„Ich habe schon als kleines Kind meinem Opa in seiner Tischler-Werkstätte in einem Keller in Hallein viel geholfen. Da habe ich meine Leidenschaft für einen handwerklichen Beruf entdeckt“, erzählt Seda Yildiz. Die 21-Jährige ist seit März Team-Mitglied in der Abteilung für Elektrotechnik am Uniklinikum Campus LKH, die wiederum einen Teil des großen Managementbereichs Technik, Bau und Liegenschaften bildet. Zwei große Bereiche gehören zu ihrem breiten Betätigungsfeld: „Ich helfe beim Beheben von Störungen und kümmere mich um die Fernseher.“

 

Über die Hotline 2222 können alle 6450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der fünf Standorte der Salzburger Landeskliniken Störungen bei der IT oder im technischen Bereich melden. Am Uniklinikum Campus LKH sind täglich zwei Elektriker eingeteilt, um größere oder kleinere Schwierigkeiten zu meistern: „Wir sind für so ziemlich alles zuständig:  Notstromanlagen, Aufzüge, Beleuchtung, Steckdosen …“, schildert Seda Yildiz. Bei 444.800 Quadratmetern Bruttogeschossflächen an allen fünf Standorten, 18.000 Räumen in 147 Gebäuden, 150 Aufzügen und 1200 mit Zutrittskontrollen gesicherten Türen sind die Dienste meist sehr kurzweilig. „Man trifft jeden Tag neue Menschen und lernt neue Bereiche kennen. Das macht die Arbeit unglaublich spannend.“ Mittlerweile hat die junge Technikern den Lageplan des weitläufigen Campus LKH schon auswendig im Kopf: „Am Anfang war das gar nicht so einfach. Ich habe mir oft gedacht: ‚Hilfe, wo muss ich hin?‘, oder: ‚Wo bin ich da?‘“, grinst sie.

 

Derzeit beschränkt sich ihre Arbeitszeit auf Montag bis Freitag. Hat sie etwas mehr Erfahrung gesammelt, wird sie auch im Journaldienst an den Wochenenden und außerhalb der „normalen“ Arbeitszeiten ihre Dienste absolvieren.

Ist sie nicht zum Störungsdienst eingeteilt, programmiert und montiert Seda Yildiz TV-Geräte in den Patientenzimmern der verschiedenen Stationen. An allen fünf Standorten verfügen die Salzburger Landeskliniken über 1.100 Fernseher. „Mehr als 70 davon habe ich ein- und aufgestellt.“ Und auf allen läuft auf Programmplatz eins der hauseigene Sender „Unklinikum TV“.

 

Ihre Ausbildung absolvierte die engagierte SALK-Mitarbeiterin an der HTL für Elektrotechnik in Itzling. „Ich habe die vierjährige Fachschule besucht. An diese bin ich eher zufällig über eine Freundin gekommen. Anfangs waren wir in der Abteilung für Biomedizin, das war aber nicht so ganz das richtige für mich.“ In der Elektrotechnik fand sie dann aber ihre Berufung: „Ich bereue es nicht, das Fach gewechselt zu haben. Das war eine gute Entscheidung.“ An ihrem Arbeitsplatz schätzt sie nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch das Gefühl, Teil eines großen, sinnvollen Ganzen zu sein und schöpft daraus täglich neue Motivation: „Auch wenn es nur darum geht, eine kaputte Steckdose zu reparieren. Ich helfe damit Ärztinnen und Ärzten oder der Pflege, die Patientinnen und Patienten zu betreuen. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“

Außerhalb ihrer Arbeitszeit ist Seda Yildiz leidenschaftliche Sportlerin: „Ich habe schon mit acht Jahren in Hallein begonnen, Basketball zu spielen.“ Heute ist sie als Point Guard de facto Kapitänin der Damen-Formation des BC Salzburg: „Ich bin der verlängerte Arm des Coaches auf dem Spielfeld und sage Spielzüge oder Blocks an.“ Dabei sieht sie mit ihren 1,68 Metern gar nicht aus wie eine Parade-Basketballerin. „Ich bin vielleicht nicht die Größte, aber ziemlich schnell“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern. „In Hallein trainiere ich auch noch immer mit den Jungs, kann da ganz gut mithalten und komme auch gegen viel Größere an.“

 

Auch außerhalb der Basketballhalle widmet sich die Elektrotechnikerin dem Sport: „Ich gehe gerne Wandern, trainiere auch zu Hause viel, weil ich Rückenprobleme habe und fahre jeden Tag mit dem Fahrrad von Parsch in die Arbeit.“ Vor allem Letzteres genießt sie: „Das ist eine Win-win-Situation. Da mache ich praktisch so nebenbei noch etwas Sport.“

 

Dass eine junge Salzburgerin mit türkischen Wurzeln einen technisch-handwerklichen Job ausübt, finden manche noch immer ungewöhnlich. Seda Yildiz kann das nicht ganz verstehen: „Das ist mein Beruf, ich habe mich dafür entschieden und finde, dass ich dafür geeignet bin“, sagt sie selbstbewusst. Daher will sie auch keinesfalls als „Exotin“ gesehen oder mit Samthandschuhen angefasst werden. „Ich war auch in der Schule immer mit Jungs zusammen und will nicht anders behandelt werden als meine männlichen Kollegen.“

Weitere Facts:

  • Seda Yildiz wuchs in Hallein und der Stadt Salzburg auf und lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Parsch.
  • Sie besuchte den Sportzweig in der Neuen Mittelschule Taxham.
  • Danach absolvierte sie die Elektrotechnik-Fachschule an der HTL in Itzling.
  • Im Bereich Elektrotechnik sind alleine am Uniklinikum Campus LKH mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
  • Das gesamte Team des Managementbereichs Technik, Bau und Liegenschaften wickelt an allen fünf Standorten der Salzburger Landeskliniken jährlich rund 30.300 kleinere und größere Reparaturen und 25.900 Wartungs-, Prüf- und Dienstleistungsaufträge ab.
  • So gilt es alleine 408 raumlufttechnische Anlagen, 803 Umluftkühler, 410 Kühlgeräte, 1029 Ventilatoren, 3844 Brandschutzklappen und 21.550 Brandmelder zu betreuen.
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