In der HBLA Ursprung, der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule, kam Karoline Mödlhammer früh in Kontakt mit Labor, viel Chemie und Umwelttechnik. Das Interesse an der Materie war geweckt und führte zum Studium der Pharmazie in Innsbruck. „Es war sehr vielseitig, Chemie, Pflanzenkunde und Herstellung von Arzneimitteln…“, erinnert sich Mödlhammer. In den Ferien arbeitete sie bereits in der Landesapotheke, zuletzt auch in der Logistik, in der sie seit Juni 2020 tätig ist. Das Aspirantenjahr, dessen Absolvierung zur Erlangung der Berufsberechtigung führt, verbrachte sie ebenfalls in der bedeutsamen Einrichtung mit langer Geschichte.

Die Landesapotheke, heute eine betriebsähnliche Einrichtung des Landes Salzburg mit 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wurde 1754 als erzbischöfliche Stiftung auf dem Gelände des St.Johanns-Spitals eröffnet; zwei Jahre vor Mozarts Geburt, 60 Jahre nach der Gründung des Spitals selbst.
Es beginnt eine mehr als zweieinhalb Jahrhunderte andauernde fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwei sich ergänzenden Disziplinen, der Pharmazie und der Medizin. Zwar gab es bereits vorher Apotheken, schon Mitte des 15. Jahrhunderts sind zwei Stadtapotheken belegt, doch nun waren die notwendigen Medikamente im damaligen St. Johanns-Spital sofort zur Hand. In der Mitte des 18.Jahrhunderts hatte sich die Heilung von Krankheiten durch chemische Mittel bereits durchgesetzt. 2017 erlebte die Apotheke eine große Renovierung und Umgestaltung, die für Kunden vor allem im neuen Verkaufsraum sichtbar wird, den noch ein barocker Ofen ziert.
Seit 1995 ist Mag. Günter Fellhofer Leiter der Landesapotheke.

Entstanden aus einer Stiftung des Erzbischofs Sigismund Graf Schrattenbach, handelt es sich laut Stiftungsbrief bei der Landesapotheke um ein selbständiges Unternehmen, privilegiert zur allgemeinen Abgabe von Medikamenten, von Anfang an also um eine öffentliche und eine Anstaltsapotheke.
Aus dieser Aufgabenstellung heraus haben sich die verschiedenen Abteilungen entwickelt – die Bereiche der Anstaltsapotheke umfassen Arzneimittelinformation,
-produktion und -versorgung sowie die Zytostatika-Zubereitung, in der alle Krebsmedikationen individuell zubereitet werden, nicht nur für das Uniklinikum, sondern auch für andere Krankenanstalten. Im Logistikzentrum der Apotheke werden neben Arzneimitteln auch Sondennahrung, Kochsalzlösungen, Spüllösungen und Infusionen für den täglichen Bedarf eines Krankenhauses gelagert. Die Abteilung für Arzneimittelproduktion ist GMP-zertifiziert, in ihr werden sowohl patientenindividuelle Arzneimittelzubereitungen für die von der Landesapotheke voll versorgten Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen produziert, als auch spezielle Arzneimittel und Nischenprodukte für Krankenhäuser in ganz Österreich.

Von den Stationen der Salzburger Landeskliniken wird via SAP bestellt. „Die Aufträge werden bei uns in der Logistik samt genauen Informationen auf ein eigenes Gerät geladen, mit dem im Lagerraum die Medikamente kommissioniert und gescannt werden, sodass der Lagerbestand immer elektronisch voll erfasst ist. Das System ermöglicht auch automatische Bestellvorschläge“, erläutert Karoline Mödlhammer.
Im Bereich der öffentlichen Apotheke ist für Einlagerung und Ausgabe ein Arzneimittelroboter im Einsatz.

Zu den Aufgaben der Logistik, in der 24 Bedienstete arbeiten, gehören auch die Bearbeitung von Sonderanforderungen, Kostenvergleiche und das Organisieren von wirkstoffidenten Arzneimitteln bei Lieferproblemen. Für den Fall von Lieferausfällen wird eine Vorwarnliste geführt, Medikamente kontingentiert und nach alternativen Produkten gesucht.
Auch die Verteilung der aktuell verfügbaren COVID-Impfstoffe an die Salzburger Krankenhäuser erfolgt über die Landesapotheke. Die Impfstoffe kommen aufgetaut von den Großhändlern und sind im Kaltraum bis zu 120 Stunden haltbar. In Absprache mit der Arbeitsmedizin werden die Impfungen den Abteilungen in zertifizierten Kaliboxen zugestellt.

Die Arbeit mit Pharmazeutika ist eine äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit und eine der Eckpfeiler des Gesundheitswesens. Entspannung findet Karoline Mödlhammer in der Natur, bei Berg- und Schitouren, beim Mountainbiken und Reiten und natürlich an den Seen.

Weitere Facts

  • Geboren und aufgewachsen in Salzburg
  • Wirtschaftskundliches Realgymnasium und HBLA Ursprung
  • Studium der Pharmazie in Innsbruck
  • Praktika und Aspirantenjahr in der Landesapotheke Salzburg
  • Dienstantritt im Jahr 2020
  • Lebt in Koppl
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Letzte Änderung: 25.03.2021
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