Zwerchfellhernie

Angeborene Zwerchfellhernie (englisch: CDH – Congenital Diaphragmatic Hernia)
Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte, die den Bauchraum vom Brustkorb trennt. Das Zwerchfell entsteht in der Frühschwangerschaft aus mehreren Teilen, die sich miteinander vereinen. Bleibt bei der Entwicklung eine Lücke im Zwerchfell bestehen, können im weiteren Schwangerschaftsverlauf Bauchorgane (Darm, Milz, Bauchspeicheldrüse und Leber) in den Brustkorb wandern. Meistens (>80%) tritt dies im linken Teil des Zwerchfells auf. 
Gelegentlich treten auch begleitende Fehlbildungen auf, welche Darm, Niere, Herz oder das Skelett betreffen können. Meist werden diese bereits in der Schwangerschaft erkannt.
Eine Zwerchfellhernie führt zu einer Unterentwicklung der Lunge (Lungenhypoplasie), vor allem auf der betroffenen Seite, welche deren Funktion als Atmungsorgan einschränkt. Betroffene Kinder müssen in der Regel direkt nach der Geburt künstlich beatmet werden. Zudem tut sich ihr Herz nach der Geburt schwer Blut durch die unterentwickelte Lunge zu pumpen und benötigt eine medikamentöse oder gelegentlich auch eine maschinelle Unterstützung (ECMO).
Nach einer Stabilisierungsphase für einige Stunden bis wenige Tage wird die Lücke im Zwerchfell operativ verschlossen. Die Operation löst aber nicht alle Probleme, oft ist die intensivmedizinische Behandlung auch nach der Operation noch über mehrere Wochen erforderlich.
Da es sich bei einer angeborenen Zwerchfellhernie um eine schwere Fehlbildung handelt und die intensivmedizinische Betreuung und Operation komplex sind, ist eine Behandlung in einem spezialisierten Zentrum von entscheidender Bedeutung. 
 

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Letzte Änderung: 08.04.2024
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