Angenehme Raumtemperaturen, gekühlte Operationssäle und Intensivstationen oder Duschen und WC-Anlagen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten sowie Besuche: An den fünf Standorten der Salzburger Landeskliniken sind Dutzende Technikerinnen und Techniker dafür zuständig, dass auch das Klima passt und die alltäglichen Dinge des Lebens funktionieren. Christian Hinterbichler leitet am größten Standort, dem Uniklinikum Campus LKH, das Team der Haustechnik, das aus 26 Männern und einer Frau besteht: „Wir sind an allen 365 Tagen des Jahres und rund um die Uhr im Einsatz.“
Die interne Helpdesk-Nummer der Salzburger Landeskliniken ist 24/7 für IT-Notfälle, aber auch für Probleme im Bereich der Haus- und Elektrotechnik erreichbar. Und diese gibt es bei 147 Gebäuden mit insgesamt 18.000 Räumen und 150 Aufzügen regelmäßig. Jeder einzelne Raum ist mit einer Nummer und einem Bar-Code versehen, sodass die Technikerinnen und Techniker sofort wissen, wo der Schuh drückt. In den Bereich der Haustechnik fallen Heiz-, Kühl- und Kältesystem, Heißwasser-, Dampf-, Solar- und Geothermie-Anlagen, die medizinischen Gasanlagen wie Sauerstoffversorgung, medizinische Druckluft, Vakuum und Lachgas, die dazu gehörende Mess- und Steuerungstechnik sowie Leibschüsselspüler und Instrumentenwaschmaschinen. „Wir sind am Uniklinikum Campus LKH für mehr als 5000 Anlagen zuständig. Das Areal ist mit einer kleinen Stadt vergleichbar“, fasst Hinterbichler das riesige Tätigkeitsfeld zusammen.
So gibt es alleine 340 Lüftungsanlagen und 1150 Klimageräte. „Die Kühlung ist vor dem Hintergrund der Hygiene im Krankenhaus eine große Herausforderung“, erklärt Hinterbichler. 800 medizinische Kühlgeräte müssen jedes Quartal gereinigt oder desinfiziert werden.
Der 45-Jährige Leiter des Haustechnik-Werkstätte am Uniklinikum Campus LKH ist bereits seit 21 Jahren Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken. „Ich habe Installateur für Gas und Wasser sowie für Heizung und Lüftung gelernt und schon ganz jung in beiden Bereichen die Meisterprüfung abgelegt.“ 24 Mitarbeiter aus Hinterbichlers Bereich sind ebenfalls gelernte Installateure, drei sind Elektriker. Die Salzburger Landeskliniken bieten also nicht nur Ärztinnen und Ärzten, Pflegkräften, Medizintechnikerinnen und –technikern sowie allen weiteren Gesundheitsberufen sichere Jobs, sondern auch zahlreichen Handwerkerinnen und Handwerkern. „Wir merken aber so wie alle Unternehmen den Facharbeitermangel“, erzählt Hinterbichler. Ein Job in seinem Team garantiert aber nicht nur Sicherheit und Sozialleistungen wie günstiges Essen, Fahrtkostenzuschuss, Kindergeld oder Betriebskindergarten, sondern auch ein interessantes Tätigkeitsfeld: „Wenn wir ausgelernte Fachkräfte aufnehmen, müssen wir sie im Haus noch einmal zwei bis drei Jahre ausbilden, damit sie mit unserer komplexen Technik sicher umgehen können. Unser Spektrum an Haustechnik ist einzigartig im Land Salzburg!“
Hinterbichler lebt mit seiner Frau, seinem Sohn (8) und seinen Töchtern (4 und 6) in der malerischen Gemeinde Ebenau, unweit von der Stadt Salzburg. „Ich bin dort auch aufgewachsen. Meine Eltern waren im Ort noch ‚Zuagroaste‘. Weil ich mehr vom dörflichen Leben mitbekommen wollte, bin ich mit 19 Jahren den Ebenauer Prangerschützen beigetreten.“ Mittlerweile ist Hinterbichler seit 15 Jahren Hauptmann der im Jahr 1786 gegründeten Schützenkompanie. „Neben meiner Familie und Freunden schlägt mein Herz für die Prangerschützen“, erzählt er mit einem Strahlen im Gesicht.
15 Jahre lang war er zudem Mitglied der Gemeindevertretung, fünf Jahre davon als Vizebürgermeister. „Ich war erst 33 Jahre alt, als ich Vizebürgermeister geworden bin.“ Die Politik hat er 2019 aufgegeben – nicht aus Verdruss, sondern aus persönlichen und zeitlichen Gründen. „Ich habe in meinem Beruf 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen, eine Familie, Freunde und die Schützen – alles miteinander wäre zu viel geworden.“