Ausbildung & Weiterbildung

EDAIC – Part I, In-Training Assessment, Online-Assessment

Am 8. April 2016 fand an unserer Klinik wieder das Online in Salzburg statt. Auch war am 17.09.2016 unsere Klinik zum zweiten Mal Ausrichter der schriftlichen Prüfung zum European Diploma in Anesthesiology an Intensive Care (EDAIC Part I). Mit dieser Prüfung verfolgt die Europäische Anästhesiegesellschaft (ESA) das Ziel, einen einheitlich hohen Wissensstand der Anästhesisten in ganz Europa zu erreichen. In der Existenz eines internationalen Examens in der Anästhesiologie sieht die ESA einen Anreiz zur Entwicklung von Ausbildungsprogrammen in Abteilungen, Universitäten, nationalen und europäischen Institutionen. Weiterhin stellt die Prüfung einen Bestandteil der österreichischen Facharztprüfung für Anästhesiologie und Intensivmedizin dar. Neben Salzburg fand die Prüfung zeitgleich in 52 anderen europäischen Städten statt (unter anderem in Paris, Rom, Madrid, Moskau, Warschau).

Kandidaten während der schriftlichen Prüfung zum EDAIC Part I am 17.09.2016 in Salzburg
Kandidaten während der schriftlichen Prüfung zum EDAIC Part I am 17.09.2016 in Salzburg

Kandidaten während der schriftlichen Prüfung zum EDAIC Part I am 19.09.2015 in Salzburg
Kandidaten während der schriftlichen Prüfung zum EDAIC Part I am 19.09.2015 in Salzburg

Neben dem EDAIC-Part I steht in Salzburg ab 2015 auch die Möglichkeit eines In-Training-Assessments sowie eines Online-Assessments zur Verfügung. Weitere Auskünfte hierzu finden sich auf der Homepage der European Society of Anaesthesiology (http://www.esahq.org/). Aus dem Bereich unseres Teams sind verschiedene Mitarbeiter auch als Prüfer der mündlichen Prüfung (EDAIC Part II) aktiv.

Kandidaten während des Online Assessments am 17.04.2015 in Salzburg
Kandidaten während des Online Assessments am 17.04.2015 in Salzburg

Weill Cornell Seminar

Vom 06.-10. April 2015 fand in Salzburg die alljährliche anästhesiologische Woche im Rahmen des Weill Cornell Seminars der American Austrian Foundation unter Leitung von Prof. Hugh Hemmings (Weill Cornell University, New York, USA) und Prof. Peter Gerner (Klinik für Anästhesiologie, Salzburg) statt. Dabei wurden 35 AnästhesistInnen aus 27 verschiedenen Ländern in den Bereichen Anästhesie, Intensiv-, Notfall-, und Schmerzmedizin von Referenten aus New York und unserer Klinik (Dres: Dankl, Edrich, Fleischmann, Gallagher, Gerhardt, Berger, Gerner) mit theoretischen und praktischen Inhalten unterrichtet. Neben der Vermittlung der medizinischen Inhalte stand der interkulturelle Austausch der verschiedenen TeilnehmerInnen im Vordergrund des Seminars. Der Erfolg dieser Woche spiegelte sich unter anderem in der Evaluation durch die TeilnehmerInnen (vergebene Gesamtnote 1,4) wider. Weitere Informationen zu der Seminarreihe finden sich auf der Homepage der American Austrian Foundation (http://www.aaf-online.org).

Teilnehmer und Referenten des Weill Cornell Seminars 2015
Teilnehmer und Referenten des Weill Cornell Seminars 2015

Messung der Ausbildungsqualität - SETQ

Da uns eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausbildung wichtig ist, haben wir im Herbst 2013 an einem durch die European Society of Anesthesiology (ESA) unterstützten EU-Projekt zur Qualitätssicherung der anästhesiologischen Ausbildung teilgenommen (SETQ: Assurance of High Quality Anesthesiology Training and Patient Care). Im Rahmen dieses Projektes erfolgte eine Evaluation der Ausbildungssituation an europäischen Universitätskliniken. In sämtlichen evaluierten Bereichen waren die Ergebnisse unserer Klinik europaweit überdurchschnittlich. Eine Übersicht der vorläufigen Ergebnisse, wie sie auf dem europäischen Anästhesie-Kongress 2014 in Stockholm präsentiert wurden, finden Sie hier.

