Das Kleine Frühgeboren

Kleine Frühgeborene (<SSW 32)
Ein zentrales Aufgabengebiet der Division für Neonatologie Salzburg ist die Versorgung von kleinen und extremen Frühgeborenen, welche vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Für die Betreuung dieser kleinen PatientInnen und ihrer Familien steht ein multidisziplinäres Team mit unter anderem speziell ausgebildeten Intensivpflegepersonen und KinderärztInnen zur Verfügung. Speziell die Versorgung der kleinen und sehr kleinen Frühgeborenen ist in das an unserer Abteilung etablierte entwicklungsfördernde Behandlungskonzept (NIDCAP) eingebettet. Als Teil des Salzburger Perinatalzentrums (Level 1 lt. AWMF Richtlinie) bietet die hiesige Neonatologie das volle Spektrum an Therapiemöglichkeiten zur Behandlung auch extrem Frühgeborener auf höchstem internationalen Niveau an. Dies beinhaltet alle Modalitäten einer modernen neonatologischen Intensivmedizin mit unserem speziellen, abteilungseigenen Ziel, diese so optimal wie möglich an die Bedürfnisse unserer kleinen und kleinsten PatientInnen anzupassen. Jederzeit durchführbare Ultraschall-, Röntgen- und Labordiagnostiken ermöglichen uns, notwendige Untersuchungen dann zu machen, wenn sie für das Kind am wenigsten belastend sind. Sämtliche medikamentöse Therapien, aber auch beispielsweise Ernährungsformen werden an die Anforderungen eines mitunter sehr kleinen und sehr unreifen Organismus angepasst. Als Beispiel dürfen wir eine, sonst nur sehr wenigen Neonatologien zur Verfügung stehende „Muttermilch-Bank“ zur bestmöglichen Ernährung unserer kleinen und kleinsten PatientInnen von Anfang an, anführen. Ein zentrales Anliegen unserer „Form von Neonatologie“ ist jedenfalls das so früh wie mögliche Miteinbeziehen der frischgebackenen Eltern in die Betreuung ihrer kleinen Heldinnen und Helden!

FG an d. Grenze d. Lebensfähigkeit
Die immensen Fortschritte der neonatologischen Intensivmedizin in den letzten Jahrzehnten haben ein Überleben von sehr unreifen Frühgeborenen ermöglicht. Die Versorgung und Betreuung sollte aber immer auch internationale wie abteilungseigene Daten über das Langzeitoutcome der betreuten Kinder miteinbeziehen. Leitlinien internationaler wie österreichischer neonatologischer Gesellschaften werden auch an unserer Abteilung als Hilfestellung herangezogen, wobei hier auf ein streng individualisiertes, auf das jeweilige Kind bezogene Vorgehen geachtet wird. Leitliniengerecht wird die Grenze der Lebensfähigkeit mit 22 0/7 (22 Schwangerschaftswochen, SSW und 0 Tage) angenommen. Bis 22 6/7 SSW ist nach wie vor auch international leider von einer deutlich eingeschränkten Prognose auszugehen, so dass hier an unserer Abteilung lebenserhaltende Maßnahmen als grundsätzlich nicht im Sinne des Kindes eingestuft werden. Bei drohender Frühgeburt von 23 0/7 SSW bis 23 6/7 SSW muss man, in deutlicher Abhängigkeit von mehreren Faktoren (z.B. Ein- oder Mehrlingsschwangerschaft, Geschlecht des Kindes, Gewicht bezogen auf die Schwangerschaftswoche), mit einem grundsätzlich noch komplikationsbehafteten Verlauf rechnen. Deshalb erfolgen hierbei wiederholte Gespräche mit den Eltern durch die geburtshilflichen KollegInnen und uns, um eine gemeinsame Entscheidungsfindung über die Versorgung des Kindes zu erleichtern. Die Wahl eines pro-aktiven Vorgehens in der Versorgung eines Kindes mit Geburt bis 23 6/7 SSW ist verlaufsabhängige. Wie auch bei der österreichweit üblichen Maximalversorgung eines Kindes mit Geburt ab 24 0/7 SSW achten wir dabei stets auf den individuellen Verlauf und eine Entscheidungsfindung im Sinne des Kindes in enger Absprache mit seinen Eltern.  

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