Ob Schlaganfalldiagnose in Tamsweg unter Zuziehung der Expertise der Uniklinik für Neurologie, Patientenanamnese mithilfe eines auswärtigen Dolmetschers oder Abhaltung der Spitalskonferenz als Videokonferenz: All dies kann via Bildschirm unter Überwindung der räumlichen Distanz durch moderne Kommunikationstechnologie bewerkstelligt werden. „Besonders in der Zeit der Corona-Pandemie kommt diesen Möglichkeiten eine ganz besondere Bedeutung zu, die Videokonferenzen in den Häusern und bei Mitarbeitern im Homeoffice haben geboomt wie nie zuvor“, sagt der 29-jährige gelernte EDV-Techniker. „Die technischen Möglichkeiten wurden schon vorher genützt, aber der Einsatz von Software-Lösungen wie Polycom oder CISCO Webex musste zu Beginn der Coronazeit sehr rasch flächendeckend für viele verfügbar gemacht werden.“ Eine besonders arbeitsintensive Zeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizin- und Informationstechnologie.

Gemeinsam mit einem langjährigen Kollegen betreut Meinhart insgesamt zwölf Polycom-Videokonferenzsysteme. Aufgestellt sind sie etwa in der Geschäftsführung, in Tamsweg, Hallein und einzelnen Abteilungen. Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden so über eine digitale Verbindung zusammengeschlossen, Audio- und Videosignale in Echtzeit übertragen. Zwei mobile Polycoms können bei Bedarf dort aufgebaut werden, wo sie für Liveübertragungen gebraucht werden. Dieser Möglichkeit bediente sich auch der Corona-Krisenstab etwa bei der Abstimmung des regelmäßigen internen Statusberichtes. So waren von den 15 Leuten nur 6 direkt vor Ort.

Möglich werden durch das System sogar Befundungen durch den Aufbau einer direkten Verbindung zum Spezialisten, der anderswo sitzt: „Die Landesklinik Tamsweg hat ein mobiles Polycom auf einem Wagerl montiert und kann es zum Patienten hineinfahren. Die Ärztin oder der Arzt auf der Neurologie in Salzburg kann via super HD-Aufnahme einen Schlaganfall-Patienten begutachten und gleich die Diagnose stellen“, so Meinhart.

2018 wurden anlässlich des Hernienkongresses die Bilder einer Live-Operation vom Haupt-OP-Saal der Chirurgie zu 200 Personen im Salzburger Kongresshaus übertragen. Auch Bilder aus der PACU (perioperative care unit) und vom Chirurgieroboter daVinci wurden überspielt. Der jährliche Urologiekongress bedient sich ebenfalls dieser Technologie, 2019 wurde eine OP als Livestream ins Internet übertragen. Auch hausintern wird das Polycom-Videokonferenzsystem genutzt, um eine OP in Echtzeit in einen Seminarraum zu übertragen.

CISCO Webex eignet sich hingegen für einfache Videokonferenzen besser, da Leute von auswärts leichter eingeladen werden können. Schon gibt es rund 360 User in den Abteilungen. Das System läuft auch gut auf Laptops und soll mithilfe einer eigenen Serverlösung demnächst Arzt-Patientengespräche möglich machen.

Die jüngste Spitalskonferenz, ein regelmäßig stattfindendes Abstimmungsgremium von Führungskräften der Salzburger Landeskliniken, wurde über Webex-Event abgehalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erscheinen standardmäßig auf einer Namensliste und bedienen einen Button für das Handheben, um sich für einen Redebeitrag anzumelden. Vom Administrator wird der Betreffende dann „entstummt“, um anschließend nach erfolgtem Kommentar wieder stummgeschalten zu werden. Auch die nächste Spitalskonferenz soll so abgehalten werden.

Das Videodolmetschen erfolgt via Internetexplorer. Ein PC pro Abteilung ist dafür freigeschaltet, dann wird „videodolmetschen.com“ aufgerufen. Zwischen 8 und 18 Uhr sind die meisten Sprachen verfügbar, innerhalb einer Minute meldet sich der Dolmetsch direkt, Arzt und Patient sitzen ihm virtuell gegenüber.

Die virtuelle Praxis „clickdoc“ kam ebenfalls schon vereinzelt zum Einsatz. „Hier wird ein Patient mit dem Arzt zusammengeschaltet und eine virtuelle Ambulanz abgehalten, sogar einen virtuellen Warteraum gibt es. Das betreut ein Kollege“, erzählt Maximilian Meinhart, der die Vielfältigkeit seiner Arbeit mit moderner Kommunikationstechnologie, wie sie im medizinischen Bereich zum Einsatz kommt, schätzt. Auch die Betreuung der Diensthandys fällt in seinen Aufgabenbereich.

Weitere Facts

  • Aufgewachsen und zur Schule gegangen in Salzburg-Liefering
  • Nach sechs Klassen Herz-Jesu-Gymnasium Lehre als EDV-Techniker in einem Computercenter mit 25 Mitarbeitern
  • Nach drei Jahren Lehre Übernahme der Drucker- und Büromaschinenabteilung
  • 2018 Bewerbung bei den SALK im Bereich Kundendienst mit Spezialisierung auf Video- und Mobiltelefonmanagement
  • Lebt mit seiner Verlobten in Salzburg-Taxham
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH | Müllner Hauptstraße 48 | A-5020 Salzburg
Telefon: +43 (0)5 7255-0 | © 2013-2025
Impressum Informationssicherheit Datenschutz AGB
Letzte Änderung: 25.03.2021
x schließen