Ausbildung

Unsere Klinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und allgemeine Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Salzburg bietet die volle Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin an. Das LKH ist ein Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.
Die Ausbildung für Anästhesie erfolgt in 35 OP-Sälen mit mehr als 27.000 Anästhesien pro Jahr und für Intensivmedizin an den drei Intensivstationen (anästhesiologische, chirurgische und herzchirurgische Intensivstation) mit insgesamt 35 ICU-Betten und 7 IMC-Betten.
Die Ausbildungszeit dauert 6 Jahre, wovon jeweils 6 Monate Chirurgie und Innere Medizin als Gegenfächer absolviert werden müssen.
Um eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten, haben wir folgendes Ausbildungskonzept erarbeitet:

  • Rotation durch alle anästhesierelevanten Disziplinen
    Unser Rotationssystem führt die auszubildenden Assistenzärzte quartalsweise durch alle anästhesierelevanten Disziplinen: Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie und Unfallchirurgie, Allgemein-, Thorax- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, HNO-Heilkunde, Augenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kinderchirurgie, Herzchirurgie, Neurochirurgie (an der Christian-Doppler-Klinik Salzburg), Schmerzmedizin, Intensivmedizin, Notfallmedizin (wahlweise) und Schockraummanagment.
  • Ausbildungsplan mit Einweisungen, Fortbildungen, Simulator-, Schockraum- und Reanimationstraining
    Während der 6-jährigen Ausbildungszeit wird jeder Assistenzarzt von erfahrenen Fachärzten in den Umgang mit modernsten Verfahren wie erweitertes hämodynamisches Monitoring, SSEP/EEG-Neuromonitoring, fiberoptische Intubation, maschinelle Autotransfusion, Sonographie usw. eingewiesen. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist auch ein umfassendes klinikinternes Fortbildungsangebot: Wöchentlich finden anästhesiologische und intensivmedizinische Fortbildungsveranstaltungen statt, die zum Teil auch von den Assistenzärzten selbst gehalten werden. Des Weiteren werden regelmäßig Reanimation, Schockraum-Managment und simulatorgestützte kritische Situationen in Kleingruppen trainiert.
  • Regelmäßige Treffen der Assistenzärzte mit den Ausbildungsoberärzten
  • Mentorenprogramm
    Um unseren jüngsten Assistenzärzten den Einstieg in den anästhesiologischen Berufsalltag zu erleichtern, wird ihnen in den ersten Monaten ein erfahrener Assistenzarzt („big brother/sister“) an die Seite gestellt.
  • Assistentensprecher
    Die Assistentenschaft wird von zwei Assistentensprechern vertreten, die bei Schwierigkeiten und Vermittlungen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
  • Jährliche Mitarbeitergespräche

Fortbildung

  • Morgenfortbildung
    Jeden Montag findet um 7.00 Uhr unsere Abteilungsfortbildung statt. Mitarbeiter unserer Klinik oder Gastreferenten präsentieren klinische und wissenschaftliche Themen in einem 30-minütigen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde.
  • Intensivmedizinische Fortbildung
    Zweimal im Monat hält der Leiter der Intensivmedizin für die Assistenzärzte ein Bed-side-Teaching und ein Referat über intensivmedizinische Themen ab.
  • Assistententreffen
    Alle drei Wochen treffen sich dienstags um 15:30 Uhr die Assistenzärzte mit den beiden Ausbildungsoberärzten. Bei diesem Treffen wird stets ein prüfungsrelevantes Thema von einem der Assistenzärzte vorgetragen und es können organisatorische, fachliche und persönliche Anliegen besprochen werden.
  • Anästhesiologische Hauptfortbildung
    Alle zwei Monate findet die Anästhesiologische Hauptfortbildung mit internationalen Referenten statt. Im Rahmen der Fortbildungsreihe werden aktuelle Themenblöcke aus den Bereichen Anästhesie, Intensiv-, Schmerz- und Notfallmedizin aufgegriffen. Im Anschluss an die Fortbildung werden die Gäste zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, bei dem die Referenten für einen weiteren Austausch zur Verfügung stehen. Jede Abendfortbildung ist mit 3 DFP/CME-Punkten zertifiziert. Zum Programm.
  • Fortbildungsurlaub
    Für die Teilnahme an klinikexternen Fortbildungen stehen jedem unserer Ärzte 10 zusätzliche freie Tage pro Jahr zur Verfügung.

Simulation & Kurse

  • Simulatortraining
    Unsere Klinik verfügt über ein eigenes hochmodernes Simulationszentrum, in dem in realistischer Umgebung der Umgang mit kritischen Situationen geübt werden kann, um dann für den Ernstfall gerüstet zu sein. Die Trainings finden an einem voll funktionsfähigem Narkosearbeitsplatz in einem detailgetreuen Operationssaal an einem künstlichen Patienten statt, der in seinem Äußeren als auch in seinen physiologischen Reaktionen einen Menschen nachbildet. Mehrmals im Jahr werden hier von unseren Anästhesisten zusammen mit Anästhesiepflegekräften das Management von typischen Notfall- und Krisensituationen während einer Narkose und die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team trainiert. In der anschließenden Videoanalyse werden das praktische und kommunikative Vorgehen und aufgetretene Probleme besprochen und diskutiert.
  • Schockraumtraining
    Auch bei der Versorgung von schwerverletzten Patienten zählt jede Sekunde. Um einen reibungsloser Ablauf im Schockraum sicherzustellen, findet deshalb einmal jährlich ein großangelegtes interdisziplinäres Training mit Ärzten und Pflegekräften  der Anästhesie, Unfall- und Allgemeinchirurgie und der Notfallmedizin im klinikeigenen Schockraum statt. Um Teamstrukturen und Handlungsabläufe im Schockraum zu etablieren und optimieren, werden mehrere verschiedene Polytraumaszenarien an einem künstlichen Patienten bewältigt.
  • Reanimationstraining
    Monatlich wird ein Advanced Cardiac Life Support(ACLS)-Kurs speziell für Mitarbeiter der Anästhesie angeboten. An einer Puppe, die beatmet, intubiert und defibrilliert werden kann, werden die Algorithmen für verschiedenen Reanimationsszenarien geübt.
  • TEE-Kurs (Transösophageales Echo)
    Nach Absolvierung eines dreitägigen Theoriekurses (z.B. Schloss Hernstein oder am Universitätsklinikum in Innsbruck) folgt der von unserer Klinik angebotene praxisorientierte Teil.
    Der zweite und somit praxisnahe Teil erstreckt sich über ein zwei- bis vierwöchige Hospitation in unserer Klinik. Den Teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, unter Supervision die Echokardiographie strukturiert zu erlernen. Während des Praktikumszeitraum wird die Durchführung aller, in Bild zu dokumentierenden Untersuchungen zur Zertifizierungsprüfung ermöglicht (30 TEE-Befunde und 10 TEE-Befunde in Bild). Um das gesamte Spektrum an Pathologien zu erlernen wird dies v.v. bei kardiochirurgischen Eingriffen durchgeführt.
    Die offline-Befundung und die dazugehörige Besprechung an einer Workstation ist ebenfalls Teil des Ausbildungsprogramms.

Weiterbildung

  • Spezielle Schmerztherapie
    Die volle Weiterbildung für das ÖAK-Diplom „Spezielle Schmerztherapie“ beinhaltet einen 120-stündigen Kurs und 80 Stunden strukturierte schmerzmedizinische Praxis Die Kurse werden regelmäßig in Salzburg angeboten und die nötige praktische Erfahrung kann  an unserer Schmerzambulanz absolviert werden. Jeder Assistenzarzt rotiert während seiner Ausbildungszeit in den Schmerzdienst.
  • Palliativmedizin
    Die Weiterbildung für das ÖAK-Diplom „Palliativmedizin“ umfasst 60 Stunden Seminare und Kurse. Regelmäßig finden diese Kurse auch in Salzburg statt.

USA Programm

Seit zwei Jahren besteht für unsere Assistenzärzte ein Austauschprogramm mit dem Department of Anesthesiology, Hospital for Special Surgery, Weill Medical College of Cornell University, New York, USA. Pro Jahr kann ein Assistenzarzt an diesem Programm teilnehmen und für 12 Monate an dieser Klinik in der klinischen Forschung arbeiten.

Forschung

Die Forschungsaktivität unserer Klinik konzentriert sich auf mehrere Arbeitsgruppen, die verschiedene anästhesiologische und intensivmedizinische Projekte durchführen. Jeder Assistenzarzt hat die Möglichkeit, in einer dieser Forschungsgruppen mitzuarbeiten.

 

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