung, in der Regel vor und nach der Operation eine weitere Behandlung mittels Chemotherapie, oder auch Radiochemotherapie (Strahlentherapie + Chemotherapie) notwendig.
Bei Patienten in hohem Alter, für die eine Operation zu belastend wäre kann, sofern es sich um ein Magenfrühkarzinom handelt, eine für den Patienten schonende Therapie mittels endoskopischer Mukosaresektion (EMR) durchgeführt werden. Hierbei werden bei kleinen, oberflächlich gelegenen Tumoren im Magen, diese mittels einer Schlinge elektrisch abgetragen und der Magen kann erhalten werden.
Grundsätzlich wäre zu sagen, dass am Magen operierte Patienten, egal welche Art der Operation erfolgt ist, alle Speisen und Getränke wieder zu sich nehmen können. Es sind jedoch in der Regel häufigere und kleinere Portionen nötig.
Diese Therapieentscheidungen werden an der Universitätsklinik für Chirurgie in Salzburg gemeinsam mit Spezialisten anderer Fachgruppen im sogenannten Tumorboard getroffen, um eine optimale Behandlung der Patienten zu gewährleisten.
Als vorbeugende Maßnahmen dienen vor allem das Meiden von Noxen (Alkohol und Rauchen), sowie auch fett- und zuckerreduzierte, vitamenreiche, ausgewogene Ernährung. Ausreichende Bewegung ist ebenfalls ein begünstigender Faktor, um generell Erkrankungen vorzubeugen.
Sollte es in der Familie eine familiäre Belastung hinsichtlich des Auftretens von Magenkrebs geben, kann an der Universitätsklinik für Chirurgie in Salzburg eine umfassende Beratung stattfinden, um sich informieren zu lassen.
Als Frühsymptome gelten vor allem ein unspezifischer anhaltender Oberbauchschmerz sowie der sogenannte Teerstuhl.
Hier sollte die Durchführung einer Gastroskopie erfolgen, um im Zuge der Früherkennung bei Bedarf schnellst möglich handeln zu können.