Universitätsinstitut für Physikalische Medizin und Rehabilitation des Universitätsklinikums Salzburg der PMU
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OÄ Dr. Bettina Hohenfellner
Die Effekte von Ganzkörpervibrationstraining bei postmenopausalen Frauen mit Osteopenie auf die Knochenmineraldichte, Muskelkraft, Gleichgewichtsfähigkeit und die Lebensqualität: die randomisierte T-Bone Studie.
Die "T-Bone- Studie" zur Erhebung der Effektivität von Ganzkörpervibrationstraining oder Krafttraining zur Behandlung von Osteopenie ist eine interdisziplinäre klinische Studie der Einheit für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Uniklinikum Salzburg in enger Kooperation mit der Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie, sowie der methodischen Unterstützung vom Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
Warum diese Studie?
Osteoporotische Frakturen stellen in unserer alternden Gesellschaft eine große individuelle und sozioökonomische Belastung dar. Daher ist die Prävention von Osteoporose unerlässlich. Die Osteopenie gilt als Vorstufe der Osteoporose und ist durch T- Werte zwischen -1,0 und -2,5 gekennzeichnet. Spätestens in diesem Stadium sind Interventionen zur Erhöhung oder Erhaltung der Knochenmineraldichte gerechtfertigt.
Ältere Studien belegen bereits positive Effekte von Training an Geräten sowohl auf die Knochenmineraldichte als auch auf die Muskelkraft. Die Adhärenz und Compliance der Patienten mit dieser lebenslangen Trainingsintervention ist jedoch nicht optimal. Anstrengende Übungen, die hochintensive Belastungskräfte auf das Skelett erzeugen, können eine Herausforderung darstellen und erfordern regelmäßige, mindestens wöchentliche Besuche der Trainingseinrichtungen. Alternative, weniger anspruchsvolle und zeiteffiziente Trainingsregime sind daher für eine gute Prognose von größter Bedeutung.
Ganzkörper-Vibrationstraining ist eine vielversprechende Intervention, welche die Muskelkraft und das Gleichgewicht erhöht. Während sich bei Tierstudien verbesserte Marker der Knochenbildung und der Knochendichte zeigen, gibt es beim Menschen aktuell widersprüchliche Beweise.
Daher war es das primäre Ziel dieser Studie, die Auswirkungen von Ganzkörper-Vibrationstraining und Krafttraining an Geräten bei postmenopausalen, osteopenischen Frauen auf die Knochenmineraldichte (T- Wert) der Hüft- und Lendenwirbelsäule zu untersuchen. Sekundäre Ziele waren die Effektivität auf Kraft, Gleichgewicht und Lebensqualität zu erheben. Beide Interventionen wurden mit einer inaktiven Kontrollgruppe verglichen.
Studiengruppen
Die Zuteilung in die Studiengruppen erfolgte nach freiwilliger Unterzeichnung der Patienteneinwilligung zufällig.
Gruppe 1: n= 18 Ganzkörpervibrationstraining
Gruppe 2: n= 22 Gerätetraining
Gruppe 3: n= 21 Kontrollgruppe
(körperliche Aktivität wie bisher ohne professionelle Anleitung)
Die Studienteilnehmerinnen der Gruppe 1 und 2 absolvierten 2-mal wöchentlich ein durch Sportwissenschafter angeleitetes Training über einen Zeitraum von 12 Monaten.
Alle Studienteilnehmerinnen unterzogen sich in regelmäßigen Abständen folgenden Messungen:
Knochenmineraldichte | 2 Mal |
Kraftmessung der Kniestrecker- und -beuger | 4 Mal |
Gleichgewichtstest | 4 Mal |
Fragebogen zur Lebensqualität | 4 Mal |
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ganzkörpervibrationstraining oder Krafttraining an Geräten nach dem T- Bone Studienschema bei postmenopausalen osteopenischen Frauen nach 12 Monaten kontrollierter Intervention im Vergleich zur unangeleiteten Kontrollgruppe nicht zu einer signifikanten Verbesserung der Knochenmineraldichte (T- Wert) führt. Die Muskelkraft wurde bei der Ganzkörpervibrationstrainingsgruppe (Gruppe 1) und der Krafttrainingsgruppe (Gruppe 2) besser, aber auch bei der Kontrollgruppe (Gruppe 3) wurden Verbesserungen festgestellt.
Nichtsdestotrotz lässt sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Gleichgewichtsfähigkeit durch ein Gerätetraining verbessern, was für postmenopausale osteopenische Frauen von klinischer Relevanz ist und die Bedeutung regelmäßiger Belastungen des Bewegungsapparates verstärkt.
Die Studiendurchführung ist bereits beendet,
es werden keine weiteren Studienteilnehmerinnen gesucht.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Kongressbeiträge
2017:
T- BONE Studie: Vergleich unterschiedlicher Trainingsmethoden bei Osteopenie
Verleihung des Posterpreis für das beste Poster aus dem Gebiet der klinischen Forschung durch die Deutsche Gesellschaft für Osteologie e.V.
„Die T- Bone Studie“: vergleich unterschiedlicher Trainingsmethoden bei Osteopeniepatientinnen
2018:
Ringvorlesung an der Universität Salzburg UNI 55- PLUS Salzburg (Österreich)
(Trainings-) Therapie zum Erhalt und zur Verbesserung der Knochendichte: die „T- Bone“ Studie
Wissenschaftliche Publikationen:
Effects of whole body vibration in postmenopausal osteopenic women on bone mineral density, muscle strength, postural control and quality of life: the T-bone randomized trial https://link.springer.com/article/10.1007/s00421-022-05010-5
Kontakt:
Mag. Yvonne Kienberger
y.kienberger@salk.at