Der 22-jährige Lungauer ist eigentlich gelernter Bäcker und Konditor. Dank einer ausgeprägten sozialen Ader und medizinischem Interesse reifte indes der Wunsch in ihm, im Pflegebereich zu arbeiten. Nach Jahren im erlernten Beruf, zuletzt in der Patisserie des Goldenen Hirschen, war es im März 2019 soweit.
Der gebürtige Unternberger wechselte in die Ausbildung zum Pflegefachassistenten (PFA) an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Bildungszentrum im Uniklinikum Salzburg. „Ich bin nun im zweiten Jahr der Ausbildung, habe schon sechs Praktika hinter mir und bin begeistert“, sagt Stefan Wieland.

Die zweijährige Ausbildung besteht aus theoretischen und praktischen Blöcken. Im Schulunterricht wird derzeit zwischen E-Learning und Präsenzunterricht – der weitläufige Hörsaal im Salzachgässchen ermöglicht Abstandhalten – geswitcht. Im Kompetenztrainingszentrum am Campus Uniklinikum LKH werden an modernen Simulationspuppen wie der „Nursing Ann“ realitätsnah Blutabnahme oder Katheterlegen geübt. Sogar ihren Puls kann man fühlen. Psychiatrische Fallbeispiele werden mit von Schauspielern dargestellten Patienten durchgespielt.

Besonders haben Stefan Wieland die Praktika in der familiären Atmosphäre der Landesklinik Tamsweg mit ihrem neuen, großzügigen Ambiente nach der Generalsanierung gefallen. Das letzte Praktikum im April war kein geplantes, es wurde aufgrund der coronabedingten Schließung der Schule von August nach vorne verlegt. „Auf der großen interdisziplinären Bettenstation der Landesklinik, wo die Patientinnen und Patienten der Gynäkologie, Unfall- und Allgemeinchirurgie sowie der Internen versorgt werden, kann man extrem viel lernen und so konnte ich mich in dieser Zeit sinnvoll betätigen“, so Wieland. Auch in der Tamsweger Tagesklinik hat er schon ein Praktikum absolviert. Diese wird von der Lungauer und auch der benachbarten steirischen und kärntnerischen Bevölkerung sehr gut angenommen. Von endoskopischen über arthroskopische Eingriffe bis zum Karpaltunnelsyndrom wird hier vieles tagesklinisch operiert. Dass der Patient anschließend von einer Begleitperson abgeholt wird, funktioniere wunderbar.

Noch möchte Stefan Wieland nicht ganz zurück in den Lungau, für die Zukunft kann er sich das sehr wohl vorstellen: „Ich bin sehr heimatverbunden, gehe gerne in die Berge. Jetzt steht aber die Ausbildung an erster Stelle.“

Der Umstieg von einem Beruf mit abgeschlossener Lehre, den man mindestens vier Jahre lang ausgeübt hat, in eine Pflegeausbildung wird gefördert. Das AMS und die Arbeitsstiftung Salzburg federn einen Verdienstentgang ab. So habe er in seinem Studentenheimzimmer am Gelände des Campus Uniklinikum LKH ein gutes Auskommen. Insgesamt gibt es fünf Wochen Ferien, während der Schulzeit hat man an den Wochenenden frei. Im Praktikum komme man mit den 12-Stunden-Schichten rasch auf die geforderte Stundenanzahl, Wochenendarbeit sei er ja gewohnt. Durchschnittlich fallen 40 Ausbildungsstunden pro Woche an. Auch Nachtdienste dürfen Auszubildende auf freiwilliger Basis machen, vornehmlich im zweiten Ausbildungsjahr, im ersten konzentriert man sich auf die Körperpflege der Patientinnen und Patienten und den Stationsalltag.
Und wenn ab und an belastende Situationen zu verarbeiten sind? „Ich kann die Freizeit gut von der Arbeit trennen. Gespräche mit den Kollegen auf der Station oder einem guten Freund helfen. Man bekommt von den Patienten so viel zurück“, so der Lungauer.

Im Anschluss an die Pflegefachassistenz-Ausbildung steht für Stefan Wieland die Fachhochschule mit dem dreijährigen Studium auf Bachelorniveau auf dem Plan. Mit einem Deutsch- und einem Englischaufnahmetest kann man hier ohne Matura im dritten Semester einsteigen, zwei Semester der PFA-Ausbildung werden angerechnet. Absolventen können dann im gesamten Bereich der Pflege arbeiten und sich sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt in favorisierten Themenbereichen auf Master- oder sogar Doktoratsniveau weiterqualifizieren. Gearbeitet wird weiterhin am Patientenbett, allerdings mit zum Teil deutlich erweiterten Kompetenzen und einem verstärkten wissenschaftlichen Hintergrund.
Für Pflegeassistentinnen und -assistenten gibt es die Möglichkeit einer Aufschulung. Ein Upgrade-Lehrgang ermöglicht die Höherqualifizierung zur PFA.

Von den Stationen bekam Stefan Wieland nur positive Rückmeldungen, was ihn in seiner Berufswahl noch einmal bestätigt hat. Froh, sich erst später für diesen Weg entschieden zu haben, da er sich jetzt reifer fühle und auch mit dem Drumherum besser umgehen könne, möchte er gar nicht mehr weg: „Ich weiß, dass ich so etwas immer machen möchte“.

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