Florentina Ferstl ist mit ihren 26 Jahren die jüngste Medizinerin an ihrer Abteilung. Die gebürtige Linzerin absolviert derzeit ihre Ausbildung zur Fachärztin an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten. „Das Spannende an meiner Tätigkeit ist, dass wir mit sehr vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern zu tun haben – vom Kleinkind mit Ohrenbeschwerden bis hin zu älteren Patienten mit suspekten Raumforderungen“, gibt Florentina Ferstl einen Einblick in ihren abwechslungsreichen Berufsalltag.

Neben den Menschen aller Altersklassen schätzt sie auch die vielen chirurgischen Bereiche und Möglichkeiten, die das Fachgebiet beinhaltet (Tumorchirurgie, Ohrchirurgie, Plastische und rekonstruktive Chirurgie): „In den verschiedenen Situationen muss individuell entschieden und flexibel umgegangen werden – von vermeintlichen Kleinigkeiten wie Mandeloperationen, die ich bereits selbst regelmäßig durchführe, bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Tumorerkrankungen ist alles dabei. Nicht nur mit schweren Erkrankungen zu tun zu haben erleichtert aber auch die Arbeit einer Ärztin“, so die 26-Jährige, die sich aufgrund eigener Krankheitserfahrungen als Kind und ihres Interesses an Naturwissenschaften schon sehr früh für die Medizin entschieden hat.
 

Spezielle Methode für die Nasennebenhöhlen-Chirurgie


An der Abteilung für HNO wird mit einem speziellen Navigationssystem gearbeitet (siehe Video unten). „Es handelt sich um ein Tool, das Operateure bei schwierigen Nasennebenhöhlen-Operationen und Eingriffen an der Schädelbasis unterstützt. Insbesondere bei komplizierten anatomischen Verhältnissen oder voroperierten Patienten hilft dies bei der Orientierung“, erklärt die junge Assistenzärztin. Und weiter: „Dafür müssen präoperativ Schnittbilder der OP-Region angefertigt werden – sprich, es muss eine Magnetresonanz- oder Computertomographie erfolgen.“

Die vor der Operation erstellten CT- oder MRT-Aufnahmen vom Kopf des Patienten werden zu Beginn des Eingriffes mit der tatsächlichen Kopfposition im Operationssaal mittels Infrarotkameras in Übereinstimmung gebracht. Anschließend können die Bewegung und die Position von Instrumenten auf den Schnittbildern am Bildschirm in Echtzeit wiedergegeben werden.

 „Dieses sehr teure Gerät kommt auch bei der interdisziplinären Zusammenarbeit mit benachbarten Fachgebieten, wie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, zum Einsatz“, so Ferstl, die auf die gute Kooperation zwischen den einzelnen Abteilungen des Uniklinikums verweist.

Neben ihrer Vollzeitbeschäftigung im Landeskrankenhaus befasst sie sich im Rahmen ihres Ph. D. an der PMU mit der Tumorforschung auf molekularer Ebene. Der persönliche Fokus der zielstrebigen Ärztin liegt dabei darauf, eine „möglichst breite Basis im Fachgebiet zu erlangen“ und sich nicht zu früh auf einen Teilbereich zu spezialisieren. Denn: „Heute ein breites Basiswissen zu erlangen, ist kein leichtes Spiel.“

 

Weitere Facts:
 

  • Florentina Ferstl hat in Linz maturiert.
  • Direkt nach der Matura hat sie ihr Medizinstudium an der Paracelsus Privatuniversität Salzburg begonnen.
  • Im Rahmen ihres Forschungsprojektes studierte Ferstl von Januar bis August 2016 an der Yale University.
  • Seit Oktober 2018 ist sie am Uniklinikum Campus LKH tätig und Teil eines 22-köpfigen Teams an der HNO-Klinik.
  • Aktuell macht die Assistenzärztin im zweiten Ausbildungsjahr nebenberuflich den Ph. D. an der PMU.
  • In dreieinhalb Jahren hat sie ihre Ausbildung zur Fachärztin absolviert.
  • Sie ist die einzige Medizinerin in ihrer Familie.
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Letzte Änderung: 25.03.2021
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