Universitätsklinik für Chirurgie
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel, FACS
Email: k.emmanuel@salk.at
Zu den weltweit und auch in Österreich häufigsten Todesursachen zählen Krebserkrankungen der Lunge (Bronchialkarzinom). Bekanntester, wichtigster und am besten beeinflussbarer Risikofaktor ist das Rauchen. An den Folgen des Rauchens sterben jährlich Schätzungen zufolge 6 Millionen Menschen weltweit, das sind etwa 16.000 Patienten pro Tag. In Österreich erliegen jährlich etwa 4.000 Menschen den Folgen des Bronchialkarzinoms, das je nach dem mikroskopischem Erscheinungsbild orientierend in 2 Hauptgruppen mit zahlreichen weiteren Unterteilungen gegliedert werden kann: Das Adenokarzinom, dessen exakte Ursache bis dato nicht letztlich geklärt ist und das bevorzugt das weibliche Geschlecht betrifft- und das bei Männern häufigere Plattenepithelkarzinom der Lunge.
Daneben können sich auch in der Lunge bösartige Absiedelungen und Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen, finden. Diese gehen auch von anderen Tumorerkrankungen des Körpers, wie beispielsweise dem Dickdarmkrebs, dem Brust- oder auch dem Prostatakarzinom aus. Sie können bereits bei Erstdiagnosestellung als synchrone Absiedelungen vorliegen, oder erst im weiteren Verlauf der Therapie als metachrone Metastasen auftreten.
Zu den seltenen, die Atmungsorgane betreffenden Tumorformen gehört das meist sehr bösartige Pleuramesotheliom. Es betrifft das Lungen- und Rippenfell und kann in vielen Fällen mit lange zurückliegendem, oftmals beruflichem Asbest-Kontakt in Zusammenhang gebracht werden.
Viele, vor allem frühe Anzeichen einer Lungenkrebserkrankung sind unspezifisch. Typisch findet sich trockener oder schleimfördernder Reizhusten über mehr als 3 Wochen, oder eine vermeintliche chronische Bronchitis.
Bluthusten, Atemnebengeräusche, Heiserkeit und Luftnot sind weitere Alarmsignale und können auf fortgeschrittene, oder die zentralen Atemwege betreffende Tumore hinweisen. Auch ausgeprägter Nachtschweiß, Fieber unklarer Ursache und ungewollter Gewichtsverlust, zusammengefasst als B-Symptome, können typische Lungenkrebs Symptome sein.
Neben dem Vermeiden von aktivem und passivem Rauchen kommt auch der ausgewogenen, bewussten Ernährung und der regelmäßigen körperlichen Betätigung, bei uns am besten im Freien, hoher Stellenwert zu.
Bei ersten Anzeichen einer Lungenerkrankung ist eine umgehende Abklärung der Beschwerden durch klinisch erfahrene und wissenschaftlich engagierte Spezialisten äußerst wichtig, um im Ernstfall eine oftmals dauerhafte Heilung der Erkrankung im Frühstadium erzielen zu können.
Neben der klinischen Untersuchung und dem persönlichen Gespräch mit unseren Patienten greifen wir an der Universitätsklinik für Chirurgie am Landeskrankenhaus Salzburg zu modernsten radiologischen Verfahren, insbesondere zu hochauflösender Computertomographie (CT) und zu PET-CT Untersuchungen, wobei ein Positronen Emissions Tomogramm durch Radionuklideinsatz erstellt und mit CT Bildern kombiniert wird. Zusätzlich können im Rahmen einer Bronchoskopie (s.o.) Gewebeproben entnommen, oder Atemwege direkt inspiziert oder behandelt werden.
Heilung eines Lungenkrebsleidens kann derzeit nur durch die operative Entfernung des Tumors erzielt werden. Auch die Entfernung von Metastasen ist in vielen Fällen medizinisch sinnvoll und wird je nach Lokalisation der Absiedlung ebenfalls minimal invasiv, oder besonders Lungengewebe sparend mittels offener Laserresektion durchgeführt. Bei großen Geschwulsten können die Heilungschancen für Patienten durch den Einsatz von Medikamenten im Rahmen einer Chemotherapie, je nach Befund auch in Kombination mit einer Strahlenbehandlung als Radiochemotherapie, verbessert werden.
Bei operativ nicht mehr kurierbaren Tumorstadien kann das Voranschreiten der Erkrankung durch Bestrahlung und Chemotherapie oftmals verlangsamt werden. Eine Heilung ist für die Betroffenen in der Regel nicht möglich. Durch unterstützende, palliative Maßnahmen können aber einschränkende Begleiterscheinungen wie Atemnot durch Luftröhreneinengungen oder Rippenfellergüsse oftmals chirurgisch behandelt werden, um die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern.
Der Behandlungspfad wird immer im interdisziplinären Tumorboard unseres Krankenhauses festgelegt: Gemeinsam mit internistischen Onkologen, Radiologen und dem Ärzteteam der Strahlenmedizin wird dabei für jeden einzelnen unserer Patienten der jeweils bestmögliche, individuelle Therapieplan erarbeitet